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0815 - Die Schlangenschwester

0815 - Die Schlangenschwester

Titel: 0815 - Die Schlangenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Teil ihres Bewusstseins besiegen! Einen solchen inneren Kampf würde Alimas jedoch sofort entdecken und ihrerseits eingreif en…
    Die Situation eskalierte, und Sandrine war völlig unfähig, etwas dagegen zu unternehmen.
    »Weshalb solltet ihr sonst nach Samila gekommen sein?«, fragte Alimas in diesem Moment.
    »Wieso willst du deine Schwestern tot sehen?«, fragte eine der Menschenfrauen.
    Wenn Sandrine sich doch nur bemerkbar machen könnte. Doch sie war völlig hilflos.
    »Ist es nicht völlig offensichtlich? Ich teile die Macht mit ihnen - ohne sie stehe ich an der Spitze«, heuchelte Alimas und gab der Sandrine-Schlange den Befehl, sich bereitzumachen. Der Mann im weißen Anzug sollte ihr erstes Opfer werden.
    JETZT !, gellte Alimas’ Befehl telepathisch.
    Die Sandrine-Schlange zuckte unvermittelt vor, öffnete ihr Maul, näherte sich rasend schnell den Beinen des ausgewählten Opfers.
    Sandrines Verzweiflung wurde übermächtig. Aus! Es war vorbei…
    ***
    Zamorra sah, wie die Schlange plötzlich auf ihn zuzuckte. Er hatte nicht mehr die Zeit, auszuweichen.
    Doch die Schlange biss nicht zu.
    Sie bog ihren Kopf an seinem Bein vorbei, drehte den Körper blitzschnell herum…
    .. .und jagte auf ihre Herrin zu!
    Alimas hatte unterdessen Andrew einen Faustschlag versetzt. Dieser taumelte nach hinten. Nicole sprang auf die Dämonin zu, die deshalb nicht mitbekam, was ihr Symbiosepartner tat.
    Nicoles Karateangriff wehrte Alimas spielerisch ab.
    Die Attacke ihrer Schlange jedoch traf sie völlig unvorbereitet.
    Verblüfft beobachtete Zamorra, wie das Reptil seine Kiefer weit öffnete und seiner Herrin in die Unterschenkel biss.
    Alimas schrie erschrocken auf. Ihre Augen weiteten sich.
    Sie sah an ihrem Körper hinab, und sie entdeckte das Reptil, das seine Zähne nach wie vor in ihr Bein versenkt hatte. »Was…«, stieß die Schlangenschwester hervor.
    Dann verzerrte sich ihr Gesicht, und ein zweiter Schrei folgte. Diesmal kein Laut der Überraschung mehr, sondern Ausdruck rasender Schmerzen. Ihr Körper krümmte sich, sie fasste den Schlangenleib kurz unterhalb des Kopfes und zerrte ihn von sich weg. Die nach wie vor geschlossenen Zähne rissen einen Fetzen Fleisch aus Alimas’ Bein. Schwarzes Blut schoss in einer Fontäne aus der Wunde.
    Die Schlangenschwester schleuderte das Reptil von sich, achtete nicht mehr auf ihre menschlichen Gegner. »Was hast du getan?«, hauchte sie fassungslos und brach kraftlos zusammen.
    Auch Zamorra war in höchstem Maß verwundert. Die Schlange hatte sein Leben verschont und sich gegen ihre Herrin gewandt? Was hatte das zu bedeuten?
    Alimas stützte sich mühsam vom Boden ab. Ihr rotes Haar verlor seine leuchtende Farbe. Ein krächzendes Stöhnen entrang sich ihrer Kehle. Die Haut ihres Gesichtes zog sich zusammen, verfärbte sich dunkel und riss an verschiedenen Stellen auf. »Du… hast…«, stöhnte sie - und dann: »Sandrine…«
    Nach diesen letzten Worten brach sie endgültig zusammen. In Sekundenschnelle vollzog sich ein Verwesungsprozess, der sonst Monate gedauert hätte. Bald lag ein bloßes Skelett am Boden. Doch auch die Knochen zerfielen zu Staub.
    Die Schlange lag reglos etwa vier Meter vom Ort des grausigen Geschehens entfernt, dort, wohin sie von ihrer ehemaligen Herrin geschleudert worden war.
    »Mit euch wird’s wirklich nie langweilig«, sagte Diana zu Zamorra und Nicole. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Wenn ich das wüsste.« Zamorra deutete auf das Reptil. »Die Antwort liegt wohl dort drüben. Doch die Schlange wird uns kaum eine Erklärung geben können.«
    Als seien seine Worte der Auslöser gewesen, begann sich das Tier zu verändern. Seine Konturen verschwammen…
    »Da hol mich doch der Sid«, hauchte Andrew Millings. »Das darf doch nicht wahr sein!«
    In der Tat war das Schauspiel, das sich ihnen bot, alles andere als alltäglich. Als streife das Reptil seine Haut ab, schälte sich eine andere Gestalt daraus hervor - die eines Menschen.
    Einer nackten Frau. Sie mochte etwa dreißig Jahre sein, hatte kurze schwarze Haare, blaue Augen und ein energisch vorgerecktes Kinn. Ihre Haut war blass und verschrumpelt, als sei sie stundenlang im Wasser gelegen. Arme und Beine zitterten, während sie auf eine für die Augen der Beobachter kaum nachvollziehbare Weise seitlich aus dem Etwas hervortraten, das vor Sekunden noch ein Schlangenleib gewesen war. Langsam streckten sich die gekrümmten Finger.
    »Ich… bin Sandrine«, hauchte die Frau. »Ich werde euch -

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