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0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta

0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta

Titel: 0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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wie an einen Rettungsring klammerte? Instinktiv wusste Zamorra, dass es nicht so war. Und dann reagierte auch Merlins Stern. Schlagartig erwärmte sich das Amulett und drohte sich fast in Zamorras Brust zu brennen. Neben ihm trat Nicole wild um sich. Auch sie kämpfte verzweifelt gegen ihren unsichtbaren Gegner.
    Es ist das Land selbst, das unser Blut will. - Blödsinn, dachte Zamorra. Was immer sie hier zu töten versuchte, es war bestimmt nicht unbesiegbar. Der Dämonenjäger zerriss sein Hemd und holte das Amulett zum Vorschein. Für einen Blasterschuss brauchte er ein klares Ziel - aber Merlins Stern konnte selbst tätig werden.
    Silberne Strahlen schossen in die Dunkelheit, Zamorra sah ihren Gegner immer noch nicht, aber er spürte fast körperlich, wie etwas weit unter ihnen vor Schmerz zusammenzuckte.
    Der Dämonenjäger merkte, wie ihm die Sinne zu schwinden drohten. Halt durch! Nur noch ein paar Sekunden!
    Dann baute sich der grün schimmernde Schutzschirm des Amuletts um Zamorra auf, und er war frei. Sein Luftproblem löste das zwar immer noch nicht, aber zumindest schützte es ihn vor weiteren Angriffen.
    Mit letzter Kraft tauchte Zamorra zu Nicole, bis der Schutzschirm auch sie umgab. Mit brennenden Lungen durchbrachen sie die Wasseroberfläche und sogen gierig die schwüle Tropenluft ein.
    »Phuong«, krächzte Nicole.
    Zamorra nickte. Seine Augen suchten schon hektisch die Umgebung nach der jungen Vietnamesin ab.
    »Da!« Aufgeregt deutete Nicole auf eine Stelle des ihnen am nächsten liegenden Ufers. Etwa 20 Meter von ihnen entfernt lag Phuong auf der Uferböschung. Sie war scheinbar ohnmächtig - und etwas schoss aus dem Wasser hervor und griff nach ihr.
    Was es war, konnte Zamorra von seiner Position aus nicht erkennen, aber es wirkte wie eine Art Tentakel. Das schwarze, ölig glänzende Etwas hatte Phuong fast erreicht, und sie waren noch viel zu weit weg für Merlins Stern.
    Aber nicht für die Blaster.
    Zeitgleich feuerten Zamorra und Nicole auf den Tentakel, der sich blitzartig von Phuong zurückzog und wieder im Wasser verschwand.
    »Ist es weg?«, fragte Nicole keuchend.
    »Kann ich mir kaum vorstellen«, erwiderte Zamorra. Im selben Moment schien das Wasser um sie herum zu kochen. Und dann geschah etwas Unfassbares. Der Tentakel schien nur ein kleiner Teil des Dings gewesen zu sein, das sich jetzt meterhoch vor ihnen aus dem Wasser erhob. Ein schwarzes, unförmiges Etwas, hoch wie ein Haus, und erfüllt von rasender Wut.
    »Los, raus hier!«, schrie Zamorra. Instinktiv feuerten die beiden Dämonenjäger ein paar Schuss auf das Wesen ab, dann stolperten sie die Uferböschung hoch und rannten zu Phuong, die offenbar gerade zu sich gekommen war. Verwirrt starrte sie die beiden Franzosen an.
    »Keine Zeit für Erklärungen, wir müssen hier weg!«, rief Zamorra, während Nicole weitere Schüsse auf das Ding abgab, das mit Urgewalt auf die Uferböschung runterkrachte und dann schlangengleich auf sie zuglitt. Wo die blassroten Laserstrahlen das Wesen trafen, verwandelte sich die ölige Masse in eine vertrocknete gräuliche Substanz, die bröselnd vom Ganzen des unförmigen Körpers abfiel.
    Jeder Schuss schien dem Wesen unerträgliche Schmerzen zuzufügen, ohne es aber ernsthaft zu verletzen oder länger aufzuhalten.
    Sie stolperten durch den Dschungel, während das tobende Wesen hinter ihnen alles, was ihm im Weg war, Büsche und sogar ganze Bäume, einfach umwälzte. Zamorra wusste, dass sie in diesem Gelände auf Dauer keine Chance hatten, dem Wesen zu entkommen.
    Wenn ihnen nicht sofort etwas einfiel, waren sie innerhalb von Minuten tot.
    »Die-Tunnel!«, keuchte Phuong.
    »Was?«, fragte Zamorra irritiert!
    »Wir müssen die Tunnel erreichen, dann sind wir in Sicherheit!«
    Zweifelnd sahen Zamorra und Nicole Phuong an. Sprach die junge Vietnamesin etwa im Fieberwahn? Aber Phuong wirkte völlig klar. Die Todesangst schien ihre letzten Reserven zu mobilisieren. Adrenalin wirkte wie ein Aufputschmittel, und Phuongs Blutbahnen waren voll davon.
    »Was für Tunnel, Phuong?«, fragte Nicole. »Los, wir haben keine Zeit für Ratespielchen!«
    Hinter ihnen wurde das Krachen immer lauter. Ihnen blieben nur noch Sekunden.
    »Die Vietcong haben das ganze Gebiet mit Tunneln unterhöhlt, um sich vor den Amerikanern zu verstecken. Die meisten sind längst zerstört, aber ein paar existieren noch. Wir haben als Kinder darin gespielt. Hier ganz in der Nähe muss ein Eingang sein.«
    Zamorra hatte von diesem

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