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0808 - Chaos auf Lusamuntra

Titel: 0808 - Chaos auf Lusamuntra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über die paralysierten Dorls wachten.
    Schwere Brecher schlugen immer wieder über die flachen Inseln hinweg, in deren Umgebung etwa dreitausend Dorls lebten.
    Sie führten einen verzweifelten Kampf um das Baumaterial. In der Brandung trieben mehrere Tote.
    „Hier herrscht ein einziges Chaos", sagte Atlan. „Es scheint, daß die Eingeborenen das Ende der Kleinen Majestät nicht verkraften."
    Er gab dem Kommandanten der Jet ein Zeichen. Das Raumschiff beschleunigte und flog weiter nach Süden. Schon bald tauchte die nächste Kolonie der Dorls auf.
    Und auch hier bot sich dem Arkoniden das gleiche Bild.
    „Wir müssen das klären", sagte er erschüttert. „Wir dürfen jetzt nicht einfach verschwinden, nachdem wir die Kleine Majestät erledigt haben. Wir müssen den Eingeborenen helfen, oder sie gehen alle zugrunde."
    „Ich komme", erklärte Rhodan. „Gib mir ein Peilzeichen."
    „Okay. Ich warte auf dich," Atlan wies den Kommandanten an, zu Cortwein Khan und den anderen zu fliegen. Er war überzeugt davon, daß er auf dem ganzen Planeten die gleichen Szenen sehen würde.
    Der Tod der Kleinen Majestät hatte die Planetenbewohner befreit, aber diese Freiheit drohte ihnen zum Verhängnis zu werden.
     
    7.
     
    „Da ist noch einer", rief Fellmer Lloyd. Er zeigte auf das Meer hinaus. In den Wellen trieb ein Körper.
    Ras Tschubai konzentrierte sich kurz. Dann teleportierte er. Er materialisierte direkt über dem Dorl, faßte ihn und sprang mit ihm zusammen auf die Insel zurück. Fellmer Lloyd fing den Dorl auf, bevor er auf die Felsen stürzen konnte.
    Vorsichtig ließ er ihn auf den Boden sinken.
    „Der arme Kerl wäre fast ertrunken", sagte er und rieb dem Mann die Handgelenke.
    „Kannst du seine Gedanken erfassen?" fragte Rhodan.
    „Teilweise", erwiderte der Telepath. Er blickte überrascht auf. „Dieser Mann ist ein Priester. Er nennt sich Kaimuntra. Er ist von der Insel der Kleinen Majestät geflohen, als es dort kritisch wurde."
    „In der kurzen Zeit ist er so weit geschwommen? Erstaunlich."
    „Die Angst hat ihn getrieben", erklärte Fellmer Lloyd. Er sah, daß Kaimuntra die Augen öffnete.
    Freundlich sprach er auf ihn ein.
    Der positronische Translator übersetzte seine Worte. Es gelang ihm, den Priester zu beruhigen.
    „Er weiß, warum die Dorls wie die Besessenen arbeiten", sagte der Mutant. „Ihr Leben richtet sich nach kosmischen Rhythmen.
    Die Aktivität eines fernen Radiosterns hat einen starken Einfluß auf sie. Durch sie werden vor allem künstlerische Impulse gegeben. Eine kreative Phase wird ausgelöst, in der die Dorls vor allem neue Bauten errichten."
    „Ohne dabei Rücksicht auf Leben und Gesundheit zu nehmen?" fragte Rhodan zweifelnd. „Das widerspricht eigentlich allem, was wir von den Gesetzen der Natur wissen."
    „Das ist richtig", gab Fellmer Lloyd zu. „Soweit ich aber aus den Gedanken dieses Priesters erkennen kann, sieht er die Situation als anomal an. Er ist überzeugt davon, daß sein Volk in einer Art geistiger Sklaverei gelebt hat."
    „Das ist richtig. Die Kleine Majestät hatte dieses Volk geistig versklavt", entgegnete Rhodan.
    „Er ist der Ansicht, daß dadurch instinktive Handlungen unterdrückt wurden. Die Dorls wollten bauen, wollten schöpferisch tätig sein, aber sie wurden gewaltsam daran gehindert. Das führte fraglos zu erheblichen Konflikten. Nun fehlt die geistige Fessel, und alles bricht mit überschießender Gewalt heraus. Die Dorls können nicht anders. Sie müssen ihre Häuser einreißen. Anschließend werden sie sie wieder aufbauen."
    „Falls sie dann noch leben", bemerkte Rhodan.
    „Falls sie noch leben", bestätigte Fellmer Lloyd. Er hatte neben Kaimuntra auf dem Boden gekniet.
    Jetzt erhob er sich.
    „Wir müssen etwas tun", sagte At-lan. „Wir müssen den Dorls helfen, dazu sind wir verpflichtet."
    „Wir werden ihnen helfen", stimmte Rhodan zu. „Die Frage ist nur, was können wir tun?"
    „Ich bin dafür, Psychopharmaka einzusetzen", schlug der Arkonide vor. „Für unsere Spezialisten dürfte es kein Problem sein, schnell herauszufinden, wie der Metabolismus der Dorls auf unsere Präparate anspricht. Wir können die benötigten Präparate in wenigen Stunden herstellen. Danach bleibt dann nur noch das Problem, wie wir es den Dorls verabreichen können."
    „Das wird sich finden", sagte Rhodan. „Ich kehre jetzt zur SOL zurück und übernehme dort die notwendigen Arbeiten. Du bleibst hier und leitest den Einsatz auf

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