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0818 - Sarkanas Erbe

0818 - Sarkanas Erbe

Titel: 0818 - Sarkanas Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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auch zu wissen, denn sie suchten ihr Heil in der Flucht. Einige von ihnen schafften es nicht, doch der größte Teil entkam dem Flammenmeer.
    Die Asanbosam hingegen hatten keine Chance. Hier war ihre Heimat, ihr Jagdrevier - ein anderes hatten sie nie gekannt. Völlig unkoordiniert und kopflos versuchten sie zu entkommen. Doch es war bereits zu spät. Die Flammen waren überall. Und es war für Sarkana ein Leichtes, die Winde so zu steuern, dass sie um das Dorf einen gewaltigen Flammenkessel entstehen ließen.
    Es gab kein Schlupfloch, keine Schneise, die eine Flucht ermöglicht hätte.
    Assunta wollte sich auf den Dämon stürzen, doch vier Hände rissen ihn zurück. Sabeth und Tahum hielten ihren König auf.
    »Kannst du die Macht der Krone nicht beschwören? Bitte - versuche es doch!«
    Sabeths Flehen schmerzte in Assuntas Ohren. Unter Tränen bat sie ihn um Dinge, die er doch nicht erfüllen konnte.
    Tahums Gesicht war eine einzige Maske aus Stein. Er konnte seine Blicke nicht von den brennenden Hütten abwenden - und von den lebenden Fackeln, die mit entsetzlichen Schreien über die große Lichtung liefen, bis sie verkohlt zusammenbrachen. Niemals würde er diese Bilder vergessen.
    Unablässig schleuderte Sarkana die Feuerkugeln in die Nacht. Schließlich waren nur noch er und die drei Asanbosam auf dem weiten Platz. Sarkana sah, wie sich ein unsichtbarer Ring um die drei Vampire gelegt hatte. Assunta beherrschte die Macht der Krone nur unzureichend, doch sie schützte sich selbst, ihren Träger und alles, was sich in seiner unmittelbaren Nähe befand. Wütend feuerte der Vampirdämon eine Feuersalve nach der anderen auf die drei, doch er drang nicht durch den Bannkreis. Langsam wurde es hier selbst für Sarkana zu gefährlich. Feuer und Rauch beeinträchtigen seine Sicht. Er musste weg von hier. Die Mission war gescheitert. Vorläufig jedenfalls. Afrika würde nur ein wenig länger auf die Knute Sarkanas warten müssen. Mehr war ja im Grunde nicht passiert.
    Doch noch war er hier nicht ganz fertig. Etwas gab es schon noch zu erledigen.
    Drei Augenpaare starrten in hasserfüllt an. In den Augen Assuntas konnte Sarkana jedoch noch etwas anderes erkennen - es war der schleichende Wahnsinn, der sich nach und nach in das Bewusstsein des König fraß.
    »Kein schönes Gefühl, wenn man Zusehen muss, wie das eigene Volk zu Fackeln wird, nicht wahr?« Jedes von Sarkanas Worten troff vor bösem Zynismus. »Gräme dich nicht zu sehr, Assunta, kleiner Sklave. Du darfst zumindest von dir behaupten, Sarkana etwas vorenthalten zu haben, was er sich sehr gewünscht hätte. Die Dunkle Krone bleibt dir also erhalten.«
    Mit Krachen und Bersten brach nur wenige Meter entfernt die größte Hütte der Asanbosam zusammen. Assunta und seine Begleiter drehten sich nicht einmal um. Wozu auch? All das hier war nun Vergangenheit. Das Dorf, ihr gewohntes Leben, das existierte nicht mehr. So wie das Volk der Asanbosam nicht mehr existierte.
    Die Flammen brachen sich ihren Weg auf den Platz, Sarkana wollte die Sache nun beenden. Sie wurde ihm lästig. Und mit Niederlagen hatte er sich noch nie gern beschäftigt. Er hasste Niederlagen.
    »Ich kann euch nicht töten. Vielleicht könnte ich den Bannkreis ja durchbrechen, doch wozu sollte ich all meine Energie dazu verschwenden? Ihr seid nun nicht mehr wichtig. Ich habe da eine viel bessere Idee.«
    Die Hände des Dämons, die noch vor wenigen Momenten Feuer gespuckt hatten, begannen seltsame Zeichen in die hitzegeschwängerte Luft zu zeichnen. Und jedes davon manifestierte sich, schien so real im Nichts zu stehen, dass man glaubte, es berühren zu können. Die Zeichen begannen in einem wilden Reigen um den Bannkreis zu wirbeln. Erst langsam, dann immer und immer schneller, bis sie wie ein Wirbelsturm um die Asanbosam kreisten.
    Böse Worte formten sich auf Sarkanas Lippen. Worte einer unbekannten Sprache, die besser in der Nacht der Vergessenheit versunken wäre. Doch der alte Dämon kannte sie noch.
    Assunta fühlte den Druck von Sabeths Hand an seinem Oberarm plötzlich nicht mehr. Mühsam wandte er den Kopf zu seiner Königin. Ihr Mund war leicht geöffnet, wollte irgendetwas sagen, doch das würde sie nie wieder können. Ihre Lippen, ihr ganzes Gesicht wiesen eine feine Maserung auf, fein und edel wie das beste Ebenholz.
    Entsetzt ruckte Assuntas Kopf herum - das heftige Knacken seiner Nackenwirbel ignorierte er völlig, als er registrierte, das auch Tahum das gleiche Schicksal wie Sabeth

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