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0825 - Feuertraum

0825 - Feuertraum

Titel: 0825 - Feuertraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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den Menschen Ron Feeney in haltlosem Schrecken erstarren ließ.
    Ein Flimmern in der Luft, nicht weit vor seinem Bett, weckte seine Aufmerksamkeit. Ihm war augenblicklich klar, was es zu bedeuten hatte.
    Sie war zurück. Die Unheimliche. Die Weißhaarige. Tatsächlich war sie wenige Sekunden später auch optisch wahrnehmbar.
    »Ich habe dich nicht vergessen«, begrüßte Ron sie.
    »Ich weiß.« Sie lachte.
    Ron fragte sich, ob alles an ihr so kalt war wie ihr Lachen und ihre Berührungen. Er glaubte es nicht; er glaubte, dass die Leidenschaft in ihr heiß brannte, eine dunkle, starke, verderbliche Leidenschaft. »Warum bist du zurückgekommen?«
    »Weil ich dich auserwählt habe, Ron Feeney.«
    »Und warum hast du das getan? Warum hast du gerade mein Auto als Ziel gewählt?«
    »Nicht dein Auto. Dich.« Sie legte don Kopf zur Seite, und ihre langen Haare berührten die Kante seines Betts. »Du wirst mir helfen. Deine Aufgabe ist wichtig.«
    »Sag es mir!« Seit sie hier anwesend war, ging die Veränderung in ihm rascher voran. Seine Haut brannte vor eisiger Kälte, und er wollte schreien, doch es waren keine Schmerzen, wie er sie kannte. Er begrüßte das, was bald kommen würde.
    »Es geht um die Schlüssel, mein Freund. Die Schlüssel des Lebens und des Todes.«
    2. Wem viel gegeben ist…
    »Es gibt noch etwas anderes in dem Traum«, fuhr Andrew Millings fort.
    Zamorra sah ihn auffordernd an. »Jedes Detail kann wichtig sein.«
    »Ich war mir zuerst nicht sicher, und es gibt keine rationale Erklärung dafür, woher ich es weiß.«
    »Aber du weißt es?«
    Andrew nickte. »Die Szenerie des Traumes spielt in Samila.«
    »Samila…« Zamorra war überrascht. In dieser Dimension hatten sie Torre Gerrets Nachricht erhalten. Nach Andrews Worten bildete Samila eine Art Schnittstelle vieler Dimensionen - allerdings war Samila nur von einigen Dämonenschwestern bewohnt gewesen. Nach deren Tod existierten dort keine Intelligenzwesen mehr.
    »Seit du die Nachricht deines alten Feindes Gerret erhalten hast, wollten wir wièder dorthin zurück, um zu versuchen, in die Hölle der Unsterblichen vorzudringen.«
    »Die Umstände haben es bislang nicht zugelassen… außerdem wissen wir nicht, wie wir einen erneuten Dimensionsriss öffnen sollten. Den Schlangenschwestern gelang es - aber das Wie ist unbekannt.« Der Parapsychologe seufzte. »Außerdem köimen wir nicht einfach dort hineinspazieren. Wir wissen praktisch nichts über die Hölle der Unsterblichen. Können wir Gerret überhaupt befreien? Ist es möglich, oder rütteln wir an Gesetzen, die für uns unverrückbar feststehen müssen?«
    »Spielt es eine Rolle?«, antwortete Andrew, und seine Worte trafen Zamorra im Innersten. »Werden wir es nicht auf jeden Fall versuchen, egal, welchen Frevel wir damit möglicherweise begehen? Du hast gespürt, wie es ist, in der Hölle der Unsterblichen zu sein. Und du hast beschlossen, Gerret zu helfen, koste es, was es wolle. Egal, was er dir angetan hat.«
    Ja, das hatte er seinen Gefährten im Brustton der Überzeugung mitgeteilt… doch gleichzeitig wusste Zamorra, dass es mit einer Befreiung Gerrets nicht getan sein würde. Solange die Hölle der Unsterblichen existierte, würden ehemals Auserwählte dort schreckliche Qualen leiden. Welche Rolle spielte es, ob Zamorra sie kannte, als sie noch lebten, oder nicht? Mussten alle anderen nicht genauso befreit werden wie Gerret?
    Musste die Hölle der Unsterblichen nicht zerstört werden?
    Es war eine titanische Aufgabe, die Zamorra sich auferlegt hatte. Möglicherweise eine Aufgabe, die er nicht bewältigen konnte. Vielleicht konnte sie überhaupt nicht bewältigt werden…
    Es war möglich, dass die Hölle der Unsterblichen existieren musste, weil sie eine notwendige Folge der Quelle des Lebens war. Wer war Zamorra denn, dass er solche universellen Zusammenhänge beurteilen konnte? Was maßte er sich an, wenn er sich aufmachte, Konstanten des Daseins selbst ändern zu wollen? Wer wusste schon über solche Zusammenhänge Bescheid? Merlin vielleicht? Wenn ja, schwieg sich der alte Zauberer aus.
    »Sag etwas!«, rief Andrew.
    »Ich habe das Gefühl, die Dinge wachsen mir über den Kopf«, gab Zamorra eine seiner größten Sorgen preis.
    Es tat gut, es auszusprechen, denn er hatte es bislang niemandem gesagt. Nicht einmal Nicole, die seit langem spürte, dass in ihm etwas vorging, das er vor ihr geheim hielt.
    »Deswegen hast du immer wieder gezögert, als ich darauf drängte, erneut

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