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0818 - Die Gravo-Schleuse

Titel: 0818 - Die Gravo-Schleuse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war zu hören und klang verloren in dem großen runden Raum. Auf den Knien der Bordwache lag ein gesicherter Strahlenkarabiner.
    „Mistplanet, blöder!" murmelte Zetlov. Er war müde, seine Gedanken kreisten ständig um die gigantische Ansammlung der Hulkoo-Schiffe. Er sorgte sich um die KYHBER, um die SOL und um die Möglichkeit, dieses unbegreifliche System wieder verlassen zu können. Aber der Chef hatte anders entschieden, er wartete fiebernd darauf, mit den Weltverwaltern auf Dacommion zu sprechen, am anderen Ende der Gravoröhre.
    Die gesamte Besatzung schlief, bis auf Tschubai und Wyt befanden sie sich alle in ihren Kabinen und fühlten sich sicher, weil zwei Männer und ein Dutzend verschiedener Maschinen Wache hielten.
    Der Interkom an der Wandung der Antigravröhre summte. Zetlov stand auf, ging hinüber und drückte die Antworttaste. „Ja?"
    Der Mann, der in der Schiffszentrale saß und dort die Bildschirme und die Warngeräte kontrollierte, meldete sich, ebenso verschlafen und schlecht gelaunt wie Wil.
    „Ein ziemlich großer Flugapparat mit der Gravo-Leimrute nähert sich dem Schiff. Wenigstens habe ich den Eindruck. Siehst du nach?"
    „Ja, natürlich. Ein Varbenkommando?"
    „Von hier aus nicht zu erkennen. Nimm auf alle Fälle den Translator mit!"
    „Verstanden."
    Zetlov ging langsam aus der Schleuse, über den geriffelten Belag der Rampe hinunter auf die weiße Fläche des Werftraumhafens und so weit auf das Feld hinaus, daß er sich genau unterhalb der Triebwerksöffnungen befand. Überrascht stellte er fest, daß es bereits fünf Uhr morgens war, Schiffszeit natürlich. Jedenfalls traf diese Stunde zufällig mit der Morgendämmerung über diesem Teil Baytuins zusammen. Zetlov ahnte, daß sich eine Entscheidung anbahnte. Seine innere Unruhe wuchs, als er nach oben blickte und den Gravogleiter sah, der überraschende Ähnlichkeit mit den varbischen Raumschiffen hatte. Die schwebende Scheibe driftete geräuschlos genau auf die KYHBER zu.
    Der Posten erkannte jetzt, daß sich nur ein einzelner Varbe darin befand. Er sicherte die Waffe und warf sie über den Rücken.
    Zwanzig Meter entfernt setzte die Scheibe auf, ein Seitensegment öffnete sich, und ein weiblicher Varbe kam heraus. Nur an der Kleidung und an den Farben erkannte Zetlov, daß es sich um die junge Varbin handelte, mit der Rhodan einen offiziellen Rundflug unternommen hatte. Sie ging auf ihn zu und blieb stehen, hob grüßend einen Arm und sagte etwas. Der Translator begann zu arbeiten.
    „Sie kennen mich. Ich bin die Verantwortliche Shaadjamenth. Ich muß Ihren Anführer sprechen, den Mann, der sich Rhodan nennt."
    Skeptisch betrachtete Zetlov die zierliche, zerbrechlich wirkende Gestalt mit den riesengroßen Facettenaugen. Diese Libellenaugen waren es eigentlich, dachte er, die den total fremdartigen Ausdruck hervorriefen.
    „Ich bin sicher, daß Rhodan schläft", erklärte Zetlov und lächelte. „Der Zeitpunkt ist nunmehr gekommen!" sagte die Varbin. „Ich habe eine Botschaft von den Weltverwaltern des Heimatplaneten zu überbringen."
    Zetlov konnte sich nicht erklären, warum er erschrak. Die Botschaft konnte nur bedeuten, daß sich Rhodan abermals in Gefahr begab und, was schwerer wog, auf Dacommion für die KYHBER und wohl auch die SOL unerreichbar blieb.
    „Das ändert die Tatsache", erwiderte Wil Zetlov. „Kommen Sie ins Schiff, Varbin. Ich werde Rhodan wecken lassen."
    „Es wird zweckmäßig sein!"
    Nebeneinander gingen sie die Rampe hinauf und in die Schleuse. Der große, breitschultrige Terraner im Kampfanzug, neben ihm die zierliche Varbin in den bunten Farben ihrer wallenden Kleidung. Im Schleusenraum bat Zetlov die junge Frau, einen Moment zu warten. Er stellte sich vor die Linsen des Interkoms und sagte der Wache, was sich geändert hatte.
    „Bringe sie hinauf in die Zentrale. Ich wecke Rhodan und Saedelaere. Es wird ein paar Minuten dauern."
    „Genug Zeit, um einen Kaffee zu trinken", murmelte Zetlov und winkte dem varbischen Kurier.
    Sie schwebten im Antigravschacht aufwärts, ein Vorgang, der bei der Varbin höchstes Unbehagen auszulösen schien. Erst in der Zentrale, auf dem sicheren Boden, hörte sie auf zu zittern. Zetlov bot ihr einen Sessel an, dann warteten sie. Zetlov zapfte sich einen Kaffee aus dem Getränkeautomaten und lehnte sich gegen ein Pult. Kurze Zeit später kam Perry in die Zentrale, gefolgt vom Wachtposten und Alaska, dem Transmittergeschädigten. Alaskas erste Frage war: „Keine

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