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0812 - Blutzoll einer Druidin

0812 - Blutzoll einer Druidin

Titel: 0812 - Blutzoll einer Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hast du etwa Angst?«
    Kimberly Hart gefiel die Frage nicht. Unwillkürlich fuhr sie langsamer. »Nein, es ist keine Angst. Ich habe nur eine gewisse Vorsicht walten lassen. Du bist bei mir, und das ist gut. Oder muss ich dich daran erinnern, welche Kräfte in dir stecken?«
    Jane war nicht einmal überrascht.
    Allmählich tastete sich Kimberly zum Kern der Sache vor. Trotzdem tat sie, als hätte sie nichts begriffen. »Von welchen Kräften sprichst du?«
    »Latente, in dir steckende. Oder stimmt es nicht, dass du einmal eine Hexe gewesen bist?«
    »Das liegt lange zurück.«
    »Stimmt.«
    »Du kennst dich aus.«
    Die Aibon-Amazone lächelte. »Ich lebe schon zu lange hier«, erklärte sie. »Ich wusste ja, was meine Aufgabe werden würde, und ich habe mich ausgezeichnet vorbereiten können. Es blieb einfach nicht aus, dass wir einmal aufeinander treffen würden, dabei denkeich nicht einmal nur an dich allein, sondern auch an deine Freunde, Sinclair, Suko und die anderen. Wir stehen uns nicht als Feinde gegenüber, das weißt du selbst. Ich habe dich als Detektivin engagiert, und du wirst mir bei meinen schwierigen Aufgabenhelfen.« Sie nahm eine Hand vom Lenkrad und deutete auf eine Tasche, die neben dem Sitz lag. »Wenn du willst, kannst du dir einen Vorschuss nehmen.«
    »Danke, ich verzichte.«
    »Deine Sache.«
    »Wie lange hast du vor, das einseitige Engagement aufrechtzuerhalten?« wollte Jane wissen.
    »Wieso einseitig?«
    »Ich habe nicht zugestimmt.«
    »Bleibt dir denn etwas anderes übrig?«
    »Wohl nicht, wenn ich an meine Freunde denke.«
    »Eben.« Sie fuhr scharf in eine Kurve. Die Reifen schmatzen über den Asphalt. »Um auf deine Frage zurückzukommen, Jane, ich weiß nicht, wann dieser Einsatz beendet ist. Es gibt noch einige, die Aibon verraten haben und sich nun versteckt halten, aber Farina Milton ist wohl ihre Anführerin gewesen. In Aibon selbst gehörte sie zu den Mächtigen, und davon wird sie nichts verloren haben, denke ich. Wir können uns auf einen harten Kampf gefasst machen.«
    Jane schaute wieder gegen ihre Knie. »Weiß sie denn von dir und davon, dass du sie verfolgst?«
    »Das nehme ich stark an. Ich habe schon einige bestraft. All die Verräterrinnen stehen miteinander in Verbindung. Der Tod wird sich herumgesprochen haben.«
    »Dann wird Farina Milton auch dieentsprechenden Vorbereitungen getroffen haben, schätze ich mal.«
    »Davon müssen wir ausgehen.«
    Jane wurde nachdenklich. »Und wie sieht dein Plan aus?« erkundigte sie sich nach einer Weile.
    »Ich habe noch keinen. Ich werde dich vorschicken. Außerdem müssen wir nicht mehr weit fahren.«
    Jane hob den Blick. Rechts und links der Fahrbahn glitt hohes Dünengras entlang. Es sah in der Dunkelheit aus wie ein langer Block und erhielt ein gespenstisches Aussehen, wenn das Licht der Scheinwerfer über die Masse hinwegglitt. Dann wirkten die langen Halme für einen Moment bleich wie winkende Totenarme.
    Die Lichter auf der Landzunge waren nähergerückt. Die Straße selbst führte nördlich vorbei, deshalb mussten sie an einer Kreuzung nach rechts abbiegen.
    Zwei Autos huschten vorbei, als sie stoppten. Kimberly Hart zog den Jaguar herum, dessen Reifen aufheulten. Dann schossen sie dem Ort entgegen, der etwas eine Meile vor ihnen lag und von einer dünnen Lichtglocke eingehüllt wurde.
    Sie würde bald verschwinden, wenn die Pubs und Bistros schließen mussten. Noch aber pulsierte das Leben, wie Jane sehr bald sehen konnte, als sie in den Ort einrollten und am Hafen entlangfuhren, wo all die Vergnügungsschuppen aufgebaut waren. Das meiste Licht aber stammte von einem kleinen Jahrmarkt, dessen Karussells auf dem Platz am Hafen aufgebaut worden waren.
    Ein buntes Lichtermeer funkelte, erlosch, flammte wieder auf und wurde dabei übertönt von Schlagermusik und lauten Stimmen.
    Diesmal tasteten sie sich vor. Einmal hielten sie an, um eine Menschentraube passieren zu lassen. Die Männer waren angetrunken und schlugen mit den flachen Händen auf die Motorhaube, wobei sie dümmlich in den Wagen hineingrinsten.
    Kimberly fuhr wieder an. »Da müssen wir durch«, sagte sie.
    »Und wo werden wir stoppen?«
    »In der Nähe ihres Hauses.«
    »Aha.« Jane nickte. »Wäre es nicht an der Zeit, mir etwas mehr über diese Dame zu sagen?«
    »Es würde dich nur belasten.«
    Jane wurde wütend. »Was heißt belasten? Ich will wissen, mit wem ich es zu tun habe. Von dir weiß ich, dass sie angeblich eine Hexe ist. Das kann ich so nicht

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