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0818 - Sarkanas Erbe

0818 - Sarkanas Erbe

Titel: 0818 - Sarkanas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Waffe, die der junge Kämpfer meisterhaft zu führen wusste. Die beiden Halbmonde der Klingen ergaben in ihrer Ganzheit einen beinahe perfekten Kreis, dessen Blätter rasiermesserscharf angeschliffen waren. Der Stiel der Waffe hatte eine Länge von mehr als fünf Fuß.
    Assunta hatte Tahum mit seiner Axt kämpfen sehen. Nichts widerstand den Klingen, wenn der Leibwächter des Königs sie schwang. Sarkanas Krieger würden das zu spüren bekommen.
    »Herr, alles ist bereit. Sie können kommen!« Tahums Blicke wanderten wie beiläufig zu Sabeth. Er hasste es, die schöne Königin in ihrer Rüstung sehen zu müssen. Während der Schlacht würde er keinen Zoll von ihrer Seite weichen, das schwor er sich.
    Assunta bemerkte diese Blicke nicht. Doch schon oft hatte Tahum sich gefragt, ob der König sie einfach nur nicht bemerken wollte?
    »Gut, dann lasst uns nach draußen zu unserem Volk gehen. Ich kann Sarkanas Übel bereits riechen.«
    Als der König auf den von Fackeln hell erleuchteten Platz trat, da konnte er es ganz deutlich fühlen. Sein Volk hatte sich versammelt, kampfbereit und entschlossen bis zum Letzten.
    Und plötzlich schien die Luft zu vibrieren. Assunta machte erst gar nicht den-Versuch, sich von dem kollektiven Erlebnis abzuschirmen, denn er wusste, wie sinnlos dies war. Es war die Blutgier - die Gier nach Kampf, Mord und dem Sieg über den scheinbar übermächtigen Gegner. Wie ein Moloch baute sie sich auf, sprang von einem zum anderen über, verbreitete sich unaufhaltsam.
    Assunta hörte Sabeth schwer atmen. Ein Blick in ihre Augen, die ihn durch die Kampfmaske hindurch ansahen, bewies ihm, dass sie bereits wie in Trance war. Ihm selber erging es nicht besser. Er wollte töten, wollte Sarkana seine endgültigen Grenzen aufzeigen.
    Und dann waren sie da, einfach so…
    ***
    Es waren Hunderte, vielleicht sogar tausend oder mehr.
    Im Schein der Fackeln, deren Licht nur bis an den Rand der Ansiedlung reichte, konnte man ihre Zahl nicht wirklich schätzen. Dicht an dicht stehend, bildeten sie einen Kokon rund um die Asanbosam, kesselten sie vollständig ein.
    Sarkana erschien erneut in der Gestalt des Kriegers, durch die er Unbezwingbarkeit suggerieren wollte. Assunta ließ sich davon nicht beeindrucken, denn er wusste aus eigener Erfahrung, dass der Vampirdämon direkte Konfrontationen tunlichst mied. Seine Macht war unbestritten, doch wenn er die Möglichkeit dazu hatte, dann schickte Sarkana andere an die vorderste Front. Assunta war eine lange Zeit einer von denen gewesen, die den direkten Kampf für den Dämon ausgelochten hatten.
    Sarkana blickte den König der Asanbosam lange schweigend an. Als er dann endlich sprach, lag ein leidender Unterton in seiner Stimme.
    »Ich sehe, du hast deine wirre Meinung nicht geändert. Deine Augen zeigen es mir ganz deutlich. Ich hasse, was nun geschehen wird, aber es muss wohl so sein.« Ein tiefer Seufzer wurde von mitleidigem Kopfschütteln begleitet. »Zum Glück sind nicht alle Clans des Kontinents so uneinsichtig. Es wird sich ganz sicher ein Anführer finden lassen, der Afrika zufriedenstellend für mich verwaltet. Ich kann mich ja nun wirklich nicht um alles kümmern, nicht wahr?«
    Assunta gab ihm darauf keine Antwort. Er hatte Mühe, die Ruhe zu bewahren. Der Drang, sich auf den Dämon zu stürzen, wurde beinahe unerträglich groß.
    Sarkanas Stimmfärbung änderte sich bei seinen nächsten Worten. Sie kamen hart und endgültig aus ihm heraus.
    »Die Dunkle Krone wird das Symbol meiner Macht werden. Du wirst nichts daran ändern können, Assunta. Kleiner Krieger, du hättest bleiben sollen, was du warst. Mein Sklave!«
    Der Dämon streckte beide Arme nach vorn. Zwei blendend weiße Flammenlanzen schossen aus seinen Fingerkuppen mitten hinein in die Phalanx der Asanbosam. Gut ein Dutzend von Assuntas Untertanen beendeten ihr Dasein in der magischen Flammenhölle. Alles ging so schnell, dass sich nicht einmal ein Schrei von ihren Lippen löste.
    Das war für Sarkanas Heer das Angriff ssignal!
    Von allen Seiten stürzten sich die Angreifer auf die Asanbosam. Nur die Allerwenigsten der Aggressoren waren bewaffnet. Sie verließen sich auf ihre-Vampirkraft, ihre zahlenmäßige Überlegenheit und die Magie des Dämons, dessen Flammenattacken breite Schneisen in die Reihen der Vertei diger brannten.
    Und für kurze Zeit schien die Schlacht bereits entschieden, ehe sie noch wirklich begonnen hatte. Die Strategie des Vampirdämons ging offenbar auf. Die Asanbosam

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