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0816 - Die Schattenfrau

0816 - Die Schattenfrau

Titel: 0816 - Die Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollten sie seinen Hals liebkosen.
    An eine Gefahr dachte er nicht. Das Gegenteil war der Fall. Er fühlte sich entspannt, und ihn schien eine andere Welt umfangen zu haben. Das waren Hände, die ihn hielten und wegtrugen. Er lag gar nicht mehr auf dem Bett, er schwebte einfach zwischen ihm und der Decke und war zu einem Geistwesen geworden, der von der Stimme begleitet wurde, die immer wieder auf ihn einflüsterte und ihn mit Liebesbeweisen regelrecht überschüttete.
    Es war so wunderbar für ihn. Cliff hatte selten in seinem Leben ein derartiges Glücksgefühl erlebt. Er hatte es sogar geschafft, die Arme und Beine auszubreiten, und auf seinem Bett lag er wie ein entspannter großer Käfer.
    Bis zu den Stichen.
    Kleine Messer oder Nadeln bohrten sich in seine Haut. Er spürte die ersten Schmerzen, aber er nahm sie nicht als direkten Schmerz wahr. Sie kamen ihm süß vor, einfach wunderbar und auch genussreich. Sein Körper wurde von diesen kleinen Nadeln regelrecht abgetastet. Die Stiche waren überall, und der Mann hatte sich innerhalb kurzer Zeit in ein Nadelkissen verwandelt.
    Es tat ihm gut, so gut…
    Er sank dahin.
    Er wurde geschluckt.
    Finsternis umgab ihn, aber aus ihr hervor schob sich das Gesicht der Frau.
    Zeo war da. Sie lächelte zuerst, dann riss sie den Mund auf. Zwischen den Lippen schob sich eine Zunge hervor, die zum größten Teil grau schimmerte, an der Spitze aber einen breiten, tiefroten Rand aufwies.
    So rot wie Blut…
    Das Gesicht verschwand, weil Zeo den Kopf gedreht hatte. Dafür blickte er auf ihr langes, schwarzgraues Haar, und er spürte auch die Berührungen der Spitzen auf seiner nackten Brust.
    Etwas glitt über die kleinen Wunden hinweg. Er hörte die schmatzenden Geräusche, das Lecken, das Saugen, das Liebkosen der Wunden. Sein Lebenssaft wurde aufgesaugt, und sie tat es mit einem wahren Vergnügen. Es machte ihr Spaß, sie leckte und schleckte, und er hörte auch ihr leises, lustvolles Stöhnen.
    Er lag still. Nur hin und wieder bewegte er sich. Da zuckte dann sein Körper in die Höhe, und aus seinem Mund drangen Laute der Lust. Er genoss diesen außergewöhnlichen Liebesbeweis, und zwischendurch vernahm er das ständige Flüstern der seltsamen Frau.
    Noch immer wusste Clifford Tandy nicht, ob er träumte oder dies alles in einem wachen Zustand erlebte. Für ihnwar die Welt zu einem anderen Planeten geworden.
    Manchmal tuckerte es in seinem Kopf. Dann hörte es sich an, als wären bestimmte Worte gefallen. Sie sprach mit ihm, jedoch in einer Sprache, die er nicht verstand. Sie verlief sich, die Worte sanken dahin, sie drangen in einen tiefen Keller, in seinen Seelenschacht.
    Er trieb dahin.
    Dunkelheit wob ihre Wolken vor sein Gesicht. Hin und wieder löste sie sich auf, dann sah er die nackte Schönheit über sich, und er sah ihren mit Blut befleckten Mund.
    Es war sein Blut, doch seltsamerweise machte es ihm nichts aus, dass sie von seinem Lebenssaft schlürfte.
    Sie war eben anders, ganz anders. Er gönnte ihr sein Blut, denn sie hielt ihn in ihren Fängen.
    Er fühlte sich zufrieden, sehr sogar.
    Irgendwann schlief Clifford Tandy sogar ein, begleitet von herrlichen Träumen…
    ***
    »Tja«, sagte Feisal, »Sie verlangen viel, Mr. Sinclair, sehr viel.«
    »Warum? Ich will nur einen Fall aufklären.«
    »Das stimmt schon, aber einen derartigen Weg zur Aufklärung sind wir nicht gewohnt.«
    »Wie darf ich das verstehen?«
    Hosni Feisal druckste herum. Wir hatten uns etwas abseits gestellt, um von dem Trubel nicht abgelenkt zu werden. »Das ist ja alles so eine Sache«, sagte er. »Ich meine nicht Sie persönlich, Mr. Sinclair. Sie sind integer, aber da gibt es noch das Problem Ihres Freundes.«
    »Wieso sehen Sie ihn als ein Problem an?«
    »Will ich Ihnen sagen. Kann ich ihm trauen?«
    »Ja.«
    »Was macht Sie so sicher?«
    Ich runzelte die Stirn und schaute ihm in die Augen, die einen sehr skeptischen Blick zeigten. »Moment mal«, sagte ich. »Sie halten meinen Freund für einen Mörder?«
    »Nein, nein!« Er wehrte heftig ab. »Das habe ich nicht gesagt, bei Allah, ich schwöre.«
    »Zumindest für verdächtig.«
    Feisal schloss die Augen, als müsste er nachdenken. »Ja, das kommt der Wahrheit schon näher.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Kollege, da sind Sie auf dem falschen Nildampfer. Cliff Tandy hat ebenso wenig etwas mit dem Mord zu tun wie ich. Diese Tat geht einzig und allein auf das Konto einer Frau namens Zeo. Haben Sie gehört?«
    Sein Gesicht legte sich in

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