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0810 - Der Geist des Hexers

0810 - Der Geist des Hexers

Titel: 0810 - Der Geist des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber es waren keine Gedanken, die sich mit der Zukunft beschäftigten, die ja für ihn so ungemein wichtig war, sie glitten zurück in die Vergangenheit, und vieles Erlebte stieg wieder in ihm hoch, wobei es sich zu einem Block aus Erinnerungen zusammenballte.
    Er und seine Leute hatten es geschafft. Sie waren fertig gewesen, als sie das neue Land entdeckten. Die Reise war beendet, sie hatten die Entbehrungen hinter sich. Sie hatten es geschafft, es hatte sie Opfer gekostet. Über dreißig Männer waren gestorben. Skorbut hatte sie dahingerafft, zum Schluss auch der Hunger und der Durst. Sie waren dann dem Meer übergeben worden.
    Irgendwann hatten sie dann Land gefunden.
    Drei Schiffe konnten ankern.
    Vor ihnen breitete sich ein Paradies aus. Es war eine Insel gewesen. Sonne, Hitze, aber auch herrliche Früchte und klares Wasser.
    Sie konnten essen und trinken, und sie trafen auf die Inselbewohner, die ihnen freundlich entgegenkamen, sie anstaunten, sich über den Besuch freuten und ihnen Geschenke brachten.
    Das alles war der Anfang gewesen, und die positiven Dinge verschwanden aus der Erinnerung des Henry St. Clair. Er übersprang Jahre und sah sich nicht mehr auf der Insel.
    Irgendwann waren sie mit einem Schiff weitergesegelt und an die Küste eines riesigen Landes gelangt. Keiner von ihnen hatte etwas über den Kontinent gewusst, aber sie hatten versucht, ihn in Besitz zu nehmen. Sie waren durch Urwälder gelaufen, sie hatten mit der Hitze zu kämpfen gehabt. Eine menschenfeindliche Natur hatte viele von ihnen dahingerafft, doch sie machten weiter.
    Immer tiefer drangen sie in das Land ein, sie blieben nicht heimisch, und sie mussten auch erleben, dass sie nicht überall freundlich empfangen wurden.
    Es kam zu Kämpfen mit den Menschen, die hier lebten. Sie sahen so seltsam aus, ihre Hautfarbe war dunkel, die Haare schwarz, die Köpfe oftmals kahl rasiert, wobei auf der Mitte nur ein Haarkamm stehen geblieben war.
    Sie waren Zeugen schrecklicher Opferungen, zu Ehren fremder Götter, und die Gruppe spürte, wie allein sie war.
    Es gab für sie keinen geistigen Halt, denn ihren Glauben an Gott hatten viele von ihnen verloren.
    Auch Henry St. Clair, der sich immer wieder an die Zeit in seiner Heimat erinnerte, wo sie, die Templer, gejagt worden waren. Viele waren geflohen, sie hielten sich versteckt, andere aber hatten einen fremden Weg beschritten.
    Es gab einen Gott, also musste es auch eine Gegenkraft geben. Den Teufel, einen Teufel, eine Person, aber mit verschiedenen Namen ausgestattet. Einer davon war Baphomet.
    Wenn dir Gott nicht hilft, dann der Teufel!
    In einer Gewitternacht war Henry St. Clair dieser Gedanke gekommen, und er wollte ihn in die Tat umsetzen. Er kannte sich nicht gut aus, doch einige der Rituale hatte er noch behalten, und er versuchte, auch seine Getreuen davon zu überzeugen, dass es besser war, wenn sie sich einen neuen Gott suchten.
    Es hatte große Auseinandersetzungen gegeben. Es war zu Kämpfen gekommen, denn viele wollten von ihrem Glauben nicht lassen.
    Anders Henry St. Clair. Er war davon überzeugt, dass Baphomet der bessere Weg war, und er beschritt ihn deshalb.
    Nicht allein.
    Fünf weitere Männer hatte er überzeugen können. Einer von ihnen besaß die alten handgeschriebenen Schriften, auf denen die bösen Zauberformeln standen, die gerufen werden mussten, um Baphomet herbeizuholen. Sie versuchten es, sie opferten Menschen, ihr Blut sollte dem Dämon den Weg bahnen, und er hatte sich tatsächlich gezeigt. In einer sehr dunklen Nacht war der Dämon mit den Karfunkelaugen als Geist erschienen. Zwei Hörner wuchsen aus seiner Stirn, und ein weißer Bart umzitterte sein spitzes Kinn. Auf seiner Brust zeichnete sich wie zum Spott ein Templerkreuz ab. Ein besonderes Kreuz, das auch den Namen Fyrfos trug.
    Es bestand aus zwei Kreuzen mit entgegengesetzter Flügelrichtung, und der Dämon war stolz darauf, es zu tragen.
    Sein Anblick hatte bei vielen Menschen das Entsetzen hochgetrieben, nicht aber bei St. Clair.
    Nie zuvor hatte er sich von einer Person so angezogen gefühlt. Als Baphomet erschien, war er wie in Trance auf die Figur zugegangen und hatte sich vor ihr zu Boden gekniet. Er wollte, dass sein Opfer angenommen wurde, aber der Dämon mit den Karfunkelaugen hatte ihn abgewiesen, indem er einfach wieder verschwand.
    St. Clair war enttäuscht gewesen. Er hatte sich in seine Hütte zurückgezogen und gegrübelt, was er falsch gemacht hatte. Zu einem Ergebnis war er nicht

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