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0814 - Der geheimnisvolle Engel

0814 - Der geheimnisvolle Engel

Titel: 0814 - Der geheimnisvolle Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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dringende Nachricht abgegeben. Darf ich sie Ihnen zustellen lassen?«
    »Eine dringende Nachricht? Von wem denn?«
    »Ein Herr hat sie abgegeben, mit dem Hinweis, dass er sich leider nicht in der Lage sähe, diese selbst an den Mann zu bringen. Verzeihen Sie, aber so drückte er sich aus. Er ist bereits wieder weg.«
    »Na gut, dann lassen Sie sie ins Zimmer bringen.«
    Kurze Zeit später klopfte der Hotelboy. Er bekam knallrote Ohren und einen Stotteranfall, als ihm Nicole im nur lose gebundenen, aufklaffenden Morgenmantel öffnete, unter dem sie gar nichts trug. Sie lächelte dem jungen Mann schelmisch zu.
    Der Hotelboy streckte ihr mit zitternden Fingern ein Tablett hin. »Äh, meine Dame, diesen Brief da, ich meine, den Brief, das… ich soll ihn bei Ihnen abgeben.« Selbst als er das großzügige Trinkgeld entgegennahm, konnte er den Blick nicht von Nicoles atembraubenden Outfit wenden. Dann drehte er sich um und verschwand fluchtartig.
    »Sekretärin, bedecke Sie sich besser«, grinste Zamorra mit leicht krächzender Stimme. »Oder will Sie zum Hotelgespräch werden?«
    »Das bin ich doch jetzt längst«, grinste Nicole zurück. »Ich glaube, ich habe den jungen Mann ganz gehörig durcheinander gebracht. Davon wird er noch seinen Enkeln berichten.«
    »Du spinnst, Chérie«, sagte der Professor. »Oder würdest du deinen Enkeln derartige Geschichten erzählen?«
    »Davon abgesehen, dass ich wohl nie welche haben werde: eher nicht. Aber vielleicht auch doch. Na egal, Chef. Jetzt wollen wir mal sehen, wer da was von uns will.« Nicole riss das jungfräulich weiße Kuvert auf und entfaltete das darin liegende Schreiben:
    »Kommt heute Nacht unbedingt zum Kap Arkona. Feuerzauber ist angesagt «, las sie vor. Dann schnupperte sie an der Nachricht und verzog das Gesicht.
    »Riecht ekelhaft nach Schwefel. Der Brief stammt von Assi. Unser Teufel ist wieder dabei, ein paar Schachfiguren zu verschieben.«
    »Da könntest du Recht haben, Chérie. Fragt sich nur, welche Figuren wir in dieser Partie darstellen.«
    »Die Bauernopfer«, orakelte Nicole düster. »Und Assi ist der König, der sich einigelt und unangreifbar macht. Irgendwann, das schwöre ich dir, bringe ich diesen Hampelmann um.«
    »Wenn’s nicht ein Anderer tut. Ausgerechnet jetzt, wo wir nicht fit sind, naht die Entscheidung. So jedenfalls interpretiere ich Asmodis’ Worte.«
    »Was hindert uns eigentlich, hier alles stehen und liegen zu lassen und nach Frankreich zurückzufahren?«, fragte Nicole. »Ich hätte gute Lust, Assi eins auszuwischen.«
    »Soweit zur Theorie«, gab Zamorra zurück. »Praktisch sieht die Sache so aus: Wir werden noch zwei Stunden schlafen, uns danach kalt duschen und anschließend zum Kap Arkona aufbrechen.«
    ***
    So geschah es. Nicole schlüpfte in ihren »Kampfanzug«, einen schwarzen, eng anliegenden Lederoverall. Dann schnallte sie sich den Gürtel um, an dem eine Magnetplatte befestigt war. Die diente als Halterung für den E-Blaster, dessen blassrote Laserstrahlen sich als hoch effektiv im Kampf gegen dämonische Wesen erwiesen hatten. Zudem steckte sie ihren Dhyarra-Kristall achter Ordnung ein, von denen sie momentan über zwei Stück verfügten.
    Auch Professor Zamorra bevorzugte heute wieder schwarze Lederjacke und Jeans. Er bewaffnete sich mit Merlins Stern und ebenfalls einem Blaster. Der Meister des Übersinnlichen hoffte, dass sich auch das Amulett in der Zwischenzeit wieder einigermaßen »erholt« hatte. Dessen Substanzverlust musste ebenfalls riesig gewesen sein. Inwieweit der wieder ausgeglichen war, konnte er nicht kontrollieren. Er wusste ja nicht einmal, woher Merlins Stern die neue Energie nahm.
    Mit dem Cherokee, den ihnen ein Polizist vors Hotel gestellt hatte, fuhren sie zum Kap Arkona hoch. Es war bereits dunkel, und so konnten sie bis auf den Parkplatz vor dem Schinkelturm fahren, der klein, dick und »untersetzt« wirkte, wenn man ihn mit seinem direkt daneben stehenden »großen Bruder« verglich. Der Neue Leuchtturm war mit seinen 36 Metern Höhe ja auch fast doppelt so groß. »Wie Pat und Patachon«, witzelte Zamorra und hatte damit unwissentlich genau den Vergleich getroffen, den die Rüganer für die beiden Türme benutzten.
    Ein paar wenige Touristen waren noch hier oben am Kap. Das erfüllte Zamorra mit nicht geringer Sorge. Hoffentlich wurden keine Unschuldigen in die bevorstehende Auseinandersetzung verwickelt, wie immer diese auch aussehen mochte. Asmodis zumindest erwartete einen

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