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0825 - Feuertraum

0825 - Feuertraum

Titel: 0825 - Feuertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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goldene Tüpfelchen in ihrer Pupille. »Lass die Scherze«, wiederholte sie.
    Zamorra schüttelte nur den Kopf. »Zieh dich bitte an.«
    Sie schwang die Beine aus dem Bett und sammelte ihre im Zimmer verstreuten Kleider zusammen. Zamorra setzte sie derweil in Kenntnis. »Er ist fest davon überzeugt, dass wir nach Samila gehen müssen«, endete er.
    »Und leistet damit der Todesvision Vorschub.« Nicole stieß die Luft deutlich hörbar durch den Mundwinkel aus. »Denn nur dort kann und wird sie sich möglicherweise erfüllen.«
    Sie machten sich auf den Weg zum Arbeitszimmer. Andrew und Diana Cunningham warteten bereits. »Na, du bist mir ein feiner Freund«, begrüßte Diana Zamoirra auf die barsche Art, die sie in letzter Zeit immer mal wieder an den Tag legte.
    Sie fuhr sich energisch durch die schwarzen Haare. Sie war schon immer zierlich gewesen, doch seit ihrer schweren-Verletzung war sie fast mager zu nennen. Die Wangenknochen in ihrem schmalen Gesicht traten deutlicher hervor als zuvor - das gab ihr einen erschöpften Ausdruck.
    Nun, es mag auch an der späten Nachtstunde liegen, dachte Zamorra.
    Seit Dianas Leben vor einigen Monaten durch die Begegnung mit den Dämonen aus den Fugen geraten war, hatte sie sich einige Schutzmechanismen angewöhnt. Im Grunde genommen war sie, davon war Zamorra fest überzeugt, innerlich eine sehr verletzliche Person. Körperlich schien sie zäh zu sein - ihre Verletzungen waren schnell geheilt.
    »Anstatt ihm seine Flausen aus dem Kopf zu schlagen, bestätigst du ihn auch noch darin!«
    Zamorra hob erstaunt die Augenbrauen. »Ich bin mir keiner Schuld bewusst!«
    »Ich sagte ihr, dass du ebenfalls der Meinung bist, wir müssen nach Samila gehen«, informierte Andrew.
    Der Parapsychologe grollte unwillig. »Ich habe nichts dergleichen geäußert !«
    »Wir müssen Torre Gerret befreien! Kommt dir dieser Gedanke irgendwie bekannt vor?«, widersprach Andrew. Der Blick seiner eisgrauen Augen bohrte sich in den Zamorras.
    »Das eine zieht nicht notwendigerweise das andere nach sich. Nicole und ich könnten alleine gehen, oder wir…«
    »Vergiss es!«, unterbrach Andrew hart. »Die Hölle der Unsterblichen ist ebenso meine Angelegenheit wie deine.«
    »Langsam, langsam!«, erhob Nicole ihre Stimme. »Würden die Herren Kampfhähne Millings und Zamorra sich beruhigen, ihre geschwollenen Kämme und die balz- und kampfbereiten Federn wieder absenken?« Sie wedelte mit den Händen und wies wie ein erboster Ringrichter auf zwei getrennte Ecken des Raumes.
    Ihre Intervention verursachte allgemeine Heiterkeit, was die gereizte Situation entspannte. »Wir sollten in Ruhe über alles reden. Über Andrews Träume, über das, was er von Merlin erfahren hat«, hierbei wurde ihre Stimme etwas schärfer, »und dann gemeinsam einen Plan entwickeln.«
    »Da ihr es ohnehin vermutet, verrate ich kein Geheimnis. Als ich mich bei Merlin aufhielt, gab er mir den Auftrag, mit euch nach einem Weg in die Hölle der Unsterblichen zu suchen. Eine gute Sache, ein guter Plan - ihr erinnert euch sicher, dass sogar sein Bruder Sid Amos dem zustimmte und mich deswegen überhaupt erst zu Merlin führte. [6] Und wenn sogar Sid Amos…«
    »Ich bin sicher, dass Assi auch in diesem Fall sein eigenes Süppchen kocht«, zischte Nicole.
    Andrew bedachte sie mit einem vernichtenden Seitenblick. Was die Einschätzung des ehemaligen Höllenfürsten anging, brachten ihn Nicoles ständiges Misstrauen und ihre andauernden Seitenhiebe ebenso auf die Palme wie Zamorra.
    »Na prima«, meinte Zamorra. »Merlin beauftragt uns also mittlerweile nicht mehr direkt«, was in der Vergangenheit ohnehin schon zu etlichen Auseinandersetzungen geführt hatte, da der alte Magier in seiner Gewohnheit, Befehle zu erteilen, sehr rabiat vorging, »sondern über Dritte.«
    »Fakt ist aber«, wandte Nicole erstaunlicherweise ruhig ein, »dass Merlin der Meinung ist, wir könnten Gerret befreien. Das sollte uns zu denken geben. Es hebt unsere hypothetischen Überlegungen darüber, was möglich ist und was nicht, auf eine andere Ebene.«
    »Jedenfalls will Merlin, dass wir in die Hölle der Unsterblichen vorstoßen, und wir könnten schon längst dort sein, wenn Zamorra nicht immer und immer wieder gezögert hätte.« Andrew hob entschuldigend die Hände. »Wenn ich inzwischen auch anders über dein Zögern denke. Ich verstehe dich. Doch ich bin der Meinung, wir sollten jetzt Nägel mit Köpfen machen und aufbrechen. Ich weiß, dass wir uns

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