Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0824 - Don Jaime, der Vampir

0824 - Don Jaime, der Vampir

Titel: 0824 - Don Jaime, der Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
er die Treppe hinauf.
    Die Eingangstür war nicht abgeschlossen.
    Das ersparte ihm zunächst das Ritualjemanden dreimal um Einlass bitten zu müssen.
    Don Jaime deZamorra betrat Château Montagne!
    Das Schloss seiner Vorfahren…
    ***
    »Oh, Sie schon wieder… das hätten wir uns ja denken können«, seufzte einer der Polizeibeamten, als er Zamorra entdeckte.
    »Ohne mich geht bekanntlich gar nichts«, sagte der Professor breit grinsend.
    Er unterhielt gute Kontakte zum Polizeiposten in Feurs. Immerhin gab es eine Standleitung von seinem Arbeitszimmer zur Wache, für den Fall, dass sich doch einmal ein Einbrecher ins Château verirrte und den Safe zu knacken versuchte. Dann gab es in Feurs sofort Alarm.
    Ganz zu Anfang war der hiesige »Dorfsheriff« zuständig gewesen, aber der kleine Polizeiposten war schon vor vielen Jahren aufgelöst worden; kurz nachdem Zamorra das Château geerbt und sich hier ansässig gemacht hatte. Es passierten einfach zu wenig Kapitalverbrechen hier; die einzigen Morde waren rotpelzigen Vierbeinern anzulasten, welche die örtlichen Hühnerställe unsicher machten.
    »Dann ist das also wieder einer von diesen Fällen?«, fragte der Uniformierte.
    »Möglicherweise«, sagte Zamorra vage. Don Jaime war offensichtlich hier gewesen. Don Jaime war ein Vampir. Also war es tatsächlich einer von diesen Fällen. Und die überließ die Polizei gern erst mal dem Professor, falls sich nicht ein ehrgeiziger Staatsanwalt aus Roanne der Sache annahm. Zamorra hatte schon einige dieser Karrieretypen heil überstanden, die dann jedes Mal ihm als Leder wollten. Erfreulicherweise hielt sich das alles in Grenzen.
    Auf der anderen Seite des Berges, in Lyon, war die Zusammenarbeit mit den staatlichen Organen wesentlich besser. Mit Chefinspektor Robin war Zamorra eng befreundet, und er hatte das Wohlwollen von Staatsanwalt Gaudian. Dummerweise befand sich Château Montagne nicht im Rhône-Departement, sondern im Loire…
    Gérard Fronton sah etwas ramponiert aus. »Dieser Don Jaime ist ein kleiner Teufel, den man nicht unterschätzen darf«, sagte er. »Der sieht so unscheinbar aus, jammert herum und entfesselt plötzlich die Kraft eines Elefanten.«
    »Wie es bei Vampiren so ist«, sagte Zamorra schulterzuckend. »Du konntest ja nicht ahnen, dass er sich hier versteckt hielt.«
    »Vampire? Du bist mit einem Vampir verwandt?« Fronton war fassungslos.
    Auch Jules und Justine zeigten sich erschrocken. Nur Charlotte, die inzwischen in eine Jeans geschlüpft war, nachdem die Polizisten ihr versicherten, das Zimmer sei leer und der Verdächtige wohl durchs Fenster geflohen, blieb relativ ruhig. Sie war ja einiges gewöhnt. Einige Male hatten sie und die drei anderen ihrer Clique schon mit den Phänomenen zu tun gehabt, die zu Zamorras Welt gehörten.
    »Er behauptet, mit mir verwandt zu sein. Ob das wirklich stimmt, ist noch gar nicht entschieden«, sagte Zamorra. Er entsann sich, dass ihn Don Jaime seinerzeit, als er Hilfe gegen Sarkana erflehte, »Bruder« genannt hatte. Aber Zamorra war sich absolut sicher, keinen Bruder zu haben. Schon gar keinen, der ein Vampir war.
    »Werden wir noch gebraucht?«, fragte der Polizist, der Zamorra und Nicole bei ihrer Abkunft begrüßt hatte.
    »Ja«, knurrte Fronton. »Laden Sie Ihre Dienstwaffen mit geweihten Silberkugeln - unser Pater Ralph ist Ihnen dabei sicher behilflich -, verfolgen Sie diesen Don Jammer und jagen Sie ihm die Kugeln ins Herz!«
    »Joe, Silberkugeln sind gegen Werwölfe«, stellte Nicole richtig. »Bei-Vampiren sind Eichenpflöcke angesagt.«
    »Die passen aber nicht in die Pistolen. Da kenne ich mich aus«, knurrte der Ex-Legionär.
    »Wenn noch etwas ist, rufen Sie an, ja? Ich sehe, Sie haben hier alles im Griff«, verabschiedete sich der Polizist, zog seinen Kollegen mit sich, und alsbald wendete der Streifenwagen und fuhr nach Feurs zurück.
    Zamorra seufzte.
    Er fragte sich, wo sich Don Jaime jetzt verbarg…
    ***
    Der verbarg sich überhaupt nicht, sondern sah sich in der Eingangshalle um. Ein wenig gewundert hatte ihn die große Schiebetür aus Panzerglas, die sich bei Auslösen eines Kontaktes, Bewegungsmelders oder was auch immer öffnete. Diese-Tür war zwar ganz praktisch, weil man von drinnen sehen konnte, wer draußen wartete, und von draußen sah, ob jemand zur Begrüßung kam. Aber heutzutage hatten die Menschen doch für alles irgendwelche Vorschriften und Gesetze - so hirnrissig sie auch mitunter sein mochten -, und Château Montagne fiel

Weitere Kostenlose Bücher