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0819 - Der Tod des Heiligen

0819 - Der Tod des Heiligen

Titel: 0819 - Der Tod des Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ladung, vor der es wohl keinen Schutz gab.
    Nur der kleine Pfeil, den Bill abschießen konnte, und das Kreuz John Sinclairs.
    Der Reporter hob die Waffe so weit an, daß der Heilige in die Mündung schauen konnte. Leider hatte er nicht die normalen Augen eines Menschen, er war auf eine gewisse Art und Weise blind, aber Bill hoffte trotzdem, daß er die Waffe kannte oder erkannte.
    »Du weißt, was ich hier in der Hand halte?« fragte der Reporter.
    Er hatte Mühe, ein Zittern seiner Stimme zu unterdrücken.
    »Die… die …«
    »Kennst du sie?«
    »Woher hast du sie?«
    »Das spielt keine Rolle!« erwiderte Bill hart. »Ich will wissen, ob du sie kennst?«
    Er erhielt keine direkte Antwort. »Warst du auf dem Planeten?«
    »Sicher. Sonst hätte ich die Goldene Pistole bestimmt nicht besessen, mein Freund!« Der Reporter spürte die Unruhe dieses übermächtigen Wesens. Zum erstenmal zeigte es eine gewisse Unsicherheit, und dies sah Bill bereits als den halben Sieg an. Er war sicher, daß der Heilige die Waffe kannte, und als Bill die Mündung noch ein wenig höher drückte, da ging The Saint zurück.
    »Gut«, sagte der Reporter, »du bist wirklich jemand, mit dem man arbeiten kann.« Er hatte Mühe, sich zusammenzureißen. Am liebsten hätte er sich in ein Erdloch verkrochen, aber dies hier mußte er einfach durchstehen. Er durfte auch nicht an seine Familie denken oder daran, was noch alles passieren konnte, sein Ziel war klar, er durfte es nur nicht aus den Augen verlieren.
    The Saint ging zurück. Er konnte nicht anders und reagierte dabei wie jemand, der in einem direkten Kontakt mit einer Waffe stand.
    Noch berührte sie ihn nicht; aber Bill behielt den Zeigefinger am Anzug. Er wollte den Heiligen auf keinen Fall allein gehen lassen. In der Pyramide war Platz genug für zwei Personen, und dann würde Bill ihm sagen, wohin die Reise führte.
    Das Glas, falls es überhaupt Glas war, setzte ihnen beiden keinen Widerstand entgegen. Es bog sich zur Seite, es schmolz, und Bill hatte den Eindruck, als wäre er von nichts berührt worden, obwohl er plötzlich in der Pyramide stand. Eigentlich nur daran zu erkennen, daß er die Personen außerhalb nicht mehr so klar und deutlich sah, sondern nur wie durch einen grünlichen Schleier. Die Pilger verstanden die Welt nicht mehr. Ihr Kreis hatte sich zwar nicht aufgelöst, aber sie redeten miteinander, und sie machten dabei den Eindruck, daß alles falsch gelaufen war.
    Hartwig hatte seine Hände vor das Gesicht geschlagen. In dieser Haltung sah er aus wie ein Mensch ohne Kopf. Um ihn, einen Mörder, würde sich Bill auch noch kümmern, wenn alles gut über die Bühne gelaufen und er wieder zurückgekehrt war.
    In Tuchfühlung standen sich die beiden gegenüber. Niemand sprach. Bill holte Luft. Er war froh, normal atmen zu können. Ihm kam die Luft in diesem Dreieck sogar besser vor.
    Unter seinen Füßen spürte er einen festen Halt. Auch das gab ihm eine gewisse Sicherheit, die sich auch in seinem Handeln widerspiegelte. Er preßte die Mündung der Goldenen Pistole gegen den Körper des vor ihm stehenden Heiligen.
    »Wir werden jetzt den gleichen Weg nehmen, den du auch gekommen bist. Durch das Tor, das immer noch besteht. Zuerst hinein in die Pyramide, dann nach unten sacken, wo wir dann die Grenze zu den Zeiten überwinden. Ich möchte an die Heiligen Quellen, von denen du gesprochen hast, und ich möchte meinen Freund John Sinclair wiedersehen. Hast du das alles begriffen?«
    »Wir werden fahren.«
    »Gut. Noch eines. Solltest du versuchen, mich reinzulegen, werde ich abdrücken. Dann wird es dich nicht mehr geben und mich vielleicht auch nicht. Aber dieses Risiko gehe ich ein. Ansonsten kannst du meinetwegen wieder zurück in die Zukunft fahren.«
    The Saint nickte.
    Sekunden später erlebte Bill den ersten Erfolg, denn die Pyramide hob mitsamt dem Inhalt ab.
    Sie schwebten.
    Bill behielt zwar seinen Feind im Auge, er schielte aber auch zur Seite und schaute hinaus, wo die Freunde und Diener dieser seltsamen Gestalt standen. In ihren Gesichtern zeichneten sich Staunen und Unglauben ab. Sie verstanden die Welt nicht mehr. Einige von ihnen hoben die Arme an, als wollten sie das seltsame Gefährt noch in den letzten Sekunden zurückhalten, was sie nicht schafften.
    Hartwig stand da wie angenagelt. Er hatte einen Arm in die Höhe gestreckt und drohte mit der Faust. Eine Geste, die auch nichts mehr brachte, denn die Reise ging genau dorthin, wo Bill es haben

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