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0811 - Begegnung auf Olymp

Titel: 0811 - Begegnung auf Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lippen, die vor Aufregung trocken geworden waren. Seine grünlichen Augen spiegelten seine Erregung deutlich wider.
    „Wenn das gutgeht", murmelte Kirtayn-Ker, „werde ich der Heftigen Göttin der Blauen Nacht ein Opfer darbringen."
    Nitrylar-Huth kicherte leise. Es war typisch, daß dieser Grünschnabel in gefährlichen Situationen seine Zuflucht zu lächerlichem Aberglauben nehmen mußte. Der Kult der luftigen Göttin war einer der kleinsten und unbedeutendsten.
    „Still!" zischte er, als er eine schwache Bewegung sah.
    Ein kleines Tier huschte heran, beäugte die Besucher und verschwand wieder. Mehr als ein dunkles Fell mit grünen Punkten darin hatten die Laren nicht erkennen können.
    „Ein Dämon!" flüsterte Kirtayn-Ker. „Er wird uns verderben, glaubt mir. Wir sollten uns zurückziehen!"
    „Unfug!" wehrte Nitrylar-Huth ab. „Wenn wir zurückweichen, werden wir einen weit schrecklicheren Dämon kennenlernen.
    Der Verkünder der hetosonen versteht keinen Spaß, wenn es um feige Laren geht!"
    „lch bin nicht feige", setzte sich Kirtayn-Ker zur Wehr. „Ich bin lediglich vorsichtig. Das ist noch lange nicht dasselbe!"
    „Aber sehr stark verwandt", kommentierte Koletan-Num.
    „Wie fühlst du dich?"
    Nitrylar-Huth beantwortete die an ihn gerichtete Frage mit einer Geste der Unschlüssigkeit.
    „Ein seltsames Gefühl", versuchte er seinen Zustand zu beschreiben. „Irgendwie beklemmend, als ob man förmlich ausgesaugt würde. Und du?"
    „Mir geht es ähnlich", gestand Koletan-Num. „Ist das eine Folge unserer Angst, oder haben die Mastibekks etwas damit zu tun?"
    Kirtayn-Ker fand sich nicht mehr zurecht. Er wurde angezischt, weil er seine Angst gestand, und seine beiden Vorgesetzten unterhielten sich in aller Offenheit über das gleiche Thema. Auch er spürte eine gewisse Leere. Fast war ihm, als würde langsam jeder Funke biologischer Energie aus ihm herausgesogen. Seine Angst verstärkte sich.
    „Ein Raum!" flüsterte Nitrylar-Huth. „Folgt mir!"
    Die Innenräume des Mastibekk-Schiffes waren in ein seltsames Licht getaucht. Auf geheimnisvolle Art schien dieses Licht zu leben.
    Der Raum war leer, nur einige Geräte standen darin. Sie waren abgeschaltet.
    „Ein Kommunikator", stellte Kirtayn-Ker erfreut fest. „Soll ich zu den Kameraden eine Verbindung herstellen?"
    „Versuche es!" bestimmte Nitrylar-Huth.
    Während sich Kirtayn-Ker an dem Funkgerät zu schaffen machte, untersuchten die beiden anderen Laren die übrigen Geräte.
    Es handelte sich um Anlagen, die zur Überwachung der Außenbordaktivitäten bestimmt waren. Der Reihe nach schaltete Nitrylar-Huth die Geräte ein. Bildschirme flammten auf und zeigten die Umgebung, die Station der Laren und die fast flugunfähigen SVE-Raumer auf dem Landefeld.
    „Könnt ihr mich hören? Hier spricht Kirtayn-Ker? Bitte melden!"
    „Schrei nicht so, Kleiner. Wir hören dich gut. Wie sieht es bei den Mastibekks aus?"
    Kirtayn-Ker zuckte mit den Schultern.
    „Ziemlich normal eigentlich, nur die Beleuchtung ist seltsam.
    Und dann dieses komische Gefühl."
    Nitrylar-Huth schob ihn zur Seite.
    „Habt ihr Neuigkeiten für uns?" fragte er sein Gegenüber.
    „Hier steht alles bestens. Viel haben wir noch nicht herausfinden können, aber wir sind ja erst kurze Zeit im Innern der Pyramide."
    „Bei uns ist alles ruhig", meldete der Stationsleiter. „Hoffentlich habt ihr Erfolg. Der Verkünder hat in einem zweiten Funkspruch noch einmal alle Schiffsführer aufgefordert, möglichst sparsam mit der Energie umzugehen."
    „Wir melden uns, sobald es etwas Neues gibt."
    Nitrylar-Huth wollte die Verbindung gerade unterbrechen, als ihn ein Ruf erreichte.
    „Warte, Nitrylar-Huth. Unsere Schirme zeigen ein Echo."
    „Was für ein Echo? „Ein Raumschiff?"
    „Richtig, Nitrylar-Huth. Und es sieht so aus, als wäre es eines unserer Schiffe!"
    Der Lare runzelte die Stirn. Hatte er nicht erst vor wenigen Sekunden gehört, daß der Verkünder der Hetosonen strengste Sparsamkeit angeordnet hatte? Was hatte dann ein SVE-Raumer im Bereich Olymps zu suchen?
    „Es sind sogar zwei Schiffe, und sie steuern genau auf Olymp zu!"
    Nitrylar-Huth machte eine unwillige Geste. „Wir warten ab, was die beiden Schiffe wollen!" entschied Nitrylar-Huth. „Vielleicht will der Verkünder der Hetosonen persönlich erleben, wie wir uns mit den Mastibekks auseinandersetzen."
    Der Lare am anderen Ende der Leitung lachte verhalten.
    „Nimm dich nicht so wichtig, teurer Freund", spottete er.

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