0824 - Die Riesen von Halut
Er verharrte jedoch nicht in dem Gebiet, in dem die Schlacht stattgefunden hatte, sondern flog mit geringer Geschwindigkeit in Richtung Milchstraße.
Mühelos konnte Tekener den SVE-Raumer ausmachen, der sich ebenfalls in diese Richtung entfernte, jedoch nicht mehr verfolgt wurde.
Diese Situation verblüffte Tekener.
Die Haluter verhielten sich anders als gewohnt. Sie reagierten nicht so, wie sie es aufgrund ihrer Mentalität eigentlich hätten tun sollen.
Weshalb kümmerten sie sich beispielsweise nicht um die beiden Wracks der SVE-Raumer? so fragte Tekener sich. Von den larischen Schiffen war zwar kaum etwas übriggeblieben, dennoch war aber nicht auszuschließen, daß sich Schiffbrüchige in der Nähe der Wracks befanden. Es war nicht die Art der Haluter, sich um Überlebende einer Schlacht nicht zu kümmern.
Weshalb, so fragte sich der Aktivatorträger weiter, verfolgten sie den flüchtenden SVE-Raumer nicht energisch und vernichteten ihn ebenfalls? Wollten sie, daß er in die Heimatgalaxis entkam und Hotre-nor-Taak informierte?
Weshalb hatten sie nicht auf den Hyperfunkspruch reagiert? Weshalb verließen sie das Kampfgebiet, obwohl sie wußten, daß die Redhorse hierher kommen würde?
Fragen über Fragen, auf die Tekener keine Antwort hatte.
Er dachte flüchtig daran, daß die Haluter sich im Zustand der Drangwäsche befanden. Wenn das zutraf, dann war es besser, ihnen aus dem Weg zu gehen. Aber selbst in einem solchen Zustand hätten sie ihn nicht völlig unbeachtet gelassen.
Was also war mit den Halutern los?
Tekener stoppte die Redhorse, als er zwei Laren ortete. Sie" steckten in Raumanzügen und bewegten sich langsam auf ihn zu, wobei sie sich ständig überschlugen. Das war für ihn ein deutliches Zeichen dafür, daß sie bewußtlos oder tot waren. Wenn sie bei vollem Bewußtsein gewesen wären, hätten sie ihren Flug stabilisiert.
Für den Terraner war selbstverständlich, daß er sich um die Schiffbrüchigen kümmerte.
Er wechselte zum Ortungsleitstand hinüber und versuchte von hier aus, die Laren mit Traktorstrahlen an die Redhorse heranzuziehen. Doch rote Lichter erinnerten ihn daran, daß die Traktorstrahler zu jenen Systemen gehörten, die nach dem Einbruch des roten Nebels in das Raumschiff ausgefallen waren.
Er mußte das Raumschiff verlassen, wenn er die Laren retten wollte. Obwohl er sich dessen bewußt war, daß er ein hohes Risiko einging, machte er sich auf den Weg zu einem nahen Hangar. Er hielt es für möglich, daß der rote Nebel das Schiff an sich reißen und damit fliehen würde.
Tekener stieg in einen Drei-Mann-Zerstörer, den er für die Bergungsaktion am geeignetsten hielt. Auch dieses Gerät konnte er allein bedienen. Er brauchte einige Minuten Zeit für die notwendigen Vorbereitungen. Dann startete er. Mit mäßiger Geschwindigkeit glitt er aus dem Hangar in die Schleuse und von dort aus in den freien Raum. Er fand die beiden Laren schon nach wenigen Sekunden wieder. Sie waren nur etwa zehn Kilometer von der Redhorse entfernt.
Er versuchte, über Funk mit ihnen in Verbindung zu treten. Sie antworteten jedoch nicht. Vorsichtig führte er den Zerstörer an sie heran, wendete die Maschine und paßte sie der Geschwindigkeit der Schiffbrüchigen an.
Ihre Raumanzüge waren unbeschädigt. Durch die spiegelnden Sichtscheiben ihrer Helme war jedoch nicht zu erkennen, ob sie noch lebten.
Tekener klappte das Kabinendach hoch und lenkte sich mit behutsamen Schüben aus dem Triebwerk seines Raumanzugs zu einem der beiden Laren hinüber. Er packte ihn und brachte ihn zum Zerstörer zurück, ohne daß der Lare Reaktionen zeigte.
Danach holte er den anderen in die Kabine. Auch dieser Lare zeigte durch nichts an, daß er noch lebte.
Tekener legte den beiden Schiffbrüchigen Magnetklammern um die Arme und Fußgelenke, so daß sie ihn nicht überfallen konnten, wenn sie aus ihrer Bewußtlosigkeit erwachen sollten. Dann kehrte er zur Redhorse zurück.
Das Raumschiff hatte seine Position inzwischen nicht verändert.
Als der Drei-Mann-Zerstörer wieder im Hangar stand, öffnete Teke-ner seinen Raumhelm. Dann stieg er zu den beiden Laren auf den hinteren Sitz und schlug die Sichtblenden ihrer Raumhelme nach oben. Er drückte seine Finger gegen die dunkle Haut eines der beiden Laren, um zu prüfen, ob er noch lebte. Die Haut fühlte sich warm an.
Der andere Lare kam gerade zu sich. Seine Lider zuckten, und er stöhnte leise.
Tekener blickte sich nachdenklich im Hangar um. Ihm war
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