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0821 - Grauen aus dem Meer

0821 - Grauen aus dem Meer

Titel: 0821 - Grauen aus dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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musste dieser Druck auch Einfluss auf seine Denkfähigkeit nehmen. Alles war irgendwie verschleiert und verlangsamt. Sein Sehvermögen, seine Reaktionen…
    Er hoffte, dass er sich wenigstens noch auf seine Magie verlassen konnte. Denn ansonsten funktionierte sein Plan nicht, den Feind hier zu stellen und möglichst zu vernichten.
    Er spürte die Annäherung seines Gegners. Der bediente sich der Technik und war damit im Vorteil.
    Aber nicht lange!
    Der Dämon hatte die Sonde zerstört, er würde auch dieses Tauchobjekt zerstören.
    Und zwar… jetzt!
    Er formulierte die Beschwörung, die seine magische Kraft konzentrierte, und setzte sie frei. Sein menschlicher Gegner, gefangen in der Hülle, die ihn eigentlich schützen sollte, hatte keine Chance mehr.
    ***
    Nicole hatte sich mit der Ortung vertraut gemacht. Sie benutzte die Sonartaster. Vorwiegend erfasste sie die Unterwasserlandschaft; Lebewesen gab es hier unten kaum noch, und andere Unterseefahrzeuge waren nicht erkennbar. Oben gab es das Echo der SEASTAR, deren Motoren im Leerlauf tuckerten, aber auch dabei eine erhebliche Geräuschkulisse entwickelten. Das ist etwas, woran die Jungs in der Grym-Werft noch arbeiten müssen, überlegte Nicole. Die Schraubengeräusche eindämmen… die Yacht ist zu leicht zu orten.
    Wo war dieser Strudel, der das Weltentor bildete? Sie hatte die Koordinaten zwar im Bordcomputer der Tauchkapsel, aber sie konnte nichts erfassen. Tarnte sich das Tor? Oder war es geschlossen worden?
    »Das fehlt uns gerade noch«, murmelte sie.
    »Was, bitte?« Zamorra schreckte auf. Er war gerade zu der Erkenntnis gekommen, dass Nicole ihm hier unten doch eine Menge helfen und Arbeit abnehmen konnte; Rückendeckung bekam er auch von April und ihrer Crew.
    »Ach, nichts - nur kann ich das Weltentor nicht erfassen.«
    »Versuch es mal mit den Distanz- und Massetastern. Oder mit dem Energiescanner.«
    Nicole seufzte. »Ist doch Ewigen-Technologie, Chef… und die ist hier nicht verbaut worden. Nur eben das Laserkanönchen, sonst nichts. Sonst hätte der Grieche ja nicht extra dieses Transfunk-Ge rät zusammenbasteln müssen.«
    »Tendyke Industries gibt also doch nicht alle Tricks preis«, sagte Zamorra etwas erleichtert.
    Plötzlich zuckte Nicole zusammen. Der Klang der Sonarechos veränderte sich!
    »Fremdobjekt auf Kollisionskurs!«, meldete sie. »Annäherung… rasend! Pass auf, ausweichen, sofort, gleich ist es hier!«
    Zamorra wartete nicht auf weitere Angaben. Sein Bildschirm zeigte ihm nichts, er wich einfach blindlings aus. Die Tauchkapsel krängte über Backbord. Staustrahltriebwerke dröhnten auf. Mit höchstmöglicher Beschleunigung ging die Kapsel auf einen Ausweichkurs.
    Er hörte Nicole rufen: »…vorbei, driftet ab - Kurskorrektur! Es kommt hinter uns her! Wie ein Torpedo mit Inf rarotsuchkopf!«
    »Vielleicht ist es ein Torpedo«, unkte Zamorra.
    »Chef!«, drängte Nicole.
    »Koordinaten!«, verlangte er.
    Nicole haspelte sie herunter. Zamorra betätigte die Steuerung, als habe er nie etwas anderes gemacht. Die Tauchkapsel kreiselte. Der Laser wurde auf das Ziel gerichtet, das Nicole angab und dessen Koordinaten sich ständig änderten, das rasend schnell näher kam.
    Da hieb Zamorra auf den Auslöseschalter.
    Ein roter Lichtfinger war plötzlich auf dem Bildschirm zu sehen, der sich blitzschnell in eine immer dicker werdende weiße Dampfzone verwandelte. Der Laserstrahl brachte das Wasser zum Kochen. Zugleich verlor er aber an Wirksamkeit, weil automatisch ein enorm starker Streueffekt eintrat.
    »Verdammt«, murmelte Zamorra.
    Die Russen würden sich freuen, wenn sie diesen Laser einsetzten…
    Etwas erfasste die Tauchkapsel und rüttelte sie durch. Zamorra schaltete die Staustrahler wieder auf Volllast, die er während der Kreiselbewegung auf Null heruntergefahren hatte. Aber in diesem Fall vergrößerte der Beschleunigungs- oder Fluchtversuch das Chaos nur. Die Kapsel wurde wild herumgeschleudert und raste dem Meeresboden entgegen. Das Material begann zu knirschen und sich zu verwinden. Jeden Moment konnte der Druckkörper zerbrechen.
    Ein Feuerball loderte in der Meerestiefe auf.
    Zamorra glaubte einen furchtbaren Schrei zu hören, voller Wut, Hass und Schmerz. Er sah, wie Nicole sich an die Schläfen griff und mit schmerzverzerrtem Gesicht in ihrem Sessel zusammensank. In seinem eigenen Schädel fand eine kleine Explosion statt, die ihn in eine Milliarde winziger Splitter zerfetzte - aber diese Splitter fanden rasch wieder

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