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0821 - Grauen aus dem Meer

0821 - Grauen aus dem Meer

Titel: 0821 - Grauen aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Antischwerkraftfelder?«, fragte Shado.
    Wie kommt er denn darauf?, fragte sich Zamorra. So etwas gab es in den Raumschiffen der Ewigen. In der SEASTAR war zwar Ewigen-Technik verbaut, aber…
    »Dafür ist die Yacht zu klein, Mister Shadongooro«, stellte Munro trocken klar. »Die Agrav-Projektoren der Ewigen sind riesige Apperate. Da müsste die SEASTAR glatt fünf Meter länger sein. Mindestens. Falls Sie mal ausrechnen wollen, was das kostet…«
    Shado winkte ab. »Geschenkt, Captain. Mit so viel Dollarmillionen jongliere ich nun auch wieder nicht.«
    Und nicht zum ersten Mal fragte Zamorra sich, was sein Aborigine-Freund eigentlich beruflich machte. Er gehörte offensichtlich zu den »Schreibtischtätern« und musste sich in einer ziemlich gut bezahlten höheren Position befinden. Aber für welche Firma er in welcher Funktion tätig war, darüber schwieg er sich aus. Es war, fand der Dämonenjäger, jedenfalls nicht normal, dass Shado ganz nach Belieben wochenlang Urlaub machen und mit seinem Clan durchs Outback ziehen konnte, durch das größtenteils wüstenartige Hinterland und die Wälder. Direkten Fragen dazu wich Shado aber grundsätzlich aus und brachte es jedesmal fertig, blitzschnell das Thema zu wechseln.
    Warum?
    Vertraut er uns nicht? Oder darf er nicht über seinen Job reden?
    Dieser Mann steckte voller Geheimnisse.
    »…wassern. Wir nehmen die Tauchkapsel in Schlepp«, ordnete Munro soeben an. April nickte dazu und schenkte Shado einen müden Schmachtblick.
    »Aye, Skipper.« Daniel Löwengrub nahm ein kleines Sprechfunkgerät an die Lippen und gab dem Hubschrauberpiloten Anweisungen. Der Sikorsky schwang herum und näherte sich der Yacht, ging dabei rasch tiefer. Der Lärm wurde fast unerträglich. Zamorra und Nicole tauchten vorsichtshalber unter Deck ab. Da war es wenigstens etwas leiser.
    Die anderen harrten oben aus. Der Hubschrauber hing jetzt weniger als zehn Meter über dem Wasserspiegel. In dieser Höhe blieb er und rollte jetzt die Stahltrossen aus. Sanft wurde das Boot auf dem Wasser abgesetzt. Die Trossen verloren ihre Spannung.
    Per Fernsteuerung wurden die Haken aufgeklinkt und rutschten aus den Ösen. Erst vorsichtig, dann schnell wurden die flexiblen Stahlseile eingerollt. Der Sikorsky gewann wieder an Höhe, drehte ab und flog mit wachsender Geschwindigkeit davon.
    »Endlich«, ächzte Löwengrub. »So laute Maschinen sollten verboten werden.«
    »Du hast bloß zu empfindliche Ohren, Nachfahre der Mörder von Isa bin Mariam«, behauptete Abdallah.
    »Den haben vor zweitausend Jahren die Römer ans Kreuz genagelt und nicht meine Vorfahren«, knurrte Löwengrub.
    Abdallah grinste von einem Ohr zum anderen. Geplänkel dieser Art waren unter den beiden Freunden unterschiedlichen Glaubens an der Tagesordnung.
    Zamorra und seine Gefährtin kamen wieder an Deck. Der Dämonenjäger beugte sich über die Reling. Er sah, wie sich die Tauchkapsel langsam drehte.
    Und sah etwas, das ihm durchaus gefiel…
    ***
    Zu dieser Zeit fasste der Dämon einen Plan. Er musste angreifen, ehe er selbst angegriffen wurde. Dass hinter dem Weltentor hoher Wasserdruck herrschte, gefiel ihm überhaupt nicht, weil ihn das in seinen Bewegungen etwas einschränkte, aber damit musste er sich abfinden.
    Er passierte das Tor anders, als er es ursprünglich geplant hatte.
    Er wechselte nicht in die Traumzeit. Noch nicht.
    Er wechselte in die Welt der Sterblichen…
    ***
    Zamorra legte Löwengrub die Hand auf die Schulter. »Sagen Sie… wo haben Sie denn diese Tauchkapsel organisiert? Das sieht mir doch nach einer Laserkanone im Bug aus.«
    Löwengrub seufzte.
    »Reiner Zufall«, behauptete er. »Auf die Schnelle war nirgendwo etwas zu bekommen, also haben wir zum Schluss noch voller Verzweiflung bei Tendyke Industries nachgefragt. Die hatten ganz zufällig eine bereit stehen. Die soll eigentlich in ein russisches Forschungsschiff kommen. Aber die Russen sind wohl noch nicht ganz so weit, wie sie eigentlich schon sein wollten. Also hat man das Teil uns gegeben. Wir sollen es aber auf jeden Fall ohne Kratzer und penibel sauber zurückgeben, ohne irgendwelche Benutzungsspuren.«
    »Das kann ich allerdings nicht garantieren«, erwiderte Zamorra.
    »Das müssen Sie dann mit der Tendyke Industries auskämpfen. Wir stehen jedenfalls im Wort.«
    Zamorra nickte.
    Eine Tauchglocke mit Laser für die Russen? Das war Zamorra nicht ganz geheuer. Er beschloss, mit Rob Tendyke darüber zu reden. Aber vermutlich hatte dessen

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