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081 - Die geraubte Mumie

081 - Die geraubte Mumie

Titel: 081 - Die geraubte Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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überhaupt keine Gesichtszüge mehr, keine Nase und keine Ohren. Sein Mund war eine dunkle, lippenlose Höhle.
    Rechts und links von der Eingangstür standen zwei schwere Steinlöwen.
    „Cro Magnon!" rief Coco. „Pack die steinernen Löwen und zerschmettere die Dämonensklaven!" Der Steinzeitmann lief an ihr vorbei. Er riß sich das schmutzige Hemd vom Körper, das ihm lästig war, und packte den einen Steinlöwen. Laut brüllte er den Verseuchten seinen Kampf ruf entgegen. Sie rückten näher.
    Cro Magnons Muskeln traten gewaltig hervor, als er den mehrere Zentner schweren Steinlöwen über den Kopf stemmte. Er schleuderte ihn auf die Zerfressenen, und der Steinlöwe riß fünf von ihnen um.
    Cro Magnon packte den anderen Löwen um die Leibesmitte und warf ihn aus der Drehung heraus.
    Er streckte noch drei Dämonendiener zu Boden und flog gut fünfzehn Meter weit. Beim Aufprall riß er ein paar Pflastersteine aus der Erde.
    Die letzten beiden Sklaven des Seuchendämons - einer von ihnen war Don Juan - streckte der tobende Steinzeitmann mit seinem Brett nieder.
    Coco ließ ihn toben; sie konnte ihn ja lenken und für ihre Zwecke benutzen.
    „Wir haben es geschafft!" jubelte Jeff Parker. „Jetzt kann uns nichts mehr aufhalten."
    Coco war skeptischer als er, widersprach aber nicht.
    „Aus dem Tor und nichts wie weg von hier!“ rief sie Jeff Parker zu, in dessen Gesicht nach der achttägigen Gefangenschaft ein dichter Stoppelbart wucherte.
    Die drei liefen über den Hof. Cro Magnon erreichte mit großen Schritten zuerst das Tor und eilte hinaus. Der Weg führte einen Abhang hinunter. In der Ferne sah man Berggipfel. Der Himmel war blau, und ein schwacher Wind wehte.
    Coco und Jeff kamen plötzlich nicht mehr weiter. Es war, als sei die Luft zu zähem Sirup geworden, durch den sie sich vorwärtskämpfen mußten; atmen konnten sie aber ohne Schwierigkeiten. Einen Meter vor dem Tor zappelten sie auf der Stelle wie Käfer im Leim, während Cro Magnon schnell den Abhang hinuntereilte.
    Weshalb konnte er entkommen und Jeff und Coco nicht?
    Die schwarzhaarige schöne Frau und der drahtige Millionär sollten nicht lange im Ungewissen bleiben. Sie hörten Gelächter hinter sich, und als sie sich umdrehten, sahen sie zwei Köpfe aus einem Bogenfenster im zweiten und obersten Geschoß des altspanischen Kastells schauen.
    Der eine gehörte Gevatter Tod, dem Seuchendämon. Das andere Gesicht war Coco auch gut bekannt; es gehörte Olivaro, jenem Dämon, der als Magus VII. kurzzeitig Fürst der Finsternis und Herrscher der Schwarzen Familie gewesen war. Nicht zuletzt wegen Coco hatte Olivaro zurücktreten müssen. Er begehrte sie auf dämonische Weise und wollte sie zu seiner Gefährtin machen. Doch das war ihm nicht gelungen, was natürlich für einen Fürsten der Finsternis eine arge Blamage gewesen war, zumal Coco unversehrt überlebte, nachdem sie ihn verschmäht hatte.
    Olivaros Verhältnis zu Coco war eigenartig. Er haßte sie bitter, zugleich aber fühlte er sich immer noch zu ihr hingezogen. Coco glaubte, daß in der letzten Zeit der Haß überwog. Dennoch hatte Olivaro Coco bei dem Magierkongreß in Port au Prince, Haiti, durch den Gevatter Tod eine Warnung zukommen lassen. Damals hatte Coco den Seuchendämon auch zum erstenmal von Angesicht zu Angesicht gesehen.
    Coco ahnte böse Zusammenhänge und üble Ränke, als sie das Alltagsgesicht des janusköpfigen Dämons neben dem des Gevatter Tod sah. Olivaro war der Dämon mit den zwei Gesichtern, der Meister der List und der Täuschung. Lug und Trug waren seine Markenzeichen.
    „Komm her zu mir, Coco!" rief Olivaro. „Du kannst nicht entkommen. Gegen meine magische Kraft und die von Gevatter Tod hast du weniger Chancen als eine Fliege im Spinnennetz. Laß Cro Magnon nur laufen! Er führt uns zum Versteck seines Herrn, des Hermes Trismegistos. Deshalb haben wir ihn entkommen lassen."

    Dorian Hunter und der Hermaphrodit Phillip folgten dem Mann, der sie ins Haus gebeten hatte. Verbindlich lächelnd führte er sie in einen Plüschsalon. Auf einem Büfett standen Nippfiguren, und eine altertümliche Uhr mit Pendel tickte an der Wand.
    Alles paßte stilgerecht in die viktorianische Epoche.
    Phillips Gesicht strahlte. Es wirkte verklärt. Sein Ausdruck wurde noch mädchenhafter, und als sich seine Jacke ein wenig hob, wußte Dorian, daß der Hermaphrodit Jungmädchenbrüste entwickelte.
    So benahm sich Phillip nur, wenn er aufs höchste erregt war und Außerordentliches

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