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0811 - Begegnung auf Olymp

Titel: 0811 - Begegnung auf Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Brände flackerten zwischen den zertrümmerten Schiffskeletten auf, Funken sprühten in die Höhe.
    Dann war die Station an der Reihe.
    Die beiden angreifenden SVE-Raumer waren grausam genug, die Laren ihre Niederlage voll auskosten zu lassen. Anstatt die Station mit einem Feuerschlag zu vernichten, schossen sie mit kleineren Geschützen systematisch die Gebäude zusammen. Offenbar erfreute die Rebellen der Anblick um ihr Leben rennender Laren.
    „Verräter!" tobte Nitrylar-Huth. „Elende Verbrecher!"
    In ohnmächtiger Wut mußte er ansehen, wie die Rebellen ganze Arbeit leisteten. Der ganze Angriff dauerte nur wenige Minuten, dann war die Macht der Laren auf Olymp gebrochen. Was blieb, waren Trümmer und verschreckte Laren, die froh waren, ihr eigenes Leben gerettet zu haben.
    Sie konnten nur hoffen, daß die auf Olymp noch lebenden Terra-Nachkommen nichts von der bedrängten Lage der Laren in der Milchstraße gehört hatten.
    Waren sie informiert, dann mußten die Laren befürchten, von den wütenden Terranern wie wilde Tiere gehetzt und letztlich erschlagen zu werden. Anders konnten sich die Laren die Reaktion der Terraner nicht vorstellen.
    Koletan-Num hatte die Fäuste geballt und vor den Mund gepreßt. Er konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken. Fünf der mächtigsten, technisch vollkommensten Raumschiffe, die jemals im Universum gebaut worden waren, zerstört innerhalb weniger Minuten unter den Augen einer hilflosen larischen Besatzung.
    „Das ist unser Todesurteil", flüsterte Kirtayn-Ker bebend. „Wenn der Verkünder erfährt, wie wir uns haben schlagen lassen.
    Diese Demütigung larischer Macht wird er uns nie verzeihen!"
    „Wir werden uns rächen", murmelte Koletan-Num. „Wir werden Rache nehmen, an jedem einzelnen dieser Rebellen. Ob es Meuterer sind, Nitrylar-Huth?"
    „Ich weiß es nicht", flüsterte der Anführer der drei Laren, undeutlich vor Haß. „Es können Renegaten sein, die die augenblickliche Schwäche ausnutzen wollten. Ich tippe aber eher auf die Verbrecher, die mit dem NEI gemeinsame Sache machen."
    Koletan-Num gab auf diese Bemerkung keine Antwort. Die Außenbordkameras zeigten einen Vorgang, der den drei Laren die Sprache verschlug.
    Langsam kehrte Kershyll Vannes Bewußtsein in den Körper zurück. Seine Glieder zitterten. Der Stromstoß, der ihn betäubt hatte, war nicht ohne Folgen geblieben. Kershyll Vanne spürte einen brennenden Schmerz im Rücken und eine unglaubliche Schwere in allen Gliedmaßen. Ächzend und stöhnend kam er auf die Beine. Hinter ihm flammte wieder der Energieschirm.
    Die Strukturlücke war nicht mehr vorhanden.
    Vanne begann zu rechnen. Er wußte, welche Menge Energie ein Strahlermagazin enthielt, wieviel davon bei einem Dauerfeuer gebraucht wurde. Eine oberflächliche Schätzung ergab, daß Kershyll Vanne mindestens zwei Stunden lang ohne Bewußtsein gewesen war.
    „Wir wollen sehen, wor wir sind", murmelte Vanne.
    Trotz der schmerzenden Muskeln bewegte er sich weiter.
    Er ahnte, daß er in einen geheimen Bereich der Unterwelt dieses Planeten eingedrungen war. In diesem Bezirk waren sämtliche Türen mit Impuls-Schlössern ausgerüstet. Ohne die Fähigkeiten von Indira Vecculi hätte keines dieser Schlösser überwunden werden können. Nacheinander durchsuchte Vanne die Räume, und er fand seinen Verdacht bestätigt.
    Irgend jemand hatte sich ein Reich geschaffen, das in sehr großem Maßstab geplant und mit einem unglaublichen finanziellen und materiellen Aufwand aufgebaut worden war. Hinter dieser Anlage steckte bestimmt keine Einzelperson, Kershyll Vanne war fest davon überzeugt, im Zentrum einer geheimen Interessengruppe gelandet zu sein. Nach seinen Vorstellungen kamen dafür nur die GAVÖK oder eine ähnliche Organisation in Frage - oder das NEI selbst.
    „Gäa?" überlegte Kershyll Vanne leise.
    Er zweifelte daran. Gäa war dicht besiedelt, selbst ein Außenstützpunkt des NEI hätte sicherlich Aufpasser und Wächter gehabt. Was Kershyll Vanne besonders störte, war der Umstand, daß bislang noch niemand aufgetaucht war, um ihn festzusetzen.
    „Ich finde keinen Anfang", stellte Kershyll Vanne deprimiert fest. „Ich weiß nicht, wo ich bin, und ich habe nicht einmal eine Ahnung, wann ich hin."
    Das dritte Problem artikulierte er nicht.
    Genaugenommen wußte er auch nicht, was er überhaupt war.
    Ein Konzept?
    Na und?
    Kershyll Vanne konnte sich selbst notdürftig beschreiben, aber mit den speziellen Problemen seiner Exisitenzform kam er noch

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