Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0811 - Begegnung auf Olymp

Titel: 0811 - Begegnung auf Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Glaubst du, der Verkünder käme deinetwegen, und dann noch mit zwei Schiffen?"
    Das Argument saß, Nitrylar-Huth fühlte sich getroffen.
    „Wir werden sehen", entgegnete er trotzig. „Unternehmt einstweilen nichts ohne meinen Befehl. Wir warten ab!"
     
    8.
     
    Roctin-Par fieberte der Landung entgegen.
    Auf den Tasterbildschirmen zeichnete sich Olymp ab, die ehemalige Welt der Freifahrer, beherrscht von dem eigentümlichen Robotkaiser Anson Argyris. Roctin-Par war eines der wenigen Lebewesen, die Anson Argyris wirklich kannten. Roctin-Par hatte den eiförmigen Körper eigenhändig über den Boden Olymps gerollt, damals, als die ersten Mastibekk-Pyramiden in der Milchstraße aufgetaucht waren.
    Das war lange her. Die Laren hatten die Milchstraße fest im Griff, überall gab es die Monumente der Macht, die Mastibekk-Pyramiden.
    Roctin-Par hatte sich für einen dreifachen Schlag entschieden.
    Als erstes wollte er versuchen, mit den Mastibekks zu verhandeln und von ihnen Energie zu bekommen. Da auf Olymp sicherlich einige SVE-Raumer der Laren stationiert waren, wollte er zusätzlich versuchen, diese Schiffe entweder in die Hand zu bekommen oder zu vernichten.
    Und zum dritten wollte Roctin-Par seinen alten Freund Anson Argyris abholen, den barocken Robotkaiser, der wie kein anderer dazu prädestiniert schien, das wilde Völkchen der Freifahrer anzuführen.
    Der Kommandant von Roctin-Pars Schiff näherte sich.
    „Ich fürchte, es hat wenig Sinn, mit den Konzilslaren zu unterhandeln. Wir sollten ihre Schiffe ohne weitere Formalitäten angreifen und vernichten. Jede Minute, die wir verlieren, stärkt ihre Verteidigungskraft, und wir können es uns nicht erlauben, uns stundenlange Schlachten zu liefern.
    Anschließend wären auch unsere Reserven restlos erschöpft."
    „Es gibt vielleicht Möglichkeiten", überlegte Roctin-Par laut. „Ich hörte, unsere larischen Gegner hätten inzwischen eine Lösung für ihr Energieproblem gefunden."
    Die Augen des Kommandanten wetterten sich.
    „Das ist nicht ihr Ernst, Roctin-Par. Erstens sind diese Tankstellen sehr unvollkommen. Die Berichte von Totalverlusten häufen sich. Und außerdem wimmelt es über jeder dieser Stationen von Raumschiffen. Sie werden uns in einer Sekunde aus dem Raum blasen!"
    „Nicht unbedingt!" überlegte Roctin-Par weiter. „Überlegen Sie einmal. Das gesamte Energieversorgungssystem für die SVE-Raumer der Konzilslaren ist restlos zusammengebrochen. Was sie jetzt verwenden, ist mehr improvisiert. Niemand wird es merken, wenn über einer der neugebauten Tankstellen ein Schiff mehr erscheint. Es ist nur eine Frage gutgefälschter Unterlagen."
    „Das ist heller Wahnsinn!" stöhnte Der Kommandant auf.
    Roctin-Par wehrte lachend ab. „Sie müssen noch viel lernen, Kommandant, vor allem von unseren menschlichen Freunden.
    Ein solcher Trick ist typisch für die Terraner und ihre Nachkommen. Haben Sie sich einmal mit der Geschichte der Menschheit befaßt?"
    „Ich habe ein Raumschiff zu führen", entschuldigte sich der Kommandant.
    „Sie sollten es tun. Übrigens ist es Zeit für den Landeanflug. Ich stimme mit Ihrer Interpretation der Sachlage überein - greifen Sie die SVE-Raumer sofort an. Aber schicken Sie zunächst ein paar schwache Schüsse hinunter, damit die Besatzung noch eine Chance hat, der Vernichtung ihrer Schiffe zu entrinnen!"
    „Wie Sie wollen Roctin-Par. Haben Sie diese ... äh ... Anwandlungen ebenfalls bei den Terranern gelernt?"
    „Nicht nur von ihnen, Kommandant", sagte Roctin-Par halblaut.
    Er starrte auf den Panoramabildschirm, der die Oberfläche von Olymp zeigte. Deutlich waren die Ziele zu sehen. Fünf SVE-Raumer, aufgereiht wie Perlen an einer Kette - und eine Mastibekk-Pyramide, schwarz, reglos, schweigend: drohend!
    Nitrylar-Huth schrie erschreckt auf.
    Mit allem hatte er gerechnet, nur damit nicht.
    Mit hoher Fahrt kamen die beiden SVE-Raumer auf Olymp herabgestürzt. Schüsse zuckten nieder und trafen. Die ersten SVE-Raumer wurden beschädigt, und ihre Besatzungen suchten das Weite. Nitrylar-Huth sah sie in wilder Panik davon-rennen.
    Der Lare stöhnte dumpf.
    Es war entsetzlich, mitansehen zu müssen, wie die feindlichen SVE-Raumer wüteten. Nacheinander nahmen sie die stilliegenden Schiffe unter Beschuß, und sie ließen von ihren wehrlosen Opfern erst ab, als von den fünf Raumern nichts mehr geblieben war als eine Ansammlung verglühten Stahls.
    Rauchwolken stiegen von den Trümmern auf und wehten über das Landefeld.

Weitere Kostenlose Bücher