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0813 - Warten auf den Todesstoß

0813 - Warten auf den Todesstoß

Titel: 0813 - Warten auf den Todesstoß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erklungen. Sehr weit weg. Im Nirgendwo möglicherweise.«
    Ich überlegte einen Moment. »Können Sie sich da etwas klarer ausdrücken?«
    »Kaum.«
    »Versuchen Sie es.«
    Conlon rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Seine anderen Kameraden, die in die Kantine kamen oder diese verließen, sah er nicht, obwohl jeder ihm zumindest einen Blick zuwarf, denn was geschehen war, hatte sich blitzschnell herumgesprochen. Mit den Fingerspitzen zeichnete er Figuren auf die Tischplatte und sagte dann: »Nun ja, es ist schwer, einen Vergleich zu finden. Wäre ich Schriftsteller, hätte ich damit keine Probleme. Ich will es mal so sagen. Der Schrei hörte sich an, als wäre Earl in einen Tunnel hineingezogen worden. Er blieb sehr laut, doch er entfernte sich von mir. Ich… ich hatte den Eindruck, als wäre jemand da gewesen, der meinen Freund ins Jenseits geholt hat. Man spricht ja immer von einem Tunnel, denke ich.«
    »Wieso?«
    »Ich habe mal Berichte von Leuten gelesen, die klinisch tot gewesen sind. Da wurde immer von einem Tunnel gesprochen, den sie durchwandert haben. Am Ende sahen sie dann Licht. Bei Earl hat es sich ebenso angehört, als wäre er in einen Tunnel hineingedrückt worden.« Conlon beugte sich vor. »Alle können sagen, was sie wollen. Sie können mich auch für einen Spinner halten, für mich ist der Bahnhof nicht stillgelegt worden. Man hat ihn nur verändert.«
    »Wozu?«
    »Er ist eine Zwischenstation.«
    »Ach.«
    »Ja, eine Station, die ihren Ursprung im Diesseits hat und dann ins Jenseits hineinführt. Sie ist der Tunnel, sie ist… meine Güte, ich kenne mich damit nicht aus! Der Fachmann sind Sie, Mister Sinclair. Gibt es denn so etwas wirklich?«
    »Das ist schwer zu sagen.«
    Vinc Conlon schüttelte den Kopf. »Meine Frage war auch ziemlich dumm. Wir werden ja mehr sehen, wenn wir dort sind. Da treffen wir dann auch diese Frau.«
    »Sie heißt Lorna Löhndorf.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Ich musste lachen, als ich das überraschte Gesicht sah. »Ihr Vater hat in seinen kurzen Wachphasen davon gesprochen. Die Erinnerung an den Angriff muss sehr stark gewesen sein.«
    Vinc Conlon wiederholte den Namen flüsternd, wobei er einer Fliege nachschaute, die ihre Runden über seinem Whiskyglas drehte. »Nein«, murmelte er, »diesen Namen habe ich noch nie gehört. Lorna Löhndorf ist mir unbekannt.«
    »Aber Sie wussten, dass Sie verfolgt wurden.«
    »Ja, nach dem Schrei habe ich sie doch gesehen und bin gleich losgerannt.«
    Er hob die Schultern. »Klar, das war nicht heldenhaft, aber was hätte ich denn tun sollen?«
    »Es war gut so.«
    Die Antwort machte ihn verlegen und erstaunte ihn. »Das sagen Sie mir als Polizist.«
    »Gerade weil ich Polizist bin, Mister Conlon. Hätten Sie den Bahnhof betreten, wären Sie möglicherweise ebenso verschwunden wie Ihr Kamerad.«
    Er nickte. »Man sollte mich ja ausschalten, deshalb hat man mich auch verfolgt.«
    »Genau. Nur scheint diese Person außerhalb ihres Wirkungskreises nicht mehr diese Macht zu besitzen. Oder Sie haben sie erschreckt, als sie mehrmals auf sie schossen.«
    »Das wird es wohl gewesen sein. Für mich ist sie nicht nur eine Mörderin, Mister Sinclair, für mich ist sie mehr, viel mehr. Sie ist ein übergeordnetes, übersinnliches Wesen, ein Geist, der aussieht wie ein Mensch, eine, die aus dem Reich der Töten zurückkehrte. Sie sieht auch so unmodern aus, wenn ich das mal sagen darf. Ältlich, obwohl sie jung ist.«
    »Es kann daran liegen, dass sie schon lange tot ist.«
    »Möglich.«
    Es gibt Dinge, über die sollte man nicht länger diskutieren, weil es keinen Sinn hätte. Wer immer hier auch spukte, es war ein Fall für mich geworden, und Sir James, mein Chef, hatte mich nicht lange zu bitten brauchen, ihn zu übernehmen.
    Die Aibon-Amazone hatten mein Freund Suko und ich überstanden. Er war in London geblieben, um dort die Stellung zu halten.
    Für diese Sache reichte eine Person.
    Eine genaue Beschreibung der Frau hatte ich von Conlon erhalten.
    Natürlich hatte auch ich Überlegungen angestellt, um welche Kräfte es sich hier handeln konnte, doch ich hütete mich davor, schon jetzt Schlussfolgerungen zu ziehen und Lösungen anzubieten, die sich im Nachhinein als falsch herausstellten, obwohl Vinc Conlon danach lechzte.
    »Tja«, sagte ich und nickte ihm zu. »Dann werden wir uns mal auf den Weg machen.«
    »Okay.«
    Zugleich standen wir auf. Vinc zitterte leicht. Ich sah es, als er den Stuhl wieder an seinen alten Platz

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