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0810 - Der Geist des Hexers

0810 - Der Geist des Hexers

Titel: 0810 - Der Geist des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekommen, bis zu der Nacht, in der sich Baphomet ihm geöffnet hatte und wieder erschienen war.
    Plötzlich hatte er vor ihm gestanden. Zur Hälfte ein reales, zur anderen Hälfte ein fantastisches Gebilde, zu dem eigentlich kein bekannter Begriff passte.
    Er war ein Wesen, ein Geist, einfach ein Dämon, und St. Clair hatte auch dessen Macht gespürt. Sie war über ihn gekommen wie eine mächtige Brandung, sie hatte ihn fertiggemacht, und er hatte gespürt, wie der Dämon ihn umfasste.
    Er hatte ihn an sich gerissen, ihn weggezogen und den Geist des Menschen mit seiner Botschaft gefüllt.
    St. Clair hatte in der Hütte gelegen und die Zeit vergessen. Baphomets Botschaft war wichtiger gewesen, denn nun wusste er genau, was er zu tun hatte.
    Er würde ihm dienen.
    Er würde alles tun, was er verlangte.
    Es würde Blut fließen, aber es warnicht sein Blut, sondern das seiner Feinde, die ihm nicht auf den Weg zu Baphomet folgen wollten.
    Sie sollten mit ihrem Leben dafür bezahlen, dass sie noch immer an den alten Zöpfen festhielten.
    Es war vorbei.
    Die Erscheinung verblasste, aber sie hatte es geschafft, die Saat zu säen.
    Noch in derselben Nacht hatte Henry St. Clair seine Getreuen zusammengetrommelt, hatte von der Erscheinung berichtet und erklärt, dass er sich als Prophet ansah.
    Seine Aufführungen, seine Gesetze, seine Befehle, alle im Dienste des großen Baphomet, sollten von nun an befolgt werden. Er gab ihnen den Rest der Nacht und einen Tag Bedenkzeit. Wer dann nicht für ihn war, der stand gegen ihn und würde als Konsequenz mit seinem eigenen Blut dafür bezahlen müssen.
    St. Clair hatte sich danach wieder zurückgezogen, wohl auch in dem Bewusstsein, gesiegt zu haben.
    Er irrte.
    Die Menschen hatten ihren Glauben nicht verloren. Sie wollten ihm nicht abschwören, sie sahen sogar in ihm die Wiedergeburt des Teufels, und sie beschäftigten sich mit dem Gedanken, sich nicht auf seine Seite zu stellen, sondern ihn zu hassen.
    Er hatte durch Zufall davon erfahren, als ein Mann um seine Hütte herumgeschlichen war.
    St. Clair war es gelungen, den Mann zu überwältigen. Er hatte ihn in die Hütte gezerrt und ihm sein Messer gegen die Kehle gedrückt.
    Der Mann war noch jung, auf der Überfahrt hatte er noch zu den Heranwachsenden gezählt.
    Er redete in seiner wahnsinnigen Angst um sein Leben. Und so erfuhr der Diener des Dämons, dass die anderen vorhatten, ihn zu vernichten. Sie wollten ihm das Herz aus dem Leib reißen, es vergraben und den Körper anschließend dem Scheiterhaufen übergeben.
    Mehr hatte St. Clair nicht wissen wollen.
    Einmal nur hatte er zugestochen und doch seinen Informanten als Toten zurückgelassen.
    Dann war er aus der Hütte geschlichen und zu den Pferden gegangen, die abseits der Hütten standen, umgeben von einem leichten Zaun, aber immer bewacht, wegen der wilden Tiere, die es hier gab.
    Auch den Wächter hatte St. Clair erstochen, sich sein Pferd genommen und war geflohen.
    Er wusste, wie schwer es für ihn sein würde, in dieser feindlichen Umgebung allein zurechtzukommen, doch er vertraute auf den Dämon Baphomet. Er hatte ihn angenommen, und er würde ihn auch beschützen, davon ging er einfach aus.
    So floh er in die Wälder und in die Sümpfe. Immer allein, nur angewiesen auf sein Pferd und auf sein Geschick im Umgang mit den Waffen. Er hatte nicht weiter töten müssen, denn um die kleinen Ansiedlungen der Einheimischen hatte er einen Bogen geschlagen.
    Fünf Tage war er bereits unterwegs, doch das gute Gefühl wollte sich nicht einstellen. Er dachte daran, dass er die anderen nicht abgeschüttelt hatte, obwohl ihm keiner seiner ehemaligen Freunde vor die Augen gekommen war.
    Sie waren da, er spürte es. Gleichzeitig zeigte er sich auch enttäuscht, denn sein großes Vorbild Baphomet war ihm wieder nicht erschienen. Er hatte sich zurückgezogen, er wollte nicht zu ihm kommen, er wollte keinen Kontakt mehr haben, alles war wieder so geworden wie früher. Mit einem Unterschied.
    Henry St. Clair konnte sich auf keinen anderen Menschen mehr verlassen. In diesem menschenfeindlichen Land war er voll und ganz auf sich allein gestellt.
    Seine Gedanken an die Vergangenheit irrten ab. Er fiel in einen unruhigen Schlaf, und es fühlte sich gleichzeitig an, als hätte jemand seinen Körper mit Eisen gefüllt. St. Clair war so matt, dass es ihm nicht einmal gelang, sein Schwert zu halten. Wie von selbst öffnete sich die Faust, die den Griff umschloss, und die Waffe blieb dicht neben

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