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0812 - Blutzoll einer Druidin

0812 - Blutzoll einer Druidin

Titel: 0812 - Blutzoll einer Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf der Mauer selbst schimmerte ein Draht. »Die Mauer gehört bereits zu ihren Haus«, erklärte Kimberly. »Wir werden die Eingangstür gleich erreicht haben.«
    »Schellen oder klingeln wir an?«
    »Scherzkeks.«
    Wenige Schritte später hatten sie ein Tor erreicht. Die Gitter waren weiß gestrichen und hoben sich von der dunklen Umgebung ziemlich deutlich ab.
    Jane entdeckte auch ein Metallschild. Es war links des Tores an der Mauer befestigt worden. Sie musste schon sehr nahe herangehen, um die Schrift auf dem Schild lesen zu können.
    »Farina Milton«, murmelte sie, »Hellseherin und Therapeutin.« Ihr Kopf ruckte nach rechts. »Warum hast du mir davon nichts gesagt?«
    »Jetzt weißt du es.«
    Jane war wütend. Nur mühsam konnte sie ihre Beherrschung bewahren. »Wenn diese Person Hellseherinist«, zischelte sie, »dann wäre es durchaus möglich, dass sie etwas bemerkt hat – oder nicht?«
    »Das kann schon sein.«
    »Sie wird uns erwarten.«
    Die Hart hob die Schultern. »Ich werde jetzt verschwinden und dich allein lassen. Hüte dich davor, den Rückweg anzutreten. Ich würde dich nämlich finden, auch deinen beiden Freunden würde es nicht bekommen. Sie kämen nie mehr aus Aibon weg.«
    »Verstanden«, presste Jane hervor. »Und welche Aufgabe hast du mir zugedacht?«
    Kimberly deutete auf die Mauer. »Du machst es dir einfach, kletterst hinüber und schleichst auf ihr Haus zu. Alles andere wird sich schon ergeben. Solltest du sie sehen, töte sie…«
    »Warum sollte ich sie töten?«
    »Weil sie sonst dich vernichtet.« Mehr sagte die Hart nicht. Sie drehte sich zur Seite und war wenig später von der Dunkelheit in der Gasse verschluckt worden.
    Jane blieb stehen.
    Zehn, fünfzehn Sekunden vergingen. Sie wusste, dass sie keine andere Möglichkeit hatte. Noch einmal schaute sie den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    Nichts bewegte oder rührte sich in der Gasse. Sie lag totenstill und in Finsternis gehüllt vor ihr.
    Jane Collins machte sich daran, das Gittertor zu überklettern und hoffte, dass alles glatt ging und keine Alarmanlage aufheulte…
    ***
    Unsere Haltung hatte sich nicht verändert. Noch immer steckten wir bewegungslos im warmen Aibonsand. Ichsenkrecht, Suko zur Seite geneigt. Dennoch war die Gefahr um keinen Deut geringer geworden, denn drei dieser verdammten Beißer hatten sich aus dem Boden an die Oberfläche geschoben. Sie sahen wirklich nicht so aus, als wollten sie uns als Freunde in ihrer Welt willkommen heißen.
    Sie waren an verschiedenen Stellen aus der Tiefe gekrochen und hatten sich strategisch gut verteilt. Sie alle starrten uns an und bildeten einen Halbkreis.
    Noch war nichts passiert, zumindest bei ihnen nicht, allerdings bei uns. Zumindest ich war ins Schwitzen geraten, das Wasser rann mir über die Stirn, es konnte von den Brauen nicht aufgehalten werden und sickerte in die Augen, wo es brannte, als hätte jemand Säure hineingeträufelt.
    Ich zwinkerte einige Male mit den Augen und schaffte mir etwas mehr Klarheit.
    Der besonders nah vor mir hockende Beißer funkelte mich aus seinen dunklen Augen an. Das Maul stand offen, der kompakte Oberkörper wirkte so, als hätte er ihn aufgebläht, so dass er kurz vor dem platzen stand. Die langen Ohren, die nach oben hin spitz zuliefen, zitterten, und erst jetzt sah ich, dass ein Flaum von winzigen Härchen sie umwuchs. Das platte, gorillaähnliche Gesicht schimmerte feucht, als hätte eine lange Zunge es mit Speichel bedeckt.
    Auch der letzte Beißer war so weit aus dem Sand hervorgekrochen, dass er sich nicht mehr rührte. Er starrte uns an wie auch die anderen beiden, und alle drei bewegten in den offenen Mäulern ihre Zungen, die sie wie Lederpeitschen über die Spitzen ihrer Zahnreihe gleiten ließen. Bei diesen Mäulern mussten sie einfach Hunger haben. Lust auf Fleisch, auch auf das der Menschen.
    »Schöner ist der Tod auch nicht, wenn sie uns verschlingen«, flüsterte Suko.
    »Das dachte ich auch eben.«
    »Nur hilft es uns nichts.«
    »Soll ich sie um Verzeihung bitten, dass ich einen von ihnen gekillt habe?«
    »Witzbold…«
    Das nächste Wort wurde Suko abgeschnitten, denn eines dieser kompakten Monster wuchtete seinen Körper nach vorn. Es hüpfte an das mir am nächsten Lauernde heran und befand sich mit ihm plötzlich auf gleicher Höhe, wobei es allerdings Suko im Visier behielt. Mein Freund verdrehte die Augen, um es in seiner gekippten Lage besser erkennen zu können. Mühsam brachte er die nächsten Worte

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