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0826 - Kristalle der Gewalt

Titel: 0826 - Kristalle der Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Scharfkantige Splitter wirbelten durch die Luft, und aus einer Höhe von über zwanzig Metern stürzten die glitzernden Trümmer herab.
    Tekener sah sich endgültig verloren.
    Gegenüber dieser Kampfmaschine hatten sie absolut nichts einzusetzen.
    Da geschah etwas Überraschendes.
    Die Kristalle veränderten ihre Form. Zwischen dem heranstürmenden Haluter und den Terranern entstand plötzlich eine spiegelnde Wand, die aus lauter achteckigen Fragmenten zusammengesetzt zu sein schien.
    Erger Darg verschwand von einer Sekunde zur anderen.
    Verblüfft blieb der Narbengesich-tige stehen. Er hörte, daß der Haluter noch immer da war, aber er sah ihn nicht. Und auch Erger Darg schien ihn und Jennifer nicht sehen zu können, denn er raste an ihnen vorbei, wie an den Geräuschen deutlich zu verfolgen war. „Der Wald schützt uns", sagte Jennifer erstaunt. Sie streckte die Hand aus und fuhr damit über die spiegelnde Wand. Das Material fühlte sich glatt und hart an.
    Tekener drehte sich um und hielt verblüfft den Atem an. Er und seine Begleiterin waren nach allen Seiten hin von spiegelnden Wänden umgeben, die zwar durchsichtig erschienen, durch die sie aber dennoch nichts erkennen konnten. Obwohl das Material Spiegeln glich, konnten sie sich selbst nur schemenhaft erkennen, während die Sonne des Planeten sich tausendfach in achteckigen Fragmenten abzeichnete.
    Es schien tatsächlich so zu sein, daß der Kristallwald sie schützte. „Das würde bedeuten, daß der Wald intelligent ist", sagte Tekener. „Nicht unbedingt", widersprach sie. „Das kann auch eine rein instinktive Handlung sein, wenngleich ich in diesem Fall glaube, daß es mehr ist."
    „Also doch intelligent?"
    „Auf dem Wege dorthin."
    „So wie der rote Nebel, in der RED-HORSE auf dem Wege von toter Materie zu lebender Materie war?"
    „So ungefähr."
    Ronald Tekener kaute sich auf der Unterlippe herum. Er machte sich kaum noch Gedanken über Erger Darg, obwohl er ihn in einiger Entfernung toben hörte. Für ihn war mittlerweile klar, daß es die Veränderung der Kristalle war, die die Ha-luter Amok laufen ließ. „Die Sonne muß etwas damit zu tun haben", sagte er. „Wovon sprichst du?" fragte sie. „Ist dir nicht aufgefallen, daß die Haluter nur zu bestimmten Zeiten verrückt spielen? Immer wenn die Sonne einen ganz bestimmten Stand erreicht hat, geht es los. Dann verändern sich die Kristalle und werden zu Nebeln, wachsen, schrumpfen oder formen sich sonst wie um, und die Haluter verlieren die Kontrolle über sich."
    „Du meinst, daß der Einfallwinkel des Sonnenlichts etwas damit zu tun hat?"
    „Das meine ich."
    „Schwer vorstellbar", entgegnete sie. „Die Kristalle wachsen wie Kraut und Rüben durcheinander. Eine Ordnung kann ich bis jetzt nicht erkennen. Sie aber wäre die Voraussetzung dafür, daß alle Kristalle unter einem bestimmten Einfallwinkel des Sonnenlichts gleich reagieren. Oder bist du anderer Meinung?"
    Tekener untersuchte einige Kristalle in unmittelbarer Nähe. Er stellte fest, daß sie alle einen achteckigen Grundriß hatten. Das aber reichte als gemeinsame Basis nicht aus. Da wäre die Erklärung gewesen, wenn alle Kristalle die gleiche Position zur Sonne eingenommen hätten. Das aber war nicht der Fall. „Komm", sagte er. „Wir sehen uns ein wenig um. Von Erger barg haben wir zur Zeit nichts zu befürchten. Er ist weit weg."
    Sie schoben sich durch einen Spalt an einer Kristallwand vorbei und streiften dann im Wald umher, wobei sie stets dicht beieinander blieben, um sich nicht zu verlieren. Als sie etwa eine Stunde lang gesucht hatten, stießen sie auf einen Kristall, der etwa zwei Meter hoch war. „Sieh doch", sagte Jennifer erregt. „Dieser Kristall hat einen zwölfeckigen Grundriß."
    Der Kristall unterschied sich deutlich von allen anderen im Wald. Tekener berührte ihn mit der Hand. „Jetzt erinnere ich mich, daß wir schon einmal einen solchen Kristall gesehen haben", sagte er. „Das war, als wir das erste Mal in so einem Wald waren."
    „Das ist mir nicht aufgefallen", entgegnete sie. „Ich habe allerdings auch nicht darauf geachtet. Seltsam. Ob dieser Kristall so etwas wie eine Leitpersönlichkeit ist?"
    „Das könnte sein. Auf jeden Fall scheint es nur einen einzigen dieser Art in so einer Kristallansammlung zu geben."
    „Es wäre denkbar und logisch, daß die anderen Kristalle sich nach diesem einen richten", bemerkte Jennifer nachdenklich. „Er reagiert auf das Sonnenlicht. Bei einem bestimmen

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