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0819 - Der Tod des Heiligen

0819 - Der Tod des Heiligen

Titel: 0819 - Der Tod des Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leichten Glanz, der auch auf mich zurückgeworfen wurde. Noch hatte ich es nicht angefasst, was sich bald änderte. Ich streckte den linken Arm in die Höhe und machte auch die Hand lang.
    Mit den Fingerspitzen berührte ich das Material und war im ersten Moment etwas enttäuscht. Dabei hatte ich selbst nicht gewußt, was mich erwartete, aber es fühlte sich an wie Stahl. Den gab es auch in meiner Zeit.
    Und noch eine Enttäuschung erwischte mich. Ich sah keine Luke am Boden. Wie und wo die Wesen aus der Zukunft in das Objekt einstiegen, war für mich unbekannt. Möglicherweise auch durch den Wulst, der vom Oberteil in die Höhe ragte, aber das war mehr eine Spekulation.
    Es gab keine Nieten, keine Schnitte, keine Lücken, dieses Schiff bestand aus einem Guß.
    Aber wie sah es im Innern aus? Existierte dort vielleicht ein Steuerpult, wie man es in SF-Filmen sah?
    Eigentlich mußte es so etwas geben, nur mußte ich erst auf den Rand klettern, um eventuell in das Innere schauen zu können.
    Ich versuchte es. Mit beiden Händen umklammerte ich den Rand, stieß mich vom Boden ab. Ein Klimmzug brachte mich höher. Ich winkelte ein Bein an und schob es über den Rand, so daß ich mich mit dem Knie abstützen konnte.
    Flach auf dem Material liegend schob ich mich vor. Erst jetzt stellte ich fest, daß der hutartige Wulst etwas dunkler war als das übrige Material.
    Ich schaute hinein. Ja, es war wie ein Fenster. Mein Blick fiel durch das dunklere Material, und ich hatte vieles erwartet, nur nicht die Leere, die sich mir zeigte.
    Keine Instrumente. Keine Sessel oder Stühle. Es war einfach nur leer, ein Objekt, das sich ohne einen sichtbaren Antrieb bewegte.
    Ich kam mir vor wie ein Steinzeitmensch, der mit der Elektrizität konfrontiert wurde und damit nichts anzufangen wußte. Im Vergleich zu diesem Raumschiff war ich ein Steinzeitmensch, und ich ging wieder einen Schritt weiter, als ich daran dachte, daß sich in diesem Gefährt der Heilige bewegt hatte.
    Durch seine Hilfe war es ihm gelungen, die Zeiten zu überwinden.
    Er hatte die Strecken geschafft, er hatte Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit zusammenschmelzen lassen und war nicht allein mit diesen Kräften ausgestattet, sondern auch mit anderen, denn er hatte es geschafft, Menschen zu heilen, ohne auf die uns bekannte Medizin zurückgreifen zu müssen. Es war der Besucher aus der Zukunft, eine Gestalt aus dem Zeittunnel, dem Zeitgrab, wie auch immer, und es war einer von denen, die immer wieder in den Mythen und Geschichten auch ausgestorbener Völker vorkamen, wenn sie von den Himmelsboten berichteten, die in seltsamen und fremden Fahrzeugen ihre Welt besucht hatten.
    Auch ich stand jetzt staunend davor, aber ich dachte weiter, weil ich die Gründe wissen wollte. Auf dem Raumschiff fand ich sie nicht, deshalb trat ich wieder vor bis dicht an den Rand und sprang zu Boden. Ich kam sicher auf, ohne mir einen Fuß zu verstauchen und überlegte nun, wo ich mich wohl befand.
    Daß ich in der Vergangenheit steckte, davon ging ich aus. Natürlich kam mir Atlantis in den Sinn, denn die alten Atlanter waren es gewesen, die am meisten vom Wissen der Sternenvölker profitiert hatten. Zumindest in einer gewissen Technik. Das Wissen über Magie hatten ihnen andere beigebracht.
    Aber das Schiff konnte auch in einem anderen Teil der damaligen Welt gelandet sein. Im Dschungel Mittelamerikas oder in der südlichen Hälfte dieses Kontinents, wo immer Spuren gefunden wurden und manche Berge sogar als Landepisten gedient haben konnten.
    Rätsel über Rätsel, für die ich keine Lösung fand. Ich mußte mich auf meine Probleme konzentrieren, und die waren schwer genug, auch wenn ich mich nicht unbedingt in Lebensgefahr befand.
    Was konnte ich tun?
    Streng deine grauen Gehirnzellen an, John, sagte ich mir selbst und überlegte scharf.
    Es gab keine ideale Lösung. Es hatte auch keinen Sinn, daß ich mich auf den Marsch machte, um eine Siedlung zu finden, wo eventuell Menschen lebten. Dieses Plateau mit dem gelandeten Raumschiff war einzig und allein der zentrale Ort.
    Hier wollte ich warten, weil ich einfach davon überzeugt war, daß der Heilige irgendwann wieder zurückkehren würde. Sei es nur, um neue Kraft zu tanken.
    Bill Conolly war in der normalen Zeit zurückgeblieben. Ich kannte den Reporter schon sehr lange und verdammt gut, deshalb glaubte ich nicht, daß er mein Verschwinden einfach so hinnehmen würde.
    Ich war mir sogar sicher, daß er alles versuchen würde, den Weg zu

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