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0825 - Feuertraum

0825 - Feuertraum

Titel: 0825 - Feuertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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nach Samila zu gehen, um einen Weg in die Hölle der Unsterblichen zu suchen. Du bist dir unsicher, ob es richtig ist.«
    »Wie könnte ich sicher sein?« Zamorra schloss die Augen. »Ich kann noch nicht einmal ausschließen, dass es sich um eine raffinierte Falle handelt, die die Dämonen mir stellen.«
    Andrew schüttelte den Kopf. »Es ist richtig. Wir sollen gehen. Wir müssen gehen.«
    »Woher weißt du das?«
    Andrew lächelte schweigend.
    Wut stieg in Zamorra hoch. »Du warst lange bei Merlin, ja? Der alte Zauberer hat dich auf seine Burg geholt, und ihr habt eine Menge Zeit miteinander verbracht… Aber gibt dir das das Recht, genauso geheimniskrämerisch zu sein wie er?«
    »Zamorra…«
    »Versuch nicht, mich zu beruhigen! Es geht hier um wichtige Dinge, und ich möchte über alles informiert sein, ehe ich Entscheidungen fälle! Wenn Merlin seine Finger im Spiel hat und er dir etwas in diesem Zusammenhang gesagt hat, dann heraus damit!«
    »Ich bin ebenso besorgt wie du, Zamorra! Mein Traum spielt in Samila, und wenn wir gehen, wird er sich erfüllen… das heißt, ich werde entweder zulassen, dass jemand stirbt…«
    »Es ist nicht deine Schuld!«, rief Zamorra, doch Andrew ließ sich nicht unterbrechen.
    »… und zwar jemand von uns, denn niemand anders außer uns wird sich in Samila aufhalten! Oder ich werde selbst sterben!«
    ***
    Jetzt wurde es Ron Feeney doch noch unbehaglich zumute. Er hätte nicht geglaubt, dass ihn nach all den Ereignissen - nach dem, was mit seiner Haut geschah! - einfache Worte derartig beunruhigen konnten. »Die Schlüssel zu Leben und Tod?«, wiederholte er die Worte der Weißhaarigen.
    »Es geht um die, die ewig leben«, orakelte sie. »Die, die sich anmaßen, über das Schicksal anderer zu bestimmen.« Ihre Stimmlage hatte sich verändert. Hatte sie zuvor noch kühl und distanziert gesprochen, so war sie jetzt von deutlichem Hass geprägt.
    »Was… was hat das alles mit mir zu tun?« Ron schrie unvermittelt auf, als die grauen Streifen auf seiner Haut plötzlich glühend heiß wurden. Er fasste sich mit den Händen an den Hals, doch der Schmerz wurde durch die Berührung nur noch schlimmer.
    »Du wirst mein Werkzeug sein«, sagte die unheimliche Besucherin. Ihr Haar begann sich zu bewegen, als führe ein sanfter Wind hindurch. Kleine Blitze zuckten von ihm weg, als entlade sich Elektrizität. Die Haare schlängelten sich wie lebendige Wesen auf Ron zu.
    Feeney zitterte inzwischen am ganzen Körper. Er sackte kraftlos auf seinem Bett zusammen. Diese Hitze… diese entsetzliche Hitze… Er zerrte sich das Hemd vom Leib. Der Anblick verschlug ihm den Atem. Was vorher grau gewesen war, glomm in einem düsteren, intensiven Rot wie glühende Kohle.
    Als sei die Tatsache, dass er es mit eigenen Augen sah, ein Katalysator, schlugen kleine Flammen aus seiner Haut!
    Der Schmerz war überwältigend und betäubte seine Sinne. Seine Nervenstränge waren blockiert, sein Gehirn weigerte sich, die einflutenden Reize zu verarbeiten.
    »Du wirst viel zu geben haben.« Die Stimme der Frau war wieder weich geworden. Das Knistern um sie herum wurde lauter, bis es sogar die schrecklichen Schreie übertönte. Von den Wurzeln an zuckte und pulsierte etwas Rotes durch ihre Haare, als seien sie Leitungen, die flüssiges Feuer transportierten. »Denn ich habe dir viel zu geben.«
    Von den Haarspitzen aus zuckte Feuer auf den gepeinigten Ron Feeney zu, vereinigte sich mit den Flammen, die seinen Bauchraum, seine Brust und seinen Hals umspielten. Dann sickerte die Hitze des höllischen Feuers in den Erbarmenswerten hinein.
    In diesem Augenblick endeten seine Schreie. Kein Mensch hätte diese Qualen überleben können.
    Ron Feeney war tot.
    Das Feuer um die Weißhaarige erlosch. Sie stand lächelnd vor dem Bett, sah auf den Reglosen, der viel mehr für sie war als nur ein Opfer.
    Es pochte an der Tür. »Was ist da drinnen los?«, ertönte eine raue Stimme. »Mr. Feeney? Alles in Ordnung? Warum schreien sie so?«
    »Es ist nichts passiert«, sagte die Weißhaarige mit Ron Feeneys Stimme. Nicht einmal seine eigene Mutter hätte einen Unterschied hören können.
    »Sie haben geschrien…«
    »Der Fernseher war so laut. Ein schrecklicher Film. Entschuldigen Sie die Störung. Es wird nicht wieder Vorkommen.«
    »Sind Sie allein?«, fragte der Besitzer der Pension, Didier Larouse, misstrauisch.
    Die Weißhaarige ging auf die Tür zu und öffnete sie. Der schmächtige, braunhaarige Mann in dem fleckigen

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