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0809 - Das Schlangenkreuz

0809 - Das Schlangenkreuz

Titel: 0809 - Das Schlangenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewollt.«
    »Wohin?« fragte ich.
    »Zur Schlange, zum Bösen. Wir werden das Böse besuchen, und du wirst erleben, wie toll es sich auswirkt. Das Böse steckt in uns allen, wir aber haben es intensivieren können. Es wird hervorkommen, es wird sein Versteck verlassen, und die Schlange wird sich mit dem Herzen verbinden. Eine Allianz wird entstehen…«
    Ich hätte gern noch etwas mehr erfahren, aber der Mann mit dem Pferdeschwanz schwieg.
    »Die Schlange hält sich hier auf dem Gelände versteckt?«
    »Es ist ideal.«
    »Wo denn?«
    »Die alte Geisterbahn«, flüsterte er und fügte ein Kichern hinzu.
    »Ein idealer Platz.«
    Da hatte er Recht. Besser hätte es nicht laufen können. Die Geisterbahn war also auch nicht abgebaut worden. Sie stand irgendwo im Gelände herum und verrottete.
    »Ist es weit?«
    Er hob die Schultern.
    »Dann geh vor!«
    Die untere Gesichtshälfte verzerrte sich zu einem Grinsen. »Nichts, was ich lieber täte, Mister.« Dann sagte er noch etwas und streckte dabei seinen Arm vor. »Du bist tot, mein Lieber. Du bist so gut wie tot. Du weißt es nur noch nicht…«
    ***
    Auch Suko war auf dem Gelände unterwegs. Er hatte sich genau in die entgegengesetzte Richtung gewandt, in die sein Freund John Sinclair gegangen war.
    Dass es auf einem stillgelegten Rummelplatz sehr ruhig war, lag auf der Hand. Dass ihm diese Stille jedoch gespenstisch vorkam, kam daher, dass Suko einfach davon ausging, nicht mit seinen Freunden allein hier zu sein. Bob Crane hatte von mehreren Gegnern gesprochen, und er ging davon aus, dass sich diese Bande hier irgendwo zusammengefunden hatte, um dem Bösen zu huldigen.
    Er wollte auf keinen Fall gesehen werden und bewegte sich deshalb so vorsichtig wie möglich. Deckung gab es überall. Nicht nur die hohen Gewächse schützten ihn vor neugierigen Blicken, es gab auch genügend Aufbauten alter Karussells und Buden, die ihm Schatten boten, durch den er schleichen konnte.
    Er schaute sich trotzdem immer wieder um, bewegte so wenig Zweige wie möglich, huschte an einem Kinder-Karussell vorbei, dessen Figuren längst verrottet und feucht geworden waren, duckte sich noch tiefer und verschwand zwischen den seitlichen Mauern zweier Bretterbuden. Als er den Platz verließ und sich umschaute, entdeckte er die feinen, silbrigen Lichtstreifen, die sich auf den Metallstangen eines Vierecks widerspiegelten. Diese Stangen hatten mal ein Dach gehalten. Jetzt war es verschwunden. Entweder war es zerstört worden oder eingesackt, jedenfalls konnte das Mondlicht auf die freie Fläche fallen, und Suko erkannte, dass auf dieser Plattform einmal die Autoskooter gefahren waren.
    Jetzt war sie leer. Unkraut und Dreck verteilten sich auf dem Viereck. Er sah auch dort keine Bewegung. Das gesamte Gelände schien tot zu sein.
    Tief atmete er durch, als er sich noch tiefer duckte und seinen Weg fortsetzte.
    Ein Blick nach links zeigte ihm das hohe Gerüst der Achterbahn.
    In der obersten Höhe, also weit über den Baumkronen, zeichnete es sich ab wie eingefrorene und erstarrte Schlangen. Das war Johns Platz, die anderen beiden hatten sich dorthin gewandt, wo die schnellen Fahrzeugbetriebe standen, die Mondbahnen, die Sternenfahrzeuge, die sich um die eigene Achse drehenden Kreisel und all das, was einem mutigen Menschen so viel Spaß bereitete.
    Wo steckten die Gegner?
    So sehr Suko sich auch bemühte, er sah nichts, aber auch gar nichts von ihnen. Sie hielten sich zurück, und fast hatte es den Anschein, als wären sie nicht da.
    Insektenwolken schwirrten an allen möglichen und unmöglichen Stellen des Geländes. Sie waren dicht, sie tanzten, sie summten, sie zirkulierten, sie waren überall, und sie wurden besonders vom Schweißgeruch der Menschen angezogen. Suko hatte es aufgegeben, nach den winzigen Raubtieren zu schlagen, musste aber zugeben, dass sie ihn schon ablenkten und etwas von seiner Konzentration nahmen. Schließlich lebte er nicht in dieser Gegend und war das subtropische Klima auch nicht gewohnt.
    Sie lenkten ihn zu sehr ab.
    Der Gegner hatte alle Chancen, und er nutzte sie.
    Suko bekam es nicht mit. Als sich plötzlich etwas Scharfes um seinen Nacken spannte, war es zu spät. Ein irrer Ruck erwischte ihn. Er wurde nach hinten gezerrt, verlor den Kontakt mit dem Boden und kippte. Seine Hände hatte er oben, weil er die Finger zwischen das hauchdünne Seil und die Haut an seinem Hals schieben wollte. Es gab keine Lücke, zudem kriegte er kaum noch Luft. Er röchelte und dachte

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