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081 - Die geraubte Mumie

081 - Die geraubte Mumie

Titel: 081 - Die geraubte Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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hatte sie sich vor einem Wesen so geekelt wie vor dem Seuchendämon. Und zugleich fürchtete sie ihn entsetzlich, denn sie kannte seine Macht.
    Der Dämon Gevatter Tod lachte schallend.
    „Küß mich, mein schönes Kind!" sagte er zu Coco.
    Er war nun zum vertraulichen Du übergegangen.
    Coco schüttelte den Kopf und rutschte ein Stück von ihm weg.
    „Nie! Niemals, Gevatter!"
    „Ich werde dich zwingen. Los, Steinzeitmensch! Pack sie, und her mit ihr zu mir!"
    Der Cro Magnon erhob sich und war mit zwei Sprüngen über dem Tisch und bei Coco. Er packte sie an den Schultern. Sie sträubte sich verzweifelt, aber gegen seine Kräfte kam sie nicht an. Er schleppte sie zum Gevatter Tod. Coco trat gegen seine Schienbeine und wehrte und wand sich vergebens.
    Sie sah das Gesicht des scheußlichen Seuchendämons vor sich, roch seinen stinkenden Atem und sah seine bläulichen, dünnen Lippen. Verpesteter Odem wehte ihr aus seinem Rachen entgegen. „Nein!" schrie sie. „Nein, nein, nein! Lieber sterbe ich! Ich töte mich, wenn du mich anrührst."
    Der Seuchendämon lachte noch lauter.
    Jeff Parker kam zurück und wollte sich auf ihn stürzen. Aber dann blieb er auf der Stelle stehen, mit glasigen Augen und ohne eigenen Willen.
    Plötzlich ließ Cro Magnon Coco los.
    Sie wich vor dem Seuchendämon zurück.
    „Nur ein kleiner Scherz, um die Tafel etwas aufzulockern", sagte er. „Keiner soll sagen, daß meine Gäste sich langweilen. Ich bin sehr human. Deshalb schlage ich meine Diener auch mit den gräßlichsten Seuchen und Krankheiten, bis sie mich um den Tod anflehen. Ich bin kein Barbar, der ihnen einfach das Leben nimmt, an dem sie noch hängen."
    In Coco keimte ein eiskalter Haß auf. Er gab ihr die Willenskraft, die Tränen zu unterdrücken. Es würgte sie in der Kehle, und sie hätte kein Wort hervorbringen können.
    „Zur Sache nun", sagte der Seuchendämon, der innerhalb der Schwarzen Familie Gevatter Tod oder einfach Gevatter genannt wurde. „Ich habe einen kleinen Pakt mit Olivaro geschlossen. Er interessiert sich für dich, Coco, und deshalb bist du auch relativ sicher." Er hob den knochigen Finger. „Was nicht heißen soll, daß du mich reizen darfst. Olivaro wird in einigen Tagen kommen. Er wird sich um dich kümmern. Jeff Parker aber behalte ich. Er soll einer meiner Diener werden. Weil er ein Gefährte des Dämonenkillers war, werde ich mir ein paar besondere Seuchen und Krankheiten für ihn einfallen lassen. Was mit dem Cro Magnon wird, ist noch nicht entschieden. So, und jetzt will ich von der Teufelsinsel hören. Setzt euch!"
    Es war ein Befehl.
    Coco sprach kein Wort, aber Jeff Parker, der sich im Bann des Dämons befand, erzählte die ganze Geschichte von der Landung auf Asmodis Insel bis zur Abfahrt. Gevatter Tod hörte geduldig zu. Laut stellte er keine Fragen, aber manchmal lenkte er Jeff Parker geistig auf ein Thema, das ihn besonders interessierte.
    Der Seuchendämon nickte, als Jeff Parker seine Erzählung beendet hatte.
    „Kehrt jetzt wieder in euer Verlies zurück!" sagte das alte Scheusal. „Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt! Hoffentlich hat euch mein Gastmahl gefallen."
    Es war blanker Hohn. Der grauenhaft Verseuchte, den Coco Don Juan getauft hatte, öffnete die Tür, und ein Zug von Schauergestalten kam herein.
    Coco, Jeff und der Steinzeitmann erhoben sich.
    Der Alte des Schreckens trat zu Coco und ergriff ihre Hand. Ehe sie es verhindern konnte, preßte er seine Lippen darauf. Seine Berührung war ekelerregend, seine Lippen waren kalt.
    „Au revoir, meine Liebe!" sagte er, als er sich wieder aufrichtete. „Lebe wohl! Ich empfehle mich fürs erste.
    Er trat zurück und stellte sich in ein seltsames Muster auf dem verblichenen, abgetretenen alten Teppich. Seine Umrisse verschwammen; die schwarze Kleidung, der Umhang und der Körper verschmolzen zu einem massigen Fleck. Auf diesem grinste ein Totenschädel mit schwarzer Brille.
    Im nächsten Augenblick war die unheimliche Erscheinung verschwunden. Gevatter Tod hatte einen dämonischen Abgang gewählt. Seine scheußliche Ausdünstung hing noch im Saal.
    „Gehen wir", sagte Coco zu Jeff Parker, der inzwischen wieder aus dem dämonischen Bann erwacht war. „Nach dem Gastmahl ist der Aufenthalt in dem Kellerverlies direkt eine angenehme Erholung." Inmitten der Verseuchten schritten die schwarzhaarige junge Frau, der drahtige Amerikaner und der Steinzeitmann hinaus.

    Die Tage der Gefangenschaft vergingen. Acht Tage saßen Coco und

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