0823 - Attacke der Ewigen
Nebenraum.
»Der Besitzer dieser Prachtvilla ist doch zu Hause«, bemerkte Nicole. »Besonders gut klingt er aber nicht.«
Zamorra war wie erstarrt. Dieses Husten! Plötzlich war eine Assoziation zu einer anderen Stimme in seinem Kopf, aber er kam nicht darauf, an wen sie ihn erinnerte. Außerdem waren sie möglicherweise im letzten Winkel der Galaxis, an den sich nie ein Mensch zuvor verirrt hatte. Nein, er musste sich einfach irren.
Trotzdem trieb ihn eine innere Unruhe zu der Tür, die in den fensterlosen Nebenraum führte. Seine Hand zitterte, als er sie hob.
Lass es, warnte ihn eine eindringliche Stimme. Geht, so lange ihr noch könnt.
Unsinn!
Zamorra hob die Waffe und gab sich einen Ruck. Entschlossen drückte er die Tür auf…
... und erstarrte abermals. Ungläubig stieß er die Luft aus.
Auf einer aus Holz geflochtenen primitiven Pritsche lag stöhnend eine Gestalt. Im fahlen Schein einiger brennender Kerzen sah sie furchtbar aus. Bei ihrem Anblick griff eine eisige Faust nach Zamorras Herz.
Zu gut kannte er die Frau.
Es war Carlotta!
***
»Was hast du dir nur dabei gedacht?«, rief Ted. »Ich hatte den Ewigen so gut wie sicher.«
Ein spöttischer Zug umspielte Al Cairos Mundwinkel. »Er hätte dich getötet, wenn ich nicht schneller gewesen wäre. Du solltest ein wenig Dankbarkeit zeigen.«
Ewigk dachte gar nicht daran. Er hob seinen Strahler auf und steckte ihn weg. »Komm endlich!«
»Und wohin?«
»Das solltest du eigentlich besser wissen als ich… Partner.« Die Anrede troff vor Zynismus, doch Cairo tat so, als sei ihm das entgangen.
Nebeneinander liefen sie durch die leeren Gänge und Räume der Station. Niemand stellte sich ihnen mehr in den Weg, kein Ewiger und auch kein Cyborg. Umso bedrückender wirkte das Innere der Station. Ted fühlte sich wie in einem riesigen Sarg, in dem kein Leben mehr existierte.
Der Alpha hingegen war rundum zufrieden. »Wir haben sie ausgeräuchert. Diese Basis wird nie wieder eine Gefahr darstellen.«
»Von was für einer Gefahr redest du eigentlich? Gefahr für dich?«
»Möglicherweise. Diese Station gehörte keinem meiner Anhänger. Also kann es nicht verkehrt sein, sie befriedet zu haben.«
Befriedet! Der Euphemismus gefiel Ted so wenig wie die ganze Angelegenheit. »Du verschweigst mir etwas, Al. Hattest du jemals ernsthafte Hinweise, Carlotta hier zu finden? Oder hast du dir nur mal wieder eine Geschichte ausgedacht, um dich meiner Gefolgschaft zu versichern?«
»Verdammt, Ted!« Das Gesicht des Alphas verhärtete sich. »Habe ich dir jemals Anlass gegeben, mir zu misstrauen? Ich erinnere dich ja nur ungern an deine Amtszeit, aber…«
»Schon gut«, fiel Ted seinem Freund ins Wort. »Wir sollten nicht noch mehr Zeit verlieren, sondern endlich Carlotta finden.«
Wenn sie überhaupt auf diesem Planeten zu finden ist.
Wenig später fanden die beiden Männer die Kommandozentrale. Auch dort herrschte Totenstille. Nur verschiedene Kontrollanzeigen blinkten stumm und verrieten elektronisches Leben. Auf Monitoren waren Ausschnitte der Station zu sehen. Auch sie bestätigten den Eindruck einer Totenstadt.
»Sinnlos«, murmelte Ted. Seine Hoffnungen, doch noch erfolgreich zu sein, schwanden immer mehr. »Aber noch gebe ich nicht auf.«
Der ehemalige ERHABENE suchte immer noch, als längst klar war, dass es zu nichts führte. Stundenlang durchkämmten die beiden Männer sämtliche Räume der Basis, durchsuchten Lager, Verbindungsschächte und die leer stehenden Hangars bis in den letzten Winkel. Es gab keinen Hinweis, dass Carlotta jemals hier gewesen war.
Schließlich blieb ihnen nichts anderes übrig, als aufzugeben.
»Kehren wir zur STERNENJÄGER zurück«, forderte der Alpha irgendwann. »Es ist möglich, dass die Besatzung vor ihrem Tod noch einen Hilferuf abgesetzt hat. Dann werden irgendwann starke-Verbände auftauchen, um nachzusehen, was geschehen ist.«
»Einfach so, ja? Das war es also für dich. Carlotta nicht gefunden, Pech gehabt.«
»Tut mir Leid, alter Freund.« Cairo zuckte mit den Achseln. »Es war wohl ein Irrtum. Vielleicht war mein Vertrauen in meine Quellen doch etwas zu blauäugig.«
Maßlos enttäuscht schüttelte Ewigk den Kopf. Er war nicht einmal in der Lage, seine Hilflosigkeit in Worte zu fassen. Er war auch nicht mehr sicher, wie vorbehaltlos er Cairo noch trauen konnte.
»Wenn du mit fremden Schiffsverbänden rechnest, hast du auch eine Ahnung, wem sie gehören«, sagte er lahm. »Wer also schickt sie?«
»Ich
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