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0818 - Die Gravo-Schleuse

Titel: 0818 - Die Gravo-Schleuse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine Gruppe erschrocken zusammenzuckender und sich aneinanderdrängender Individuen. Tolot sah dies und ging beschwichtigend auf sie zu. Als Alaska Saedelaere erkannte, daß sein Versuch genau das Gegenteil bewirkte, sprang er dazwischen. Aber die Varben wichen bereits vor dem rotäugigen Ungeheuer zurück zum Ausgang, der Zentrale.
    „Ich bin begierig, ein System kennenzulernen, das von den Gegnern der Kaiserin überfallen werden soll", erklärte plötzlich Douc Langur. „Eine unschätzbare Gelegenheit. Untersuchungen anzustellen und Informationen zu sammeln. Ich muß mit Ihnen gehen, Perry!"
    Rhodan nickte.
    In wenigen Minuten hatte er die Spezialisten ausgesucht. Anrat gab ihm die Liste der fünfzig Besatzungsmitglieder der KYHBER. Dreiundzwanzig Frauen und siebenundzwanzig Männer, eine in mehreren Einsätzen und Kommandounternehmen erprobte Mannschaft.
    Rhodan reichte Atlan die Hand und versicherte: „Wir bleiben in Verbindung. Unsere Funkabteilungen werden es leicht schaffen."
    „Selbstverständlich. Für mich gibt es nur ein klar definiertes Ziel. In möglichst kurzer Zeit möglichst viel Wasser und Rohstoffe aufnehmen und einlagern. Viel Glück bei der Regierung auf Dacommion.
    Du wirst es brauchen. Störe die Harmonie nicht zu sehr. Harmonische Linien, Perry!"
    Rhodan überlegte eine Sekunde lang, grinste und erwiderte: „Schmucke Muster, Arkonide!"
    Sie bezogen sich auf die Anrede oder Verabschiedungsformeln, die sie bei den Varben gehört hatten.
    Diese Wendungen forderten geradezu sarkastische Parodien heraus. Aber sowohl Rhodan als auch Atlan wußten, daß es nur charakteristische Umschreibungen eines ernstzunehmenden Problems waren.
    Noch weitaus mehr als die Welt des Menschen auf optische und akustische Organe und deren Wahrnehmungsfähigkeit war das Leben der Varben auf das Gravitationsorgan ausgerichtet. Der Verlust dieser Fähigkeit würde für einen Varben dasselbe bedeuten wie plötzliche Blindheit für einen Menschen.
    Ein schneller, harter Händedruck, und Rhodan verließ die Zentrale.
     
    *
     
    Minuten später schwebte die KYHBER langsam aus dem Hangar hinaus und auf die wartenden Schiffe der Varben zu.
    „Ich kann nicht behaupten", erklärte der Kommandant Senco Anrat, „daß ich Angst habe. Aber auch nicht, daß ich ein gutes Gefühl habe. Diese absolute Fremdheit oder besser dieses Anderssein... es gibt für mich noch keinen Weg zum Verständnis der Varben."
    Rhodan machte eine abwehrende Geste.
    „Früher oder später werden wir natürlich mehr verstehen. Aber wir können nicht erwarten, daß wir über die Auswirkungen eines Sinnes Bescheid wissen, dessen Wirkungsweise wir uns nicht einmal recht vorstellen können. Oder kann mir hier jemand erklären, welche Harmonie im Erkennen eines Gravitationsmusters liegt?"
    „Schwerlich", stimmte Ras Tschubai zu. „Das hieße, einem Tauben eine Symphonie zu erklären."
    Der Telekinet Balton Wyt lachte dröhnend.
    „Vielleicht kommen wir auch mit den Varben klar, ohne über die Harmonien der Gravitation diskutieren oder philosophieren zu müssen. Aber eines wurde mir deutlich, euch vermutlich auch. Sie sind tatsächlich in einem Maße selbstbezogen, das fast ausschließlich ist. Für sie ist es völlig unverständlich, daß wir andere Auffassungen haben. Wir, Freunde, sind die wirklichen, unbedarften Barbaren."
    „Ich bin Ihrer Meinung, Balton!" bestätigte Bjo Breiskoll und stieß ein ärgerliches Fauchen aus.
    „Ich störe ihre Harmonien!" rief der Haluter fröhlich. Offensichtlich war er schon zu lange in der SOL eingesperrt und freute sich auf Aktivitäten oder jede Art von interessanten Erlebnissen.
    „Das war deutlich zu sehen und zu hören", pflichtete Alaska bei und nahm die Hände von den Ohren.
    „Was denkt der Forscher der Kaiserin darüber?"
    Langur deutete auf den Beutel, in dem LOGIKOR steckte und erklärte etwas verlegen pfeifend: „Mein kluger Gesprächspartner weiß nichts von und über die Varben. Für mich ist jede Beobachtung erregend und neu. Ich enthalte mich eines wertenden Kommentars."
    „Eine Auffassung, die wir uns aneignen sollten", meinte Rhodan tief nachdenklich. „Wir sind ebenso, auf unsere Art, voller Vorurteile."
    Ohne die Finger von den Schaltungen zu nehmen, warf Ahnrat ein: „Aber wir sind immerhin so tolerant, daß wir den hundeschnäuzigen Varben nicht ununterbrochen zeigen, daß wir sie verachten, und daß sie eigentlich für uns Zwerge sind oder so etwas:" Zwölf der achteckigen,

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