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0812 - Blutzoll einer Druidin

0812 - Blutzoll einer Druidin

Titel: 0812 - Blutzoll einer Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hervor. »Ich hätte mir niemals träumen lassen, dass einmal so mein Mörder aussieht.«
    »Ich auch nicht.«
    »War trotzdem eine schöne Zeit mit dir.«
    »Hör auf!« knirschte ich. »Sprich nicht wie ein Filmheld. Das hier ist verdammt echt.«
    Der Beißer sprang.
    Es war derjenige, der mich bereits seit einer Weile fixierte. Er wuchtete seinen Körper nach vorn, ich sah nur noch den Rachen, und einen Moment später war er da.
    Hautnah landete er vor meinem Gesicht. Durch den Aufprall wirbelten Staub und Sand in die Höhe. Beides traf mein Gesicht und machte mich füreinen Moment blind. Ich musste zwinkern. Tränenwasser spülte den Dreck aus den Augen, sodass ich wieder klar sehen konnte. Im selben Augenblick umschlang etwas meinen Hals.
    Eine dünne Schnur riss mir die Luft ab. Für einen Moment erstarrte ich völlig, bis ich merkte, dass die Schnur noch eine gewisse Feuchtigkeit aufwies, die sich mit dem Schweiß vermischte.
    Es war die lange Zunge des Beißers, die sich um meinen Hals geschlungen hatte wie eine zweite Sicherungskette.
    Ich sah das Tier vor mir.
    Ich nahm seinen Geruch auf.
    Er war so schlimm, dass ich ihn nicht einmal beschreiben konnte.
    Für mich stank dieses Wesen einfach nach Tod und Blut. Ein schabendes Geräusch drang an meine Ohren, als hätte ein langer Fingernagel über eine Schieferplatte gekratzt.
    Es waren die Zähne des Monstrums, dessen Maul sich geschlossen hatte.
    Eine Warnung auf das Kommende?
    Wieder öffnete ich die Augen.
    Das breite Maul war noch da!
    Die Zähne auch.
    Augen bewegten sich hektisch von einer Seite zur anderen. Sie zuckten in einem wechselnden Rhythmus, ein Auge nach links, das andere nach rechts, so dass sie praktisch unabhängig voneinander waren.
    Was ich fühlte, war kaum zu beschreiben. Angst? Todesangst?
    Oder gab es noch etwas dazwischen?
    Suko schrie nicht, er ächzte. Ich konnte ihn nicht sehen, wahrscheinlich hatte es ihn zuerst erwischt, und auch der Beißer vor mir ließ sich nicht lange bitten.
    An der Rückseite meines Halses zogsich die Zunge noch enger zusammen. Der dann entstehende Ruck drückte meinen Kopf nach vorn, als sollte ich das Gesicht in den Sand pressen. So weit kam es nicht.
    Etwas wühlte sich durch meine Haare, und einen Augenblick später spürte ich die spitzen Zähne auf meiner Kopfhaut. Wenn das Monstrum zubiss, würden sie in meinen Schädel hineinhacken wie Messer…
    ***
    Schlangengleich war Jane Collins an dem Tor hochgeklettert, hatte es überwunden und war auf der anderen Seite zu Boden gesprungen. Ihre Landung war sehr weich gewesen, und sie reagierte zudem fantastisch. Keine Sekunde hielt sie sich an der gleichen Stelle auf, sondern tauchte zur rechten Seite hin weg, wo ihr die Schatten länger und die Dunkelheit dichter vorkam.
    Tief am Boden geduckt blieb sie hocken. Hinter ihr stand ein Busch. Seine Blätter bewegten sich leicht im Wind und strichen wie mit eisigen Fingern über ihren Nacken.
    Kimberly Hart hatte ihr keine Zeit vorgegeben, deshalb wollte Jane auf Nummer sicher gehen und sich auf keinen Fall hetzen lassen. Lebensmüde war sie nicht.
    Konnte eine Hexe auch Hellseherin sein? Bestimmt. Jedenfalls lebte auf diesem Grundstück eine Person mit ungewöhnlichen und außergewöhnlichen Fähigkeiten, die durchaus über den Besuch der beiden Fremden informiert sein konnte.
    Wenn ja, hielt sie sich zurück, denn Jane Collins erlebte keinerlei Reaktion.
    Sie dachte über die ihr unbekannte Person nach. Wie sollte sie diese Farina Milton einstufen? War sie eine Feindin, eine Frau, die alle Gegner tötete?
    Darauf wollte sich Jane nicht festlegen. Sie glaubte vielmehr daran, dass dieser Farina Milton übel mitgespielt worden war. Wenn Jane von ihr entdeckt wurde und Farina feststellte, dass sie nicht zu den Aibon-Bewohnern zählte, dann war es durchaus möglich, dass sie ihr zunächst neutral gegenüberstand.
    Darauf baute Jane.
    Falls es ihr gelang, in das Haus einzudringen, wollte sie auf jeden Fall versuchen, mit Farina Milton zu reden. Alles andere hätte keinen Sinn gehabt. Keine Feindschaft, Neutralität und nichts anderes hieß das Gebot des Augenblicks.
    Der unbekannte Faktor in der Rechnung hieß Kimberly Hart. Jane wusste nicht, welchen Plan sie sich zurechtgelegt hatte. Jedenfalls würde sie nicht davon abweichen, die Person zu töten, und damit stand Jane in der Zwickmühle. Nach wie vor waren John Sinclair und Suko Gefangene des Landes Aibon. Sie befanden sich in einer Welt, in der Guywano das

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