0819 - Die fliegende Stadt
angesichts der Entwicklung um seine persönliche Sicherheit bestellt war.
„Ich habe meine Aktion mit Erfolg abgeschlossen", verteidigte er sich. „Die vier Besucher wurden festgesetzt und dem Schwere Magier vorgeführt. Danach ließ ich sie in ein Gefängnis von Toorven bringen. Daß sie daraus entfliehen konnten, liegt ausschließlich am Leichtsinn der Wachen."
„Dann hätten Sie eben für andere Wachen sorgen müssen", erklärte der Weltverwalter, der offenbar fest dazu entschlossen war, Lopointh zum Alleinverantwortlichen zu stempeln. „Nun ist es passiert. Sie haben noch eine Chance, sieh zu rehabilitieren. Schaffen Sie diese Flüchtlinge wieder herbei - und zwar schnell."
„Es ... es wurden bereits alle nötigen Maßnahmen eingeleitet", sagte Lopointh.
„So?" Der Spott in Hamsajanths Stimme war nicht zu überhören. „Ich habe mich inzwischen danach erkundigt, wie Sie vorgegangen sind. Unmittelbar nach Bekanntwerden des Ausbruchs haben Sie nur zögernd reagiert. Auf diese Weise erhielten die Flüchtlinge Gelegenheit, Toorven zu entführen. Dieser ungeheuerliche Vorfall spricht für sich."
„Wir haben Toorven zurückgeholt", sagte Lopointh schwach. „Ohne jeden Zeitverlust steuern wir jetzt die Altstadt an und bereiten das Kopplungsmanöver vor."
„Es geht nicht um das Manöver, sondern um die Gefangenen!" belehrte Hamsajanth ihn barsch. „Und die sind weg. Sie wissen, was Sie zu tun haben, Kontrolleur."
„Ja", sagte Lopointh niedergeschlagen. „Ich werde die Straßensperren verstärken und sofort neue Suchkommandos..."
„Verschonen Sie mich mit diesen Einzelheiten", unterbrach ihn Hamsajanth. „Handeln Sie endlich."
Nachdem das Gespräch beendet war, ließ Lopointh sich ein paar Minuten Zeit, um sich wieder zu sammeln. Er konnte in diesem aspalaxen Zustand nicht vor andere Varben treten.
Er war überzeugt davon, daß man die Geflohenen finden und gefangennehmen würde. Die Frage war nur, wie geduldig der Schwere Magier sich verhielt. Im Augenblick jedenfalls waren Lopoinths Aussichten, in das Reich der Gravo-Konstante zu gelangen, auf den Nullpunkt gesunken.
Mit diesen wenig mordonken Überlegungen beugte er sich über die Kontrollen, um seine Befehle zu erteilen.
„Worin besteht der Unterschied zwischen organischer und anorganischer Materie? Wir haben ihn aus unserem Selbstverständnis heraus festgelegt. Sehen wir das Problem Douc Langur doch einmal auf diese Weise."
Mentro Kosum Emotionaut 8.
Es war für Perry Rhodan leicht einzusehen, weshalb die Inkarnation ausgerechnet Varben-Nest zu ihrem Hauptaufenthaltsort gemacht hatte. Die Galaxis Ganuhr bildete eine der am weitesten vorgeschobenen Grenzen von BARDIOCs Mächtigkeitsballung. Von hier aus operierten CLERMAC, VERNOC und SHERNOC ohne große Zeitverluste. Sollte dieser Raumsektor einmal endgültig in das Reich der Superintelligenz aufgegangen sein, was wahrscheinlich kaum zu verhindern sein würde, mußte die Inkarnation sich ein anderes Hauptquartier suchen.
Das Expansionsstreben der Superintelligenzen führte früher oder später immer dazu, daß es zu Reibungen mit anderen Wesenheiten auf dieser Existenzstufe kam. Rhodan glaubte nicht, daß solche Konflikte immer mit Gewalt gelöst wurden, aber Im Fall der Kaiserin von Therm und BARDIOCs schien es keine andere Möglichkeit zu geben.
Die Fronten waren verhärtet, es gab nicht einmal einen Ansatzpunkt für Verständigungsbereitschaft.
Besonders tragisch erschien es dem Terraner, daß der gewaltige kosmische Krieg, der zwischen BARDIOC und der Duuhrt zu entbrennen drohte, zwischen den Hilfsvölkern dieser Wesenheiten ausgetragen werden würde. Die Superintelligenzen waren lediglich die Drahtzieher an den Hebeln der Macht.
Rhodan dachte an ES.
Das Geisteswesen hatte sich offenbar zurückgezogen. Fürchtete es die beiden anderen Superintelligenzen? Oder spielte ES in diesem Konflikt eine unüberschaubare Rolle?
Rhodan erschauerte bei dem Gedanken. daß die Menschheit von ES dazu benutzt werden könnte, die Auseinandersetzung voranzutreiben. Vielleicht war ES daran gelegen, den Krieg zwischen BARDIOC und der Kaiserin von Therm als lachender Dritter zu überstehen.
Aber das waren alles nur Spekulationen.
Rhodans Gedanken wurden unterbrochen, als Alaska Saedelaere aus der varbischen Wohnblase zurückkehrte und neben ihn auf die Plattform trat.
„Bjo und Douc sind bereit", erklärte er. „Am liebsten wären sie gleich mit herausgekommen."
Rhodan nickte und deutete zu
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