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0820 - Das Gravitationsgefängnis

Titel: 0820 - Das Gravitationsgefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine unangenehme Überraschung für sie alle bedeuten würde.
    Entschlossen stellte er eine Interkomverbindung zur Funkzentrale her und bat um einen Funkkontakt mit der Regierung von Wassytoir.
    Knapp eine Minute später legte der diensthabende Funker eine Verbindung mit dem Varben Waybunth, einem der elf Weltverwalter dieser Kolonie, auf Atlans Interkomanschluß um.
    Der Arkonide hatte bereits mit Waybunth zu tun gehabt und sparte sich deshalb alle Förmlichkeiten.
    „Was wissen Sie über Perry Rhodan und seine drei Begleiter, die zu Verhandlungen nach Dacommion gereist sind?" fragte er.
    „Soviel ich weiß, verhandeln sie noch mit der Regierung", antwortete Waybunth. Der zwischengeschaltete Translator übersetzte seine Worte einwandfrei.
    „Niemand verhandelt fünf Tage lang ohne Pause", erwiderte Atlan. „Ich wünsche, daß umgehend eine Funkverbindung mit unserer Delegation hergestellt wird."
    „Die Verhandlungen dürfen nicht gestört werden, Atlan", wandte der Varbe ein. „Es tut mir leid, aber..."
    Der Arkonide unterbrach ihn schroff: „Es wird Ihnen leid tun - Ihnen und Ihrer Regierung auf Dacommion -, wenn ich nicht innerhalb von vierundzwanzig Stunden unserer Zeitrechnung, die Ihnen inzwischen bekannt ist, mit Perry Rhodan gesprochen habe. Läuft diese Frist ergebnislos ab, werde ich mit der SOL nach Dacommion fliegen und den Verantwortlichen einheizen. Wenn Sie das für ein Ultimatum halten, haben Sie richtig verstanden, Waybunth. Sie werden auch wissen, daß Ihre Schiffe der SOL nichts anhaben können, so daß Dacommion völlig ungeschützt vor uns liegen wird. Also richten Sie das der Regierung auf Dacommion aus!"
    „Ich werde es ausrichten", erwiderte Waybunth ausdruckslos und unterbrach die Verbindung.
    „Der Teufel soll dich holen!" sagte der Arkonide zornig. Er wandte sich an den Diensthabenden. „Er hat das Ultimatum so ruhig aufgenommen, als hätte ich ihm damit gedroht, mit einem Papierschiffchen nach Dacommion zu fliegen."
     
    *
     
    Wenige Schritte vor Perry Rhodan blieb der Varbe stehen.
    Rhodan sah, daß dieser Varbe breiter war und allgemein kräftiger wirkte als die Varben, denen er bisher begegnet war. Alaskas Beschreibung des Varben, der Bjo niedergeschlagen hatte und durch die Gitterkonstruktion des Schachtes entkommen war, traf haargenau auf dieses Individuum zu.
    Perry Rhodan beschloß, dennoch nicht voreingenommen zu sein. Er schaltete seinen Translator an und sagte: „Ich bin der Terraner Rhodan von dem Raumschiff SOL, das zur Zeit in Varben-Nest zu Besuch ist."
    Mehr wollte er vorerst nicht sagen. Er hielt es für besser, erst herauszufinden, was der Varbe über ihn und seine Situation wußte.
    „Ich bin Voriath", erwiderte der Varbe. „Meine Freunde und ich hörten vor kurzem davon, daß ein fremdes Raumschiff unser Nest besucht hat. Wir erfuhren auch Ihren Namen als den des Terraners, dem das Schiff SOL gehorcht. Aber wir verstehen nicht, weshalb Sie ohne offizielle Begleitung in die Altstadt Kaansäder gekommen sind."
    Perry Rhodan ließ sich das Gehörte durch den Kopf gehen. Ihn interessierte vor allem das, was er zwischen den Zeilen „herauslas". Erstens: Voriath gehörte zu einer Gruppe von Varben, die seine Freunde waren. Zweitens: Die Gruppe hatte von der Ankunft der SOL gehört und seinen, Rhodans Namen, erfahren; sie wußte aber nichts von der Gefangennahme der Verhandlungsdelegation und auch nichts von ihrer Flucht. Das bedeutete, daß sie auf das Abhören von Nachrichten angewiesen war und demnach keinen direkten Kontakt mit den Behörden ihres Planeten hatte.
    Also stimmte seine frühe Vermutung, daß die hier lebenden Varben nicht an die Öffentlichkeit kamen, sondern sich hier verborgen hielten. Sie stellten damit potentielle Verbündete für ihn und seine Freunde dar. Deshalb beschloß er, offen zu reden.
    „Wir wurden gefangengenommen, nachdem der Schwere Magier uns verhört hatte", erklärte er. „Als die fliegende Stadt Kaansäder auf der Altstadt Kaansäder landete, gelang uns die Flucht. Wir müssen uns verbergen - wie Sie und Ihre Freunde."
    Der Varbe erwiderte vorläufig nichts. Aber auch Perry Rhodan sagte nichts mehr, denn er wollte, daß der Varbe von selbst darauf kam, ihm zu erklären, wie die seltsame Ortsveränderung zustande gekommen war, durch die er von Alaska, Bjo und Douc getrennt worden war. Wenn es sich überhaupt um eine Ortsveränderung handelte.
    „Sie werden sich nicht lange verbergen können", sagte Voriath schließlich.

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