Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0818 - Sarkanas Erbe

0818 - Sarkanas Erbe

Titel: 0818 - Sarkanas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
behagte ihm keineswegs. Wenn er es im Vorfeld verhindern konnte, dann wollte er das auch durchziehen. Und zwar möglichst schnell und möglichst bald.
    Schließlich gab es auch noch andere Dinge, die zu erledigen waren. Allein das Öffnen des dritten Siegels hatte eine Menge Rätsel hinterlassen. Überhaupt - das Buch mit den 13 Siegeln… Sie zu öffnen, brachte Erkenntnisse, aber auch tödliche Gef ahren. Bisher hatte Zamorra sie überstanden und dabei festgestellt, dass bisher jedes dieser Siegel in irgendeiner Form auch mit den seltsamen Hieroglyphen zu tun hatte, die sich auf seinem Amulett befanden und dies bislang unübersetzbar geblieben waren.
    Das waren sie auch jetzt noch, aber Zamorra lernte neue Funktionen der magischen Silberscheibe kennen, die durch diese Hieroglyphen ausgelöst wurden. Unter anderem ließ sich ein Weg in das geheimnisvolle, für Menschen verbotene Drachenland öffnen… [1]
    Zamorra war nicht sicher, ob er ein Tor ins Drachenland wirklich brauchte. Aber es gab bestimmt noch viele andere Dinge, die sich hinter den verbleibenden zehn Siegeln verbargen.
    Und er wollte mehr über das Buch selbst herausfinden. Bisher wusste er nur, dass es auf eine nicht erklärbare Weise böse war Er wusste nicht einmal, wie es in seinen Besitz gekommen war. Er hatte es vor ein paar Monaten eher zufällig in den unergründlichen Beständen seiner umfangreichen Bibliothek entdeckt.
    Und der Druide Gryf hatte gesagt, er glaube, es vor sehr langer Zeit einmal bei Merlin gesehen zu haben, war sich dessen aber nicht hundertprozentig sicher.
    Bei Merlin, dem uralten Zauberer, der vor fast einem Jahrtausend Zamorras Amulett aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte, indem er einen Stern vom Himmel holte…
    So viel gab es noch zu entdecken und zu lernen, und auch andere Gefahren lauerten ständig. So wie jetzt, da Artimus van Zant Zamorra um Hilfe gebeten und ihn in die Hölle zitiert hatte, in Sarkanas einstigen Palast…
    Nicole schüttelte den Kopf. Sie war sich überhaupt nicht sicher, ob sie einen Lachkrampf oder besser einen Wutanfall bekommen sollte. Irgendwie konnte sie sich nicht entscheiden. Bei ihrem ersten Aufenthalt in diesem Labyrinth hatte Nicole Khira nur mit größter Mühe davor behüten können, von einer beinahe verdursteten Vampirin getötet zu werden. Die Details dieses harten Kampfes waren in Nicoles Erinnerungen noch sehr präsent. Sie wusste, dass die Nischen, Kammern und Höhlen im Refugium unglaubliche Dinge beherbergten.
    Laertes hatte Zamorra von der Stillen Kammer berichtet, in der er sich selbst verstümmelt hatte, um entfliehen zu können. Nicole hatte die Folterkammer noch genau vor Augen, in der Sarkana die Vampirin gesperrt hatte. Alles war möglich, alles konnte denjenigen erwarten, der eine dieser unzähligen Türen öffnete. Dennoch - einiges davon war so verrückt, dass es Nicole schwer fiel, irgendeinen Sinn darin zu entdecken.
    »Kannst du mir das erklären?« Ein Blick in Zamorras Augen verriet ihr, dass er genau das nicht konnte. Es war aber auch zu grotesk:
    Der schmale Gang öffnete sich auf der rechten Seite und gab den Blick auf ein mächtiges Gewölbe frei. Die Größe diese Kuppelsaals war irrsinnig - und sie bewies, wie wenig man sich hier auf seine gesunden Sinne verlassen durfte.
    Noch irrsinniger war jedoch das, was unter diese Kuppel gebaut worden war. Zamorra und Nicole schauten auf ein prächtiges Amphitheater mit einer überdimensionierten Bühne, im Halbrund angeordneten Sitzbänken aus Marmor, auf denen rote Samtkissen lagen. Selbst der obligatorische Bühnenvorhang hing hochgerollt am steinernen Baldachin, der die ganze Spielfläche überspannte; eine gewagte Konstruktion, die real so kaum länger als ein paar Sekunden gehalten hätte.
    Doch was war hier schon real?
    Fasziniert wies Nicole auf das Bühnenbild. Hier war ganz sicher kein Meister seines Metiers am Werk gewesen, doch die Qualität reichte aus, um die Szenerie zu verdeutlichen.
    »Was wollte Sarkana den hier aufführen? Ich glaube, Khiras Bluttränen hatten seinen Geist weitaus mehr verwirrt, als wir das alle geahnt haben. Oder wie würdest du das dort sonst erklären?«
    Zamorra sparte sich einen Kommentar, denn er stimmte Nicole vorbehaltlos zu. Das Bühnenbild zeigte ein Dorf - wahrscheinlich an die Zeit des Mittelalters angelehnt -, das von einer Kirche dominiert wurde.
    Eine Kirche in den Schwefelklüften -das sagte eigentlich schon alles. Der Vordergrund der

Weitere Kostenlose Bücher