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081 - Draculas Rache

081 - Draculas Rache

Titel: 081 - Draculas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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Richtig. Der ist überflüssig. Sie nehmen nur noch Blut zu sich, und das wird nicht verdaut, sondern gleich zu den neuen Zellen transportiert. So wird der Kadaver vor der Verwesung geschützt. «
    » Das klingt alles sehr wissenschaftlich. «
    » Sie haben recht. Aber da sind noch ein paar Dinge, die werden weniger leicht zu erklären sein: Die Umwandlung vom Mensch in eine Bestie, die Veränderung der Größe, die Furcht vor religiösen Dingen wie Weihwasser, Kruzifix und dergleichen. Die alten Legenden scheinen keine unbedeutende Rolle zu spielen. Vielleicht ist das alles nach der wissenschaftlichen Nüchternheit der letzten Jahrzehnte eine große Rückkehr zum Magischen. Die Zahl der Hexenkulte wächst ständig. Okkultismus liegt sich mit der Wissenschaft in den Haaren wie nie zuvor. Viele der alten Übel können wieder lebendig werden, die wir heute als Aberglauben bezeichnen. «
    Sie schwiegen.
    » Mit Spekulationen sind Sie rasch bei der Hand «, sagte Krauss schließlich.» Aber sie klingen gar nicht mehr so verrückt. Lassen Sie es mich selbst mal versuchen. Ich will mich ganz frei machen von allem Unglauben. Und glauben Sie mir, das ist für mich nicht leicht. Also, dieser Dr. Lukard – ob er nun Drakula ist oder nicht – hat in Ihrem Land mit seinen Infiltrationsmethoden eine Schlappe erlitten. Er hat seine Meute losgelassen und einen ganzen Ort praktisch ausgelöscht. «
    » Umgeformt «, berichtigte ich ihn.» Einige Hundert, die er plötzlich auf dem Hals hatte und die sich nur schwerlich vor der Welt verstecken ließen, besonders, da er selbst auf der Flucht war. «
    Krauss nickte.» Es muß ihm auch deutlich klargeworden sein, wie rasch er sich vermehren kann. «
    » Keine voreiligen Schlüsse «, warnte ich ihn.» Ich weiß von ihm selbst, daß er Angst davor hat. Angst, daß ihm seine Geschöpfe aus der Hand gleiten könnten. Die Menschen sind verdammt gut im Ausrotten. Und was er fürchtet, das rottet er am gründlichsten aus. «
    » Möglich «, meinte Krauss.» Aber der erste Schritt war getan. Hier in Wien hat er es nochmals unter einem Deckmantel versucht, aber er nahm es nicht mehr sehr genau. Wie groß sind seine Chancen, daß er eine ganze Stadt – erobert – eine Millionenstadt wie Wien? «
    » Sehr groß «, antwortete Freddie,» wenn wir nichts unternehmen. «
    » Und danach «, sagte Hans heiser,» was kommt danach?
    Was hält noch ein oder zwei Millionen Vampire auf? «
    » Der Tag «, erwiderte ich grimmig.» Jeder neue Tag. «
     

     

Kommissar Urban war ein mittelgroßer, freundlicher Typ. Er war ziemlich nervös, und ich hatte den Eindruck, daß das gar nicht zu ihm paßte und wohl ausschließlich auf die Ereignisse der letzten Tage zurückzuführen war. Er hatte einen Kassettenrecorder dabei und kam nach der Begrüßung sofort zur Sache.
    » Meine Herren, ich hätte Sie gern in der heutigen Stadtratssitzung dabei gehabt, denn mir ist nach den bisherigen Berichten klar, daß Sie den tiefsten Einblick in die Vorgänge haben. Doch der Arzt meint, er könnte es nicht verantworten. Wir werden deshalb eine Telefonverbindung herstellen, die während der ganzen Sitzung freibleibt, so daß wir uns jederzeit mit Fragen an Sie wenden können. Ich habe mich inzwischen mit Kommissar Hartwig in Verbindung gesetzt und erwarte seinen Bericht. Um es vorwegzunehmen, ich bin grundsätzlich auf Ihrer Seite. Ich sehe eine Gefahr, wenn auch noch nicht ganz, welche. Ich möchte sie erkennen, etwas dagegen unternehmen. Dazu brauche ich Vollmachten. Und die kriege ich erfahrungsgemäß nur, wenn ich diese Herren vom Stadtrat das Gruseln lehren kann. «
    » Wenn Sie es mit unserer Story nicht schaffen, dann hilft nichts mehr «, bemerkte Freddie trocken.
    » Ja, das habe ich mir gedacht, nach allem, was ich bisher weiß. «Der Kommissar wischte sich den Schweiß von der Stirn.» Wenn Sie erlauben, werde ich Ihre Aussagen auf Band aufnehmen. Gut. Was ich brauche, sind zuerst die Fakten. Nur die Fakten. Das, wofür Sie die Hand ins Feuer legen können. Dann Ihre Schlußfolgerungen und Spekulationen. Und zuletzt Ihre Vorschläge, was man tun könnte, um dem allen ein Ende zu machen. «
    Wir gaben ihm, was er wollte. Er war ein guter Zuhörer. Er unterbrach uns nur ein – oder zweimal, um eine Frage zu stellen, wenn ihm etwas unklar war. Nichts in seiner Miene ließ erkennen, ob er uns das alles glaubte oder uns für verrückt hielt. Am Schluß sagte er nur:» Meine Herren, ich werde versuchen, das

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