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0812 - Der Howalgonier

Titel: 0812 - Der Howalgonier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Überschwere. Die letzten Kilometer bis zur Station legte er mit Höchstgeschwindigkeit zurück.
    Zwei weitere Walzeriraumer waren startbereit. Es konnte nur noch Minuten dauern, bis sie abheben würden.
    Maylpancer setzte sich per Funk mit der Zentrale in Verbindung.
    „Der Start unterbleibt", befahl er. „Wir werden die Schiffe und das Depot gründlich untersuchen. Die PLOSHKHAHN ist einem Bombenattentat zum Opfer gefallen. Wir müssen klären, ob noch weitere.
    Sprengsätze an Bord unserer Schiffe gebracht worden sind. Und wir müssen herausfinden, wie sie überhaupt ins Depot gekommen sind."
    Er raste durch eine Strukturlücke im Energieschirm hindurch und näherte sich dem Kontrollgebäude.
    Dabei wurde er sich dessen bewußt, daß er mit seiner Flotte auf Trömsat zur Zeit völlig hilflos war.
    Auf dem Landefeld standen sieben riesige Walzenraumer, aber keiner von ihnen konnte starten.
    Er war nicht in der Lage, dem in Not geratenen SVE-Raumer zu helfen.
    Unwillkürlich blickte Maylpancer in den Himmel hinauf, der von schwärzlichen Wolken bedeckt war.
    Wenn das Depot und die Raumschiffe jetzt vom Raum aus angegriffen wurden, dann war die Flotte so gut wie verloren.
    Goorn II: JaanWegenrat eilte mit weit ausgreifenden Schritten vom Bergwerk fort in die Stadt. Er fühlte sich jedoch nicht freier und unbelasteter, als er Howalara erreicht hatte. Sein rechter Arm baumelte schwer an seiner Seite. Alles Leben schien aus ihm gewichen zu sein. Der Ingenieur versuchte, ihn zu ignorieren.
    Kurz erinnerte er sich an die alten Erzählungen von den indischen Fakiren auf Terra. Diese behauptete, es habe Männer gegeben, die sich selbst verstümmelt hatten, um auf diese Weise ihrer religiösen Überzeugung zu huldigen. Einige von ihnen hatten diesen Berichten zufolge einen Arm solange in die Höhe gehalten, bis dieser verdorrt war.
    Wegenrat blieb unter einem verkrüppelten Baum stehen und hob den rechten Arm senkrecht in die Höhe. Schon bald spürte er, wie er schwerer und schwerer wurde. Der Arm begann zu schmerzen und sank schließlich wie von selbst wieder nach unten.
    Nun aber pulsierte das Blut heftig durch den Arm. Stechende Schmerzen zogen sich Wegenrat von den Fingerspitzen bis zur Schulter hoch, und er bereute, was er getan hatte. Das Ergebnis seines Experiments aber war ihm gleichzeitig auch ein Beweis dafür, daß die Erzählungen von den Fakiren unmöglich wahr sein konnten. Er konnte sich jedenfalls nicht vorstellen, daß ein Mensch solche Qualen auszuhalten vermochte, bis der Arm abstarb und verdorrte.
    So wurde er das Howalgonium nicht los.
    Er schlenderte durch die Straßen der Außenbezirke. In einigen Gärten arbeiteten Männer, Frauen und Kinder daran, sich Gemüse und Obst zu ziehen. Die Versorgungslage war schlecht. Auf dem dürren und trockenen Boden wuchs nur wenig.
    Man hatte Goorn II vor vielen Jahren nicht wegen seiner landwirtschaftlichen Möglichkeiten, sondern allein wegen seiner riesigen Howalgoniumvorkommen besiedelt. Die Menschen auf diesem Planeten waren stets mit Raumschiffen von außen versorgt worden. Fast alles, was man zum Leben benötigte, war herantransportiert worden. Die dabei entstehenden Kosten hatten keine Rolle gespielt, da alle Bewohner von Goorn II ein außerordentlich hohes Einkommen gehabt hatten.
    Einige Männer grüßten Wegenrat, doch er beachtete sie nicht. Das hatte er nie getan, und er dachte auch in seiner jetzigen Notlage nicht daran, das zu tun.
    Dabei fiel ihm ein, daß er Hilfe benötigte. Wenn er seinen Arm abtrennen wollte, dann mußte das ein Helfer übernehmen. Doch an wen sollte er sich wenden? Piet Alfrat war sein einziger Freund gewesen.
    Jaan Wegenrat betrat das Haus, in dem er wohnte.
    „Tag, Vater", sagte seine Tochter, die an einem Fenster saß und mit einem Messer mühsam das Mark aus Selbanpflanzen herauslöste. Es war eßbar und dazu noch außerordentlich wohlschmeckend. Nur in tagelanger Arbeit war jedoch genügend davon zu gewinnen, so daß zwei oder drei Menschen davon satt wurden.
    Er antwortete mit einem mürrischen Brummen und wollte die Treppe zum ersten Stockwerk hinaufsteigen.
    „Nanu?" rief sie erheitert. „Seit wann trägst du Handschuhe?"
    Er blieb stehen und runzelte die Stirn.
    „Ich finde, das geht dich überhaupt nichts an", erwiderte er grob. „Kümmere dich um deinen eigenen Kram und laß mich zufrieden."
    Sie legte die Schale mit den Pflaumen zur Seite und lächelte. Sie war eine schöne, dunkelhaarige Frau mit

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