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081 - Draculas Rache

081 - Draculas Rache

Titel: 081 - Draculas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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zu setzen.
    Niemand wußte, wo sich der Gelehrte aufhielt.
    » Kein Wunder «, bemerkte Freddie.» Warum durchsuchen sie den Bunker nicht von oben bis unten? «
    » Das ist nicht so einfach «, widersprach Krauss.» Aber ich bin sicher, daß das heute nachmittag beschlossen wird. «
    » Es muß vor Sonnenuntergang geschehen «, warnte ich,» sonst kommt keiner mehr lebend heraus. «
    Krauss nickte bleich.» Ich werde darauf dringen, sobald der Kommissar hier ist. «
    » Und noch etwas: Bestehen Sie darauf, daß man uns anhört, bevor auf dieser Sitzung irgend etwas beschlossen wird! «
    » Das habe ich bereits verlangt. Kommissar Urban ist ein umsichtiger Mann. Er wird auf jeden Fall unsere Aussagen haben wollen, schon allein deshalb, weil wir bisher die einzigen sind, die von den Fledermäusen angefallen wurden und nicht verschwunden sind. «
    » Den Zusammenhang hat man schon herausgefunden? «
    » Offenbar durch den Film. Wir werden ihn übrigens auch sehen. «
    » Bevor dieser Kommissar nicht hier war, können Sie gar nichts unternehmen? «
    Er schüttelte den Kopf.» Wenig. «
    Ich ballte unwillkürlich die Fäuste.» Hoffentlich ist den Herrn klar, daß bis Sonnenuntergang nicht nur eine Entscheidung fallen muß, sondern auch noch einige Vorbereitungen getroffen werden sollten. Jetzt, da man Lukard aus seinem Nest gescheucht hat, wird er etwas unternehmen. «
    » Was? «
    » Strengen Sie Ihre Phantasie an, Inspektor! Ich weiß nicht, ob sie alle jeden Tag Blut brauchen … «
    » Sie meinen, daß diese Bestien jetzt über die Leute in den Straßen herfallen? «
    Ich schüttelte den Kopf.» Vereinzelt vielleicht, wie sie es bisher getan haben, aber für einen offenen Angriff sind sie noch nicht stark genug. Morgen vielleicht – oder übermorgen. Ich weiß nicht, warum er sich ausgerechnet Wien ausgesucht hat.
    Vielleicht weil diese Stadt immer schon wenig von den östlichen Legenden hielt. Die Menschen sind modern und aufgeschlossen. Unglaube schützte ihn vor Entdeckung – wenigstens bis wir kamen.
    Aber sein Ruf mag weit in den Osten vorgedrungen sein.
    Wer sagt uns, daß nicht ein Teil dieser Fledermäuse aus den alten verfallenen Schlössern der Karpaten kommt?
    Seine Pläne liefen darauf hinaus, unentdeckt unter den Menschen zu leben – und von ihnen, ohne daß sie es merkten. Bei seinen hypnotischen Fähigkeiten war das nicht schwer. Er besaß eine Klinik für Blutkranke in unserer Stadt, aber nur Gesunde kamen hin. Er zapfte ihnen Blut ab und gab ihnen synthetisches Blut, das sich in wenigen Wochen im Körper umwandelte, so daß sie schon nach kurzer Zeit wieder gemolken werden konnten. «
    Krauss nickte.» Hartwig hat mir davon berichtet. «
    » Und ich hörte aus seinem eigenen Mund, daß er versuchen will, sein Vampirvolk zu kultivieren, damit es unerkannt unter den Menschen leben kann. Er bezeichnete das Beißen als barbarisch. Wenn alle so wie er wären, könnte inzwischen die halbe Menschheit aus Parasiten bestehen, die uns das Blut abzapfen, ohne daß wir es merken. Kein sehr schöner Gedanke, nicht wahr? «
    Sie sahen mich nur stumm an.
    » Aber sie sind nicht alle so. Ganz im Gegenteil. Er hat Mühe, sie im Zaum zu halten. Hauptsächlich gelingt es ihm, indem er sie auf kleine Pfähle spießt, so wie die Ausstellungsstücke. Ich weiß nicht, wie er es schafft und wie er ihrer Herr wird. Wahrscheinlich durch seine hypnotischen Kräfte. «
    » Sie meinen, wenn man die Pfähle herauszieht, werden die Tiere lebendig und … «
    » Ja, Inspektor. Eine kleine Privatarmee, die er aktivieren kann, wie er sie braucht. Aber wenn er sie einmal aktiviert hat, hat er seine kleinen Probleme. Sie halten nämlich sehr viel vom Beißen. Es geht ihnen nicht nur um das Blut, sondern auch um die Lebenskraft. Offenbar versetzt sie das in eine Art Trunkenheit oder in eine erotische Ekstase. Schmerz empfinden sie zwar nicht, außer wenn sie mit Feuer, Silber oder Eichenpfählen in Berührung kommen. Aber das ist wohl mehr ein seelischer Schmerz – eine Art Todesfurcht. «
    » Was sind sie? «fragte Krauss.» Fleisch gewordene Legenden? Zauberei? Oder etwas wissenschaftlich Erklärbares? «
    » Manchmal scheint es mir, als wären sie von beidem etwas. Was sagt der Obduktionsbefund? Fremdes Zellgewebe? «
    » Man hat mir nur in ein paar Worten mitgeteilt, daß man eben ein Wunder obduziert hätte. Ja, ich glaube, von fremdem Zellgewebe war die Rede, und daß etwas mit dem Darm nicht stimme. «
    Ich nickte.»

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