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0826 - Der knöcherne Hexer

0826 - Der knöcherne Hexer

Titel: 0826 - Der knöcherne Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an die Arbeit ging, zog sie die Vorhänge zu. Dämmriges Licht breitete sich aus, aber sie fand sich auch so zurecht. Der Fernseher stand in einem Einbauregal. Sie stöpselte die Kamera mit dem TV-Apparat zusammen und ließ sich am Tisch nieder. Mittels einer Fernbedienung ließ sie den Film laufen.
    Sie würde den Ton später unterlegen, im Moment waren die Bilder wichtiger, die wie stumme Zeugen einer dicht hinter ihr liegenden Vergangenheit abliefen.
    Der Himmel, das weite Meer, mit dem sie ihren Bericht beginnen wollte. Wellen, die hart gegen die Klippen schlugen und riesige Schaumtücher in die Höhe steigen ließen. Dann der Strand und das Land dahinter. Die beobachtende Frau war mit ihrer Arbeit sehr zufrieden. Bei der entsprechenden Musik würden diese Bilder wunderbar rüberkommen und die Zuschauer erfreuen.
    Gleichzeitig sah sie ein, dass sie zu viel Landschaft aufgenommen hatte. Sie ließ den Film schneller laufen, denndie wichtigen Dinge hatte sie in der zweiten Hälfte des Films aufgenommen.
    Obwohl das Licht schlecht gewesen war, hatte sie versucht, auch innerhalb der Höhle zu filmen. Ohne einen Helfer war es natürlich schlecht gewesen. Sie hatte die Fundstelle gefilmt, danach einen Schnitt gemacht und dann die Gebeine aufgenommen, die noch in der Höhle lagen und sich recht gut von der dunklen Oberfläche abhoben.
    Ein Schauer rann über ihren Körper, als sie das Bild sah. Die Höhle wirkte auf dem Schirm viel unheimlicher, als sie sie in Erinnerung hatte. Doch, die Kamera hatte etwas von der Atmosphäre eingefangen. Sicherlich würde mancher Zuschauer ebenso gespannt vor dem Bildschirm sitzen wie sie jetzt hier in ihrem Wohnwagen. Ein Lächeln huschte über Swenjas Lippen. Das war eine perfekte Arbeit, die sie geleistet hatte.
    Der Knochenfund war für sie faszinierend gewesen, und sie hatte die Kamera dementsprechend lange auf die Gebeine gehalten. Das Bild blieb, so sollte es auch sein, und sie schaute immer und immer wieder hin. Sie stoppte es sogar.
    Es war eine Reaktion gewesen, die sie sich nicht erklären konnte.
    Sie war einfach ihrem Gefühl gefolgt, aber plötzlich entdeckte sie den wahren Grund.
    Da war etwas.
    Und da war etwas anders geworden.
    Das Bild blieb, doch über den Gebeinen musste es sich verändert haben. Bisher waren die Aufnahmen gestochen scharf gewesen, nun nicht mehr, denn über den Gebeinen schwebte eine Wolke.
    Sie zwinkerte mit den Augen, dachtean eine Täuschung, stand auf, ging näher an den Apparat heran und stellte fest, dass sie keinem Irrtum erlegen war.
    Der Schleier blieb.
    Weshalb ihr Herz plötzlich so stark klopfte, wusste sie selbst nicht genau. Es konnte an diesem seltsamen Schleier über den bleichen Gebeinen liegen. Dunst musste von der Erde aufgestiegen und sich gesammelt haben.
    Weich und blass, leicht wolkig, aber trotz allem nicht so amorph, wie sie eigentlich gedacht hatte. Diese Wolke hatte schon eine Form und Kontur, sie war fast so gezeichnet wie ein Gesicht.
    Nein, Gesichter…
    Der Schauer auf ihrem Körper verdichtete sich. Die Furcht steigerte sich zur Angst. Kälte kroch durch ihren Leib. Sie erfasste sogar die Füße, als würden die Zehen absterben.
    Laut holte sie Luft, atmete nur durch die Nase, und auf ihrem Gesicht bildeten sich rote, hektische Flecken. Sie hatte etwas Grauenvolles und Unheimliches auf diesen Film gebannt. Möglicherweise etwas, das es gar nicht geben durfte. Von allen Seiten waren die Kräfte da, die ihren Magen zusammenpressten.
    Es fiel ihr schwer, normal zu atmen. Sie musste aufstehen und ihre Beine strecken. Einige Schritte ging sie innerhalb des Wagens und versuchte dabei, sich zu beruhigen. Sie hämmerte sich selbst ein, wie wichtig es war, jetzt die Nerven zu bewahren, und sie merkte, wie sich ihr Atem allmählich wieder normalisierte und sie zu sich selbst zurückfand, sodass sie sich wieder auf die unheimliche Wolke konzentrieren konnte, die dort schwebte.
    Sie schaute genau hin.
    Eine Farbe suchte sie vergeblich. Das war auch kein Nebel, der über den Gebeinen lag, sondern etwas Dünnes mit einem zittrigen und trotzdem eingefrorenem Umriss.
    Ein Gesicht? Mehrere Gesichter?
    Wenn das stimmte, dann stellte sich die Frage, wer diese Gesichter oder Gestalten waren?
    Geister?
    Der Gedanke durchzuckte sie. Gleichzeitig verwarf sie ihn wieder, denn Geister ließen sich nicht mit einer Kamera einfangen. Oder doch? Gab es nicht Menschen, die Geister jagten, die elektronische Fallen in alten Schlössern oder

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