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0820 - Im Netz der Para-Wölfin

0820 - Im Netz der Para-Wölfin

Titel: 0820 - Im Netz der Para-Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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sollten.
    Donahue schüttelte den Kopf. Erst jetzt schien er zu registrieren, wo er sich befand.
    »Warum sitze ich in einer Zelle?«, blaffte er wütend.
    Zamorra seufzte innerlich. Langsam konnte er verstehen, warum Seagrove den Manager unsympathisch fand.
    »Sie haben den Inspector angegriffen«, erklärte er.
    Donahue brauste auf. »Was für ein Blödsinn«, fluchte er. »Hören Sie, ich will sofort einen Anwalt sprechen.«
    Zamorra beendete das Wortgefecht, indem er den Manager kurzerhand hypnotisierte. Es ging überraschend leicht, da ihm Donahue kaum geistigen Widerstand entgegenzusetzen hatte. Angesichts des über die Jahre stetig angewachsenen Parapotenzials des Dämonenjägers war dies allerdings auch nicht weiter verwunderlich.
    Donahues Blick wurde starr. Er schien für den Kontakt überaus empfänglich zu sein.
    Zamorra konzentrierte sich, um sich dann tiefer in den Geist des Managers zu versenken, der nun offen vor ihm lag. Natürlich war er diskret genug, nicht allzu zu tief in die Privatsphäre Donahues einzudringen. Die intimen Gedankengänge des Managers gingen ihn schlicht nichts an. Ihn interessierte einzig, ob dieser etwas über Veidt und die Aktivitäten der Werdingos wusste.
    Vielleicht hätte es elegantere Methoden gegeben, um an die benötigten Informationen zu gelangen, doch für diese fehlte ihnen im Moment einfach die Zeit.
    Der Parapsychologe atmete flach und vertiefte seine Konzentration.
    Auf den ersten Blick zeigte Donahues Geist keine besonderen Auffälligkeiten. Der Manager schien ein völlig unbeschriebenes Blatt zu sein. Vielleicht war er ein Unsympath, doch mit übernatürlichen Mächten hatte er nichts zu schaffen.
    Jedenfalls nicht bewusst.
    Zamorra forschte weiter und stutzte, als er in Donahues Geist auf die restlichen Spuren eines zurückliegenden mentalen Kontakts mit einem anderen Bewusstsein stieß.
    Vielleicht war es das, wonach er gesucht hatte…
    Behutsam drang der Dämonenjäger tiefer in Donahues Seelenlandschaft vor. Der mentale Abdruck im Gehirn des Managers war jetzt ganz deutlich zu erkennen.
    Die verwehenden Gedankenspuren besaßen etwas seltsam Animalisches. Für einen kurzen Moment entstand vor Zamorras Augen das geistige Bild eines reißenden Tiers, das sich mit Zähnen und Klauen auf die Mentalsubstanz des Managers stürzte, um sich brutal in ihr zu verbeißen.
    Schnell verdrängte er das unheimliche Bild und versuchte, die bestialischen Gedankensplitter in eine grobe Ordnung zu bringen. Es eiwies sich als schwierig.
    Ein chaotischer Bilderstrudel stürzte auf Zamorra ein, als er sich stärker auf den Mental-Abdruck zu konzentrieren versuchte. Auf den ersten Blick wusste er nicht genau, was er davon halten sollte, doch er zwang sich dazu weiterzumachen.
    Er spürte eine Mischung aus Arroganz, Blutdurst und tierischen Instinkten.
    Zamorra keuchte auf. Langsam kristallisierte sich ein immer deutlicheres Bild heraus und unwillkürlich begann der Parapsychologe zu frösteln, als sich die Informationsfetzen zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammenfügten. Damit hatte er nicht gerechnet…
    Er entschied, dass er genug gesehen hatte.
    Behutsam löste Zamorra den Kontakt und lenkte seinen Geist in die Wirklichkeit der Zelle zurück. Er atmete tief durch, als er sich erhob und die letzte Schläfrigkeit abschüttelte.
    »Haben Sie etwas herausgefunden?«, fragte Seagrove mit großen Augen und deutete auf den immer noch in Trance befindlichen Donahue. Der Vorgang schien ihn sichtlich beeindruckt zu haben.
    Zamorra nickte langsam.
    »Das habe ich allerdings«, antwortete er, »und es wird Ihnen nicht gefallen.«
    Er machte eine Pause und fügte hinzu: »Donahue können Sie jedenfalls laufen lassen.«
    Skeptisch hob der Inspector eine Augenbraue. »Hören Sie, immerhin hat er mich tätlich angegriffen. Wer garantiert mir, dass er das nicht noch einmal versucht?«
    Zamorra lächelte beruhigend. »Keine Sorge«, erklärte er. »Der Mann wird nichts mehr tun. Irgendetwas hat ihn unter seine geistige Kontrolle gebracht und zu dem Angriff gezwungen. Der böse Einfluss ist nun Vergangenheit.«
    Seagroves Miene blieb skeptisch, dennoch nickte er langsam. »Also schön«, sagte er, »was haben Sie denn sonst noch herausgefunden?«
    »Ich denke, darüber sollten wir besser in Ihrem Büro sprechen«, antwortete Zamorra. Das Lächeln verschwand von seinen Lippen. Nicole kannte diesen Gesichtsausdruck nur zu gut. Wenn er so ernst aussah, dann schien etwas verdammt Großes im Busch

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