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0812 - Blutzoll einer Druidin

0812 - Blutzoll einer Druidin

Titel: 0812 - Blutzoll einer Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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führten. Hielt sich Farina dort versteckt?
    Jane musste daran denken, dass auch sie über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügte.
    Es stellte sich natürlich die Frage, ob die ausreichten, um gegen eine Person wie Kimberly Hart anzukommen. Sie glaubte nicht daran, nein die Aibon-Amazone war mächtiger, sie war stärker, in ihr steckte die Kraft einer anderen Welt.
    Beide Frauen durchquerten den Flur. Kimberly Hart verstand es, sich nahezu lautlos zu bewegen. Das relativ helle Licht schmerzte Janes Augen. Sie musste sich schon konzentrieren, um ihre Umgebung nicht verschwommen zu sehen. Eisern ging sie weiter und war froh, dass Kimberly sie nicht antrieb. Manchmal spannte sich ihr Rücken, dann gab es Sekunden, in denen sie wieder lockerer wurde.
    Als sie das erste Etappenziel, die Treppe, erreicht hatte, blieb sie stehen.
    Ihr Blick glitt die Stufen hoch.
    Es war auf dem Weiß nicht zu erkennen, ob hier jemand gelaufen war. Keine Schmutzspuren lagen dort.
    Kimberly Hart war dicht hinter ihr. Jane spürte die Ausstrahlung dieser Frau. Sie roch nach einer anderen Welt, sie kam sich animalisch vor, die Wildheit war kaum zu übertreffen. »Ist sie oben?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Du willst es nicht sagen, wie?«
    »Nein, sie kann es nicht!«
    Wie ein Schlag ins Gesicht traf Jane Collins die Antwort. Sie hatte Farinas Stimme erkannt, und plötzlich zitterte sie vor Furcht. Sofort drehte sie den Kopf, weil sie mitbekommen wollte, wie Kimberly Hart reagierte.
    Die Aibon-Amazone drehte sich.
    Dabei stieß sie einen Laut aus, der beim Start einer alten Dampflok entsteht.
    Für sie war dieser Laut so etwas wie eine Initialzündung, denn sie zögerte keinen Augenblick mehr und schoss sofort, während sich Jane mitten in der Drehung befand…
    ***
    Ein Leben kann nicht in einem Zeitlupentempo ablaufen, dachte Jane Collins, dennoch hatte sie den Eindruck, dass es so war. Der Pfeil flog blitzschnell, ihr kam sein Flug trotzdem langsam vor, und sie dachte daran, dass sich Farina Milton nur zur Seite zu bewegen brauchte, um ihm zu entgehen.
    Aber auch sie war so langsam, zeitgleich.
    Der Pfeil traf.
    Er jagte in ihre Brust, hätte vielleicht das Herz durchbohrt, wäre sie nicht im letzten Augenblick zur Seite gezuckt. So wuchtete er über dem Herzen in ihre Brust, blieb stecken, wobei sein Schaft schräg in die Höhe wies.
    Für Jane war in diesem Moment alles anders geworden. Noch immer nahm sie die Vorgänge in einer gewissen Zeitverzögerung wahr, aber sie hörte auch das Lachen der Aibon-Amazone. Dasklang verflucht hart, normal und auch im richtigen Tempo.
    Das Bild riss, die Zeit lief auch für eine Person wie Jane Collins wieder normal.
    Sie hörte das Röcheln. Es klang schrecklich für sie, wahrscheinlich auch, weil es aus dem weit geöffneten Mund der Hellseherin gedrungen war. Die Wucht des Aufpralls hatte sie gedreht und gegen die Flurwand geworfen. Das helle Licht kam Jane in diesem Moment grausam vor, da es jede Einzelheit nachzeichnete.
    So sah sie das dunkle Blut, das aus der Wunde quoll, und sie sah auch, wie Kimberly Hart einen neuen Pfeil auflegte, den Bogen dabei nicht spannte.
    Mit dem Rücken war Farina Milton gegen die Wand geprallt. Die Frau hielt ihre Arme vom Körper gespreizt, die Hände fest gegen die Wand gepresst, denn nur so konnte sie sich noch auf den Beinen halten und schaffte es auch, sehr langsam den Kopf in Richtung der beiden Frauen zu drehen.
    Sie schaute Kimberly Hart an.
    Die Aibon-Amazone lächelte. Es war kein gutes, sondern ein wildes, triumphierendes und auch grausames Lächeln. Das Lächeln einer Siegerin, die auf diesen Augenblick sehr lange gewartet hatte.
    »Du warst mir wichtig«, sagte sie.
    »Ich… ich weiß …«
    »Du hast zu den anderen Verbindung gehalten und sie auch vor der Jägerin gewarnt. So etwas haben wir nicht gemocht. Das ist vorbei. Ich kann darangehen und sie mir der Reihe nach holen. Ich werde in Aibon die neuen Akzente setzen und die Gesetze schaffen. Nicht mehr Guywano, ich werde ihn ablösen, denn ich kehre mit einem gewaltigen Sieg heim. Ich kann schon jetztzwischen den beiden so unterschiedlichen Welten pendeln, was eigentlich etwas Ungeheuerliches ist, mir aber in Aibon Macht und Ansehen verleihen wird.«
    Farina Milton nickte. Sie hielt sich noch immer auf den Beinen, was Jane sehr wunderte. Sie tat sogar noch mehr. Stück für Stück und sich dabei an der Wand abstützend schob sie sich auf die beiden wartenden Frauen zu.
    Jane konnte es kaum

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