0823 - Attacke der Ewigen
etwas«, seufzte Nicole erleichtert. »Hier muss man ja schon über Unkraut glücklich sein.«
Diesmal hatte Zamorra weniger Hemmungen als beim ersten Versuch, in das fremde Haus einzudringen. Da die Tür nur angelehnt war, brauchte er sie nicht einzutreten. Knarrend schwang sie nach innen.
Eine weitere Enttäuschung erwartete die beiden Dämonenjäger. Das Haus war ebenfalls verlassen, und es gab keine Hinweise auf seine früheren Bewohner. Sie hatten nichts zurückgelassen.
»Wohin mögen sie gegangen sein?«, überlegte Nicole.
»Wir sollten die Cyborgs fragen. Vielleicht haben die eine befriedigende Antwort.«
»Witzbold. Die werden uns was husten, und zwar mit ihren Strahlern.«
»Also dann, weiter auf Schusters Rappen.«
Sie durchsuchten ein paar weitere Häuser, ohne dass sich am Ergebnis etwas änderte. Sämtliche Bauten waren verlassen. Zamorra wurde immer ungeduldiger und war nahe daran, die Suche abzubrechen. Zumindest konnten sie vorne am Tor nach der Lage sehen und die Man In Black aus der Reserve locken. Von denen ließ sich weiterhin keiner sehen.
»Mir reicht es«, schimpfte er verärgert. »Ich fühle den Cyborgs jetzt mal auf den Zahn.«
»Darauf warten die Kerle doch nur. Willst du dich ihnen auf einem Silbertablett präsentieren?«
»Glaub mir, die werden mir nichts tun. Wer immer sie instruiert hat, wird ihnen das nachgebildete Fell über die kybernetischen Ohren ziehen, wenn sie sich an uns vergreifen.« Zamorra sah seiner Gefährtin an, dass sie von seiner Theorie wenig begeistert war.
»Wenn wir wenigstens einen zweiten Strahler hätten, könnten wir uns gegenseitig Deckung geben, falls du dich irrst«, sagte Nicole.
»Holen wir noch einen.« Zamorra wollte sich eben umdrehen, als Nicole ihn am Arm festhielt.
»Was ist denn das da hinten?«
Zamorras Blick ging in die Richtung, in die seine Partnerin zeigte. Sekundenlang sah er gar nichts, dann registrierte er zwischen den Nebelschwaden ein kurzes Aufblitzen. Während er noch darüber nachdachte, war es schon wieder verschwunden.
»Eine Fackel?«
»Eher ein beleuchtetes Fenster, das beiden herrschenden Verhältnissen immer nur mal wieder kurz zu sehen ist.«
Ohne Ankündigung lief Nicole los. Zamorra gab eine stumme Verwünschung von sich und eilte hinter ihr her. Bereits nach wenigen Metern erkannte er, dass sie mit ihrer Vermutung den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.
Lichtschein drang aus einem der Häuser.
Irgendwer erwartete sie.
***
Grotesk geformte Körper schwammen in den Tanks. Unförmig und zumeist nur fragmentarisch ausgebildet. Abstoßenden Monstren gleich, die der Phantasie eines kranken Gehirns entsprungen schienen.
Ted Ewigk erstarrte, als er begriff, was er vor sich sah. Auch zu seiner Zeit als ERHABENER war er niemals Zeuge davon geworden, wie die Man In Black entstanden. Bekannt war ihm nur ihre Produktion in Fabriken. Nun sah er eine andere Variante. Die scheinbar menschlichen Körper wurden herangezüchtet wie Gemüse.
»Das ist doch kein Zufall«, entfuhr es ihm. »Du hast so etwas erwartet, Al, stimmt es?«
»Künftige Gegner«, murmelte Cairo anstelle einer Antwort. Er schien zu sich selbst zu sprechen. »Aber so weit wird es nicht kommen. Sie werden niemals zum Leben erwachen.«
»Verdammt, Al, was ist mit Carlotta?«
»Sie ist hier irgendwo.«
»Bist du dir da sicher?«
Cairo schien die Frage nicht einmal zu hören. Er hob seinen E-Blaster und legte auf einen der Tanks an. Mit einem Lächeln betätigte er den Auslöser der Waffe.
Ted ließ seinen Freund einfach stehen. Er war nicht hergekommen, um eine Zerstörungsorgie anzurichten. Seine Zweifel drohten ihn aufzufressen. Hatte Carlotta jemals auch nur einen Fuß auf diese Welt gesetzt? Er lief los, um seine Suche fortzusetzen. Sollte Al doch tun, was er für nötig hielt!
Hastige Bewegungen erregten seine Aufmerksamkeit. Im gleichen Moment, in dem die ersten Tanks krachend in Stücke gerissen wurden und ihr Inhalt ins Freie schwappte, entdeckte Ted die Männer in den silbernen Overalls. Mit gezückten Waffen stürmten sie heran, um sich auf die beiden Eindringlinge zu stürzen.
»Al!«, warnte Ted seinen Freund. »Die Ewigen!«
Cairo fuhr herum. Sofort hatte er sich auf die veränderte Situation eingestellt und handelte mit kaltblütiger Ruhe. Ohne zu zögern, tötete er die vordersten Angreifer. Offenbar waren sie von seinem kompromisslosen Vorgehen überrascht, und diesen Effekt nutzte der Alpha gnadenlos aus.
»Töte sie!«, rief
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