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0820 - Im Netz der Para-Wölfin

0820 - Im Netz der Para-Wölfin

Titel: 0820 - Im Netz der Para-Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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ihm?«
    Ein schüchternes Lächeln umspielte Elenas Lippen.
    »Ich würde ihn gerne persönlich verhören«, erklärte sie. »Wenn er noch irgendwelche Hintermänner hat, die das Experiment stören könnten, sollte ich als Erste davon erfahren.«
    »Nun, eigentlich sollte Paul das Verhör durchführen«, antwortete LaGrange. Der Patriarch dachte einen Moment nach. »Aber ich denke, du hast Recht. Also schön, sieh zu, was du an Informationen aus ihm rauskriegst. Du hast freie Hand!«
    »Danke, Meister«, sagte Elena und deutete eine kurze Verbeugung an. »Ich bin sicher, ich werde euch nicht enttäuschen.«
    Sie lächelte immer noch, doch von der anfänglichen Schüchternheit war nichts mehr zu bemerken. Stattdessen spielte ein unglaublich bösartiger, sadistischer Zug um ihre Lippen.
    Nachdem sich Elena zurückgezogen hatte, lehnte sich LaGrange im Schreibtischstuhl zurück. Auch er lächelte nun.
    »Ich bin sicher, das wirst du nicht«, flüsterte er in die Stille des Salons hinein. Noch ahnte er nicht, wie sehr er sich täuschte.
    ***
    Das Erste, was Veidt wahrnahm, als er das Bewusstsein wiedererlangte, war der metallische Geschmack seines eigenen Blutes. Instinktiv wollte er sich stöhnend über den Mund wischen - nur um gleich darauf festzustellen, dass er bewegungsunfähig war.
    »Gib dir keine Mühe, Mensch«, begrüßte ihn Paul LaGranges gut gelaunte Stimme. »Wir haben dich kunstgerecht verschnürt. Schließlich wollen wir nicht, dass du auf dumme Gedanken kommst.«
    Jetzt erst öffnete Veidt die Augen. Er befand sich in einem kargen, fensterlosen Raum, dessen einzige Einrichtung aus einem Stuhl und der Pritsche bestand, auf der er gerade lag. Von der Decke baumelte eine flackernde Glühbirne. Die Wände des Raums zeigten ein schmutziges Weiß-Grau.
    Im Türrahmen stand der grinsende LaGrange und beobachtete, wie Veidt sich bemühte, den Kopf in alle Richtungen zu drehen, um so jedes Detail des Raums in sich aufzunehmen.
    »Schau dich ruhig um«, erklärte er spöttisch. »Ich hoffe, die Einrichtung gefällt dir.«
    »Wo habt ihr mich hingeschafft?«, zischte Veidt.
    »An einen Ort, den du so schnell nicht wieder verlassen wirst«, antwortete der Werdingo trocken.
    LaGrange zog einen Stuhl heran und setzte sich so darauf, dass er bequem die Arme auf der Rückenlehne abs tützen konnte.
    »So«, begann er, »und nun werden wir uns ein bisschen unterhalten, Mensch. Ich habe da einige Fragen. Je zufrieden stellender du sie beantwortest, desto weniger wirst du leiden müssen. Überleg dir also gut, was du mir zu sagen hast.«
    Veidts Gedanken jagten sich. Er wusste, so lange er gefesselt war, hatte er keine Chance, den Werdingos zu entkommen. Mit funkelnden Augen blickte er LaGrange an.
    »Was willst du wissen?«, fragte er.
    LaGrange feixte. »So gefällst du mir schon viel besser«, stellte er fest. »Wer ist dein Auftraggeber?«
    Veidt runzelte die Stirn. »Ich arbeite auf eigene Faust«, antwortete er dann.
    Das Grinsen des Werdingos verschwand abrupt. »Verkauf mich nicht für dumm, Mensch. Willst du mir erzählen, du betreibst hier einen lustigen kleinen Privatkrieg?«
    »Genau! Irgendjemand muss euch ja aufhalten…«
    LaGrange verzog das Gesicht Er wusste sehr wohl, dass sein Vater keinen Wert auf Aufsehen erregende Gemetzel unter den Sterblichen legte. Seiner Ansicht nach war es besser, wenn der Clan aus dem Verborgenen heraus agierte. Zu viel Aufmerksamkeit konnte nur schädlich sein. So führten die LaGranges also nach außen hin das Leben einer wohlhabenden Industriellen-Familie, ohne das irgendjemand etwas von ihrer wahren Natur ahnte. Natürlich, Paul wusste, dass seine Geschwister hin und wieder über die Stränge schlugen, aber bislang war es immer gelungen, rechtzeitig für Schadensbegrenzung zu sorgen.
    Er hielt es für völlig ausgeschlossen, dass es einem Sterblichen ohne Hilfe gelungen war, ihnen auf die Spur zu kommen.
    »Du redest Blödsinn«, sagte LaGrange hart. »Wer hat dich auf unsere Spur gebracht? Die Werwölfe?«
    Veidt blickte den jungen Werdingo ratlos an. »Werwölfe?«, echote er. »Was haben die mit euch zu schaffen?«
    LaGranges nächste Bewegung erfolgte zu schnell für das menschliche Auge. Blitzartig schoss er von seinem Stuhl hoch und schlug dem Wehrlosen brutal ins Gesicht.
    »Ich bin die Spielchen leid, Mensch«, knurrte er. »Mach’s Maul auf!«
    Veidt fluchte leise. Abermals schmeckte er Blut in seinem Mund. »Ich habe keine Ahnung, was du von mir willst«, brachte

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