0820 - Im Netz der Para-Wölfin
aufgeräumt«, erinnerte er.
Die Miene des Werdingos wurde hart. »Diesmal sind wir vorbereitet«, antwortete er. Er nickte seinen Untergebenen knapp zu. »Schnappt ihn euch!«, befahl er knurrend.
Umgehend gehorchten die Werdingos. Geschlossen stürzten sie auf-Veidt zu, um ihn zu überwältigen. Dieser tat ihnen jedoch nicht den Gefallen, kampflos die Waffen zu strecken, sondern eröffnete das Feuer.
LaGrange sprang in Deckung. Offenbar hatte er nicht die Absicht, in vorderster Front zu kämpfen.
Veidts Pistole bellte zwei Mal hart auf.
Der erste Schuss ging fehl. Der Zweite traf einen der heranstürmenden Werdingos an der Schulter. Dieser heulte schmerzerfüllt auf, als er die zersetzende Kraft der Silberkugel in seinem Körper spürte. Dennoch hielt er nicht in seinem Ansturm inne. Offenbar war die Bestie bereit, ihr Leben zu opfern, wenn es nur gelang, Veidt zu überwältigen.
Dieser feuerte ein weiteres Mal und traf den heranstürmenden Werdingo mitten ins Herz. Aufheulend brach die Kreatur zusammen.
Veidt lächelte kalt, doch im nächsten Moment hatten ihn die Gefährten der Bestie auch schon erreicht, um sich brutal auf ihn zu stürzen. Ein Fausthieb traf ihn mit der Wucht eines Vorschlaghammers an der Kinnspitze. Er taumelte zurück. Trotz der Schmerzen spürte Veidt jedoch deutlich, dass die Werdingos es tatsächlich darauf abgesehen hatten, ihn nicht ernsthaft zu verletzen.
Zumindest jetzt noch nicht, schoss ihm durch den Kopf. Wer wusste schon, was diese Bestien wirklich planten…
Der Werwolf jäger stieß einen Schrei aus, als er zu Boden gerungen wurde. Ehe er ein weiteres Mal abdiücken konnte, wurde sein Handgelenk brutal umgedreht. Schmerzerfüllt ließ er die Waffe fallen.
Die drei verbliebenen Werdingos hielten ihn mit ihrem Körpergewicht am Boden und verdammten Veidt zu völliger Regungslosigkeit. Jetzt erst löste sich LaGrange aus seiner Deckung, um langsam näher zu schlendern. Er hatte seine menschliche Gestalt wieder angenommen und lächelte kühl auf Veidt herab.
»Ich habe dir doch gesagt, du hast keine Chance, Mensch«, erklärte er.
Veidts Augen blitzten. »Was habt ihr mit mir vor, ihr Bestien?«, fauchte er. Er spuckte aus.
LaGranges Mundwinkel zuckten. Er schien sich bester Laune zu erfreuen. Langsam ging er neben Veidt in die Knie und fuhr ihm mit dem Fingernagel über die Wange, ohne jedoch die Haut dabei anzuritzen.
»Kannst du dir das nicht denken?«, fragte er. »Wir werden dich in unser Hauptquartier schaffen und nach allen Regeln der Kunst ausquetschen.«
Sein arrogantes Lächeln wuchs in die Breite.
»Wir haben eine Menge zu bereden, Mensch…« .
LaGranges Faust ruckte blitzartig hoch. Sein Schlag kam zu schnell, um den Kopf wegzudrehen. Veidt wurde hart an der Kinnspitze getroffen. Sein Bewusstsein verdunkelte sich.
***
Zunächst hatten Zamorra und Nicole vorgehabt, den Manager gleich an Ort und Stelle einer hypnotischen Sondierung zu unterziehen, doch Seagrove machte ihnen einen Strich durch die Rechnung.
»Zu gefährlich«, wehrte der Chief Inspector ab. »Wenn er noch einmal durchdreht, möchte ich meine Männer im Rücken haben.«
Seagrove ließ keinen Zweifel daran, dass die Untersuchung Donahues entweder im Polizeipräsidium oder gar nicht stattfinden würde.
Die beiden Dämonenjäger konnten seinen Argumenten wenig entgegensetzen. Letztendlich hatte Seagrove ja völlig Recht. Falls Donahue bei seinem Aufwachen immer noch aggressive Anwandlungen zeigte, war es besser, wenn er sich in der Sicherheit einer Zelle befand.
Gemeinsam machten sie sich also auf den Weg zurück ins Polizeipräsidium, wo Donahue zunächst von einem anwesenden Arzt unter die Lupe genommen wurde. Natürlich hatten Nicoles Schläge keine bleibenden Schäden hinterlassen und es zeichnete sich ab, dass der Manager schon bald das Bewusstsein wiedererlangen würde. Donahues Augenlider flatterten bereits.
»Also los«, knurrte Seagrove, »dann zeigen Sie mal, was Sie können!«
Während Zamorra die Zelle betrat, blieben Nicole und der hagere Chief Inspector in der geöffneten Tür stehen, um im Notfall jederzeit eingreifen zu können.
Stöhnend schlug der Manager die Augen auf. Als er Zamorra sah, blickte er ihm verwirrt entgegen.
»Wo bin ich?«, fragte er und rieb sich den schmerzenden Nacken.
»Sie können sich an nichts erinnern?«, entgegnete Zamorra. Der Parapsychologe hatte Merlins Stern hervorgeholt, falls noch einmal schwarzmagische Einflüsse aktiv werden
Weitere Kostenlose Bücher