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0825 - Böse kleine Elena

0825 - Böse kleine Elena

Titel: 0825 - Böse kleine Elena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Scheinwerfer gesehen und beobachtet, wie wir ausgestiegen waren.
    Jetzt walzten sie heran wie ein Rollkommando.
    Ich hörte ihre tappenden Schritte, zählte nicht mit, wie viele Typen es waren, und riss nur instinktiv beide Arme hoch, um die ersten Schläge abzuwehren.
    Das schaffte ich auch.
    Etwas stieß gegen meine Oberarme. Ich wurde zurückgeschleudert und prallte gegen das Auto.
    Sie rückten nach.
    Ich schlug zurück.
    Beide Fäuste stopfte ich in weiche Leiber. Ich sah keine Gesichter, denn die waren durch Mützen verdeckt. Dafür hörte ich das Stöhnen und Ächzen, als die beiden Gestalten vor mir in die Knie gingen. Ein dritter Angreifer wollte über die Köpfe seiner Kumpane hinwegschlagen, aber meine Handkante erwischte ihn.
    Das waren keine Profis, keine Gangster, denn die hätten den Überfall anders über die Bühne gebracht.
    An der anderen Wagenseite kämpfte Harry. Einige Male bumste sein Körper gegen das Blech, ich hörte den Detektiv fluchen und das dumpfe Klatschen der Schläge.
    Die beiden Ersten hatten sich wieder aufgerichtet.
    Im nächsten Augenblick lagen sie auf dem Rücken.
    Knallhart hatte ich sie erwischt. Sie schlugen mit den Köpfen auf, stöhnten, und plötzlich hielt einer der beiden ein feststehendes Messer in der linken Hand.
    Jetzt wurde es gemein.
    Ich trat zu.
    Das Handgelenk erwischte ich nicht ganz. Der Kerl hielt sein Messer fest, taumelte aber zurück. Ich setzte nach, während sich hinter mir der andere aufrappelte und Fersengeld gab. So einfach, wie sie es sich vorgestellt hatten, war die Sache nun doch nicht abgelaufen.
    »Brauchst du Hilfe, John?«
    »Nein!«
    Es war nicht gelogen, denn der Knabe mit dem Messer griff zu amateurhaft an. Ich drehte mich zur Seite, umklammerte blitzschnell sein linkes Handgelenk, riss den Arm hoch und bog ihn herum. Der Schrei wurde zu einem Wimmern. Eine Hebelbewegung weiter nach unten, dann war der Arm gebrochen.
    Er ließ das Messer fallen, als wäre es ein giftiger Gegenstand, aber ich behielt meinen Griff bei und drehte die Gestalt nur herum, um sie gegen die Beifahrerseite des Wagens zu schieben, wo Harry bereits wartete. Seine Hand erwischte die Mütze und zerrte sie vom Gesicht des Messerhelden.
    Dann vergrub Harry die Finger in den Haaren des Knaben und riss den Kopf hoch.
    Ich ließ den Mann los.
    Aus der Nähe sahen wir, dass er noch sehr jung war. Nicht einmal zwanzig. Seine Haut sah so bleich aus wie altes Fett. In den großen Augen leuchtete die Angst.
    »Warum?« fragte Harry. »Warum habt ihr das getan?«
    Er gab uns eine sprudelnde Antwort, leider nicht auf Deutsch, und so musste sich Harry mit ihm beschäftigen.
    Ich ging einen Schritt zurück und sicherte so gut wie möglich die Umgebung ab, was jedoch nicht mehr nötig war, denn die Angreifer ließen sich nicht mehr blicken.
    Harry Stahl verhörte den Knaben. Der redete wie ein Wasserfall. Harry war so zufrieden, dass er ihm schließlich einen Stoß gab und ihn laufen ließ.
    »So, das hätten wir.«
    »Und was heißt das genau?« fragte ich und massierte meine Oberarme.
    »Man wusste bereits Bescheid, dass wir hier auftauchen würden.«
    »Ist ja toll. Von wem?«
    »Das hat er nicht gesagt. Eine Warnung, die im Laufe des Tages hier einging. Auch hier gibt es Telefon.«
    »Vielleicht aus Zalany?« fragte ich.
    »Wäre möglich. Jedenfalls weiß man in diesen verdammten Kaffs mehr über den Fall als wir. Und das ärgert mich. Inzwischen komme ich mir vor, als hätte man uns in einen Fluss geworfen und gesagt: So, jetzt schwimmt mal gegen Strudel und Strömung an!«
    »Und der Werfer ist ein Mann namens Wilbur Scott.«
    Harry grinste schief. »Ihn hast du gefressen, wie?«
    »Das nicht, aber ich traue ihm nicht über den Weg. Ich habe viel mehr den Eindruck, als wären in diesem Spiel die Rollen bereits verteilt. Nur wir zwei tappen auf dem Spielfeld herum und wissen nicht, wohin. Und genau das ärgert mich. Kannst du das verstehen?«
    »Aber immer doch.«
    Ein seltsamer Laut unterbrach unseren Dialog. Beide standen wir für einen Moment unbeweglich auf dem Fleck und wussten wenige Sekunden später, dass dieses Geräusch nicht von einem Monster abgegeben worden war, sondern von einer Tür, deren Angeln schlecht geölt waren. Wir hatten uns zur Kirche umgedreht, denn dort war die Tür geöffnet worden, und aus dieser Richtung tappten auch die Schritte durch den dichten Dunst auf uns zu.
    »Bin mal gespannt, wer da kommt«, sagte Harry.
    »Schau du mal hin.« Ich öffnete

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