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081 - In der siebenten Hölle

081 - In der siebenten Hölle

Titel: 081 - In der siebenten Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ungestüm auf den Seelenfänger ein, daß dieser nicht mehr dazu kam, ihn anzugreifen. Cheetas konnte sich nur noch verteidigen.
    Aber auch damit hatte er seine liebe Not. Cheetas, der erfahrene Kämpfer, geriet mehr und mehr in Bedrängnis. Immer wieder stürzte er. Immer wieder schaffte er es nur knapp, einem tödlichen Treffer zu entgehen.
    Während er sein Schwert immer matter führte, schien Valerian nicht müde zu werden.
    Für Gismina! Für Beato!
    Er hatte Kraft für drei!
    Als Cheetas erkannte, daß er dem jungen Gegner mit dem Schwert nicht gewachsen war, wollte er seine Schlangen gegen ihn einsetzen. Valerian hatte damit gerechnet.
    Als Cheetas die Hand hob, um den Schlangenkranz abzunehmen, surrte Valerians Schwert waagrecht durch die Luft und traf Cheetas' Gelenk.
    Der Seelenfänger brüllte.
    Valerian schrie: »Stirb, Verfluchter! Für Gismina und Beato!«
    Das Schwert durchbohrte Cheetas und tötete ihn. Während der Seelenfänger zusammenbrach, löste sich seine Seele aus dem Körper. Valerian vernichtete auch sie mit dem magischen Schwert.
    Als die anderen Teufel bemerkten, daß Cheetas nicht mehr lebte, brachen sie den Kampf ab und ergriffen die Flucht.
    ***
    Mr. Silver legte dem jungen Teufel die Hand auf die Schulter.
    »Ich fühle mit dir, Freund. Ich weiß, wie schmerzlich der Verlust für dich ist. Mir würde es ebenso ergehen, wenn ich Roxane verlieren würde.«
    Roxane kam abgekämpft zu ihnen. Sie keuchte noch heftig, und das schwarze Haar umrahmte in wilder Unordnung ihr schönes Gesicht.
    »Es tut mir so leid, Valerian«, sagte sie leise.
    Der junge Teufel nickte niedergeschlagen. Jetzt, wo der Kampf zu Ende war, fühlte er sich schwach, ausgelaugt, unendlich müde. Er hätte sich am liebsten neben Gismina gelegt, um auch zu sterben, aber er war zum Leben verurteilt.
    »Du hast dich großartig geschlagen, Valerian«, sagte Mr. Silver. »Cheetas hatte keine Chance gegen dich. Ein Mann wie du wird immer kämpfen müssen! Sei es, um sich selbst zu verteidigen, sei es, um Schwache zu beschützen. Es gibt so viele, die sich selbst nicht helfen können. Denen müssen jene beistehen, die wissen, wie man eine Gefahr abwendet.«
    »Nach Beato muß ich auch seine Schwester begraben«, sagte der junge Teufel erschüttert. »Als wir euch begegneten, waren wir voller Hoffnung. Ihr habt Jacho besiegt. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß uns etwas zustoßen würde, wenn wir uns euch anschließen, und nun… ist Gismina tot.«
    »Bereust du es, mit uns in die Hölle zurückgekehrt zu sein, Valerian?« fragte Mr. Silver.
    »Es gibt nichts zu bereuen. Jeder hat sein Schicksal. Er muß es tragen. Es ist ihm vorgezeichnet. Lange, bevor wir geboren werden, steht schon fest, was mit uns geschehen wird. Wir glauben nur, daß wir unser Leben selbst in die Hand nehmen können, aber das ist ein Irrtum. Das gilt für alle Wesen in allen Dimensionen. Alles läuft ab nach einem universalen Willen, gegen den wir machtlos sind.«
    Sie trugen Gismina in die Höhle, und Valerian bat sie, ihn mit der Toten allein zu lassen. Während der junge Teufel von Gismina Abschied nahm, fingen Mr. Silver und Roxane drei kräftige Pferde ein, und sie bewaffneten sich mit magischen Schwertern.
    Sie warteten auf Valerian. Er blieb nicht lange. Mit schleppenden Schritten trat er aus der Höhle. Fahl war sein junges glattes Gesicht. Sie holten Steine herbei und schichteten sie vor dem Höhleneingang auf.
    Einmal war Gismina schon begraben gewesen: auf dem Friedhof der Abtrünnigen. Aber sie hatte gelebt. Diesmal war sie tot, und Valerian litt sehr unter diesem Verlust. Ihr Tod war gesühnt, aber das war nicht genug.
    Valerian würde sie nie mehr sehen, nie mehr berühren, nie mehr umarmen, nie mehr küssen und lieben können. Gismina… Das war nur noch ein körperloser Name, eine wunderbare, zugleich aber auch zutiefst schmerzliche Erinnerung.
    »Nun bin ich allein«, sagte Valerian leise, fast tonlos. Seine Schultern hingen nach vorn. Er schien eine schwere Last zu tragen.
    »Nein, Valerian«, sagte Mr. Silver und schüttelte den Kopf. »Das bist du nicht. Wir sind bei dir. Du wirst nie allein sein. Wir nehmen dich auf die Erde mit, und du wirst viele neue Freunde gewinnen.«
    »Aber wem werde ich mein Herz schenken? Es war so voller Liebe.«
    »Vielleicht wird dir eines Tages ein anderes Mädchen begegnen. Ein Mädchen wie Gismina. Du bist noch jung, Valerian. In deinem Leben kann sich noch so vieles ereignen.«
    »Ich werde Gismina

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