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0808 - Chaos auf Lusamuntra

Titel: 0808 - Chaos auf Lusamuntra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Männer und Frauen neben ihr waren grenzenlos verwirrt. Die Kinder erfaßten nicht, was geschah.
    Sie standen oder saßen auf dem Floß und blickten mit stumpfen Augen ins Leere. Aber auch unter den Erwachsenen legte sich die Erregung bald, und es schien, als hätten sie vergessen, was sich ereignet hatte, als sie sich der Insel näherten.
    Quasutan beobachtete die anderen Dorls, und allmählich wurde ihr klar, daß sie die einzige war, die alles mit klarem Verstand und bei vollem Bewußtsein verfolgte. Die anderen waren wie betäubt, als hätten sie etwas zu sich genommen, was ihren Geist trübte.
    Zunächst machte sich Quasutan Gedanken darüber.
    Sie versuchte, zu ergründen, warum das so war. Je näher sie der Insel kam, desto mehr wurde ihre Aufmerksamkeit jedoch von den seltsamen Gebilden gefangengenommen, die aus dem Wasser ragten. Bald konnte sie erkennen, daß auf diesen schlanken Türmen Dorls kauerten.
    Und schließlich erfaßte sie, daß die ganze Insel von einer Dorl-Kolonie umgeben war.
    Seltsamerweise reagierten die Bewohner der Wasserstadt nicht auf die Neuankömmlinge. Sie ignorierten sie. Unbewegt hockten sie auf ihren Häusern und blickten mit stumpfen Augen auf das Wasser hinaus.
    Ein heißer Wind wehte von Norden her. Er trocknete die Haut und die Kiemen aus.
    Quasutan sprang ins Wasser, um sich abzukühlen und die empfindlichen Häute anzufeuchten. Das Wasser war kristallklar.
    Die Sicht reichte viel weiter als in der Bucht, in der Quasutan bisher gelebt hatte. Sie sah, daß die Häuser sich unter Wasser fortsetzten und sich hier zu breiten Sockeln ausweiteten.
    Neugierig glitt sie in eine der Unterwasserburgen hinein. In der Dunkelheit konnte sie nur wenig sehen.
    Sie stellte jedoch fest, daß hier besondere Nahrungskammern vorhanden waren und daß es sogar technisches Gerät gab. Sie hatte bisher nur von solchen Dingen gehört. Interessiert untersuchte sie sie, konnte aber nichts damit anfangen. So kehrte sie an die Wasseroberfläche zurück.
    Die Flöße waren zwischen die Wohntürme geraten. Die Dorls verließen sie und tauchten entweder in die Tiefe oder kauerten sich zu den Bewohnern dieser Stadt auf die Häuser. Niemand hinderte sie daran.
    Quasutan hatte keine Lust, ebenso wie die anderen auf irgend etwas zu warten, was vielleicht nie eintrat. Es erschien ihr sinnlos, einfach nur herumzusitzen.
    Sie schwamm bis ans Ufer und kletterte aus dem Wasser, Plötzlich senkte sich etwas Unsichtbares über sie. Irgend etwas übte Druck auf ihren Geist aus.
    Quasutan blieb stehen und sah sich um, doch sie konnte nicht mehr klar erkennen, was um sie herum war. Sie sah, daß einige Kanäle vom Wasser her zum Innern der Insel führten, wo eine Art Becken zu sein schien. Über eine Nebelbank hinaus ragten zwei mächtige, schwarze Gebilde, wie Dorls sie nie zuvor gesehen hatte.
    Es waren künstliche Körper von wahrhaft gigantischen Ausmaßen. Sie erschienen Quasutan wie drohende Wächter, die die Insel beherrschten.
    Langsam wich sie davor zurück. Dabei wurde ihr nicht bewußt, daß es keinen Unterschied machte, ob sie einige Schritte weiter davon entfernt war oder nicht.
    Sie fragte sich, ob von diesen riesigen, elliptischen Gebilden jene geheimnisvolle Kraft ausging, die die anderen Dorls zu dumpf vor sich hinbrütenden oder sinnlos handelnden Geschöpfen werden ließ.
    Plötzlich tauchten wie aus dem Nichts drei fremdartige Gestalten vor ihr auf.
    Sie waren etwa so groß wie sie selbst auch, aber völlig schwarz. Quasutan empfand Abscheu vor diesen Wesen, deren Körper über und über mit Stacheln besetzt waren.
    Auf den Stirnen hatten sie je ein großes Auge von strahlend blauer Farbe. Mit eigenartig watschelnden Bewegungen näherten sie sich ihr.
    Quasutan erholte sich schnell von ihrem ersten Schrecken, als sie sah, wie schwerfällig die Fremden sich bewegten. Sie ließ sich täuschen. Sie glaubte, sich notfalls in Sicherheit bringen zu können.
    Daß diese Wesen keine Tiere waren, bewiesen Quasutan die breiten Gürtelkonstruktionen, die um ihre Hüften geschlungen waren. Darin steckten allerlei Geräte, deren Sinn und Funktion für die Dorl rätselhaft blieben.
    „Was wollt ihr von mir?" fragte sie mit schriller Stimme. Sie bemerkte, daß sie die einzige Dorl war, die die Insel betreten hatte. Alle anderen Männer und Frauen hielten sich im Wasser auf. Sie kamen bis ans Ufer heran, kletterten aber nicht auf die Felsen der Insel. Nur sie hatte diese Grenze überschritten.
    Quasutan hatte nicht

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