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0826 - Kristalle der Gewalt

Titel: 0826 - Kristalle der Gewalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einfallwinkel wird er zu einem Nebel, und die anderen machen es ihm nach."
    Jennifer gab ihm ein Zeichen mit der Hand. Tekener blieb stehen und drehte sich um.
    Erger Darg stand etwa zehn Meter von ihnen entfernt zwischen den Kristallen. Er wandte ihnen den Rücken zu.
    Lautlos zogen sich die Überlebensspezialistin und Tekener zurück, doch der Haluter fuhr plötzlich herum und blickte sie direkt an. Er hob zwei Hände. „Es tut mir leid", sagte er mit stok-kender Stimme. „Es tut mir aufrichtig leid. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich wollte Sie nicht angreifen."
    Er sah völlig verändert aus. Der wilde Ausdruck war aus seinen Augen verschwunden. „Sind Sie wirklich wieder in Ordnung?" fragte Jennifer. „Keine Sorge", bat Erger Darg. „Es passiert nicht wieder."
    Gemeinsam verließen sie den Kristallwald. Der Haluter hielt sich immer wieder den Kopf. „Wie war das nur möglich?" fragte er immer wieder.
    „Ich glaube, daß Sie aufgrund Ihrer Kopfverletzung bisher gegen das immun waren, was von den Kristallen ausgeht", entgegnete Tekener. „Nun haben Sie erneut eins über den Kopf bekommen, und damit war es vorbei mit Ihrer Immunität. Die Kristalle haben voll auf Sie gewirkt, und Sie haben entsprechend reagiert. Es war ziemlich unangenehm."
    Erger Darg seufzte bekümmert. Er wich den Blicken Jennifers aus. „Ich bin zu der Ansicht gekommen, daß allein die Kristalle schuld an den Zuständen sind", fuhr Tekener fort. „Wahrscheinlich geht von ihnen eine bestimmte Strahlung aus, die dazu führt, daß die Haluter die Kontrolle über sich verlieren und zu einem Verhalten gezwungen werden, das der Drangwäsche ähnlich ist."
    „Es muß mehr sein", gab Jennifer zu bedenken. „Ich glaube, daß die Kristalle die feindselige Mentalstrahlung der radikalen Deportierten in sich aufnehmen und später verstärkt wieder von sich geben, so daß die Radikalen noch radikaler werden. Das wiederum führt zu einer verstärkten Mentalstrahlung und somit zu einem Schaukeleffekt."
    Erger Darg blieb stehen. Sinnend blickte er die Terranerin an. „Das muß es sein", stimmte er zu. „Es muß ein Schaukeleffekt sein, denn sonst hätten wir diese Zustände ja schon von Anfang an gehabt. Tatsächlich ist alles aber immer ein wenig schlimmer geworden. Es war eine ständige Steigerung zu beobachten."
    Der Boden erzitterte unter ihren Füßen. „O nein, nicht schon wieder", sagte Jennifer entsetzt.
    Vom Raumhafen her näherten sich etwas hundert Haluter. Sie liefen mit Hilfe ihrer Sprungarme und flüchteten vor einer Horde von Deportierten. „Zurück in den Kristallwald", rief Tekener. Prüfend blickte er Erger Darg an.
    In den Augen des Haluters funkelte es verräterisch. Tekener wartete nicht erst ab, bis Erger Darg die Kontrolle abermals über sich verlor. Er eilte zusammen mit Jennifer in den Kristallwald, bevor der Haluter sie verfolgen konnte. Und wiederum bildeten sich schimmernde Wände um sie herum und schirmten sie ab. Doch dieses Mal schien diese Schutzmaßnahme nicht ausreichend zu sein. Die Haluter stürmten mitten in den Kristallwald hinein und zerschmetterten ihn. Schon konnten Jennifer und Tekener die ersten Haluter sehen, als unvermittelt ein An-tigravgleiter über ihnen erschien.
    Eine massige Gestalt beugte sich daraus hervor. „Ich bin Cornor-Lerz. Erkennen Sie mich?" rief sie. „Allerdings", antwortete Tekener.
    Der Haluter streckte seine Arme aus. „Kommen Sie. Schnell."
    Der Narbengesichtige legte die Hände um die Hüften Jennifers und schleuderte die Überle'bensspeziali-stin in die Höhe. Jennifer packte die Arme des Haluters und ließ sich in die Kabine ziehen. Ronald Tekener ging tief in die Hocke und schnellte sich dann hoch.
    Cornor-Lerz packte seine linke Hand und hielt sie fest. In diesem Moment zersplitterten unter dem Terraner die letzten Kristalle, die ihn noch gegen die tobenden Kolosse abgeschirmt hatten. Acht Hände streckten sich blitzschnell nach ihm aus, doch Cornor-Lerz war schneller. Er riß ihn in die Höhe und zerrte ihn halb in die Kabine. Gleichzeitig beschleunigte er den Gleiter.
    Ronald Tekener stöhnte auf. Er hatte das Gefühl, zermalmt zu werden. Einige Sekunden lang hing er in der offenen Tür und versuchte vergeblich, seine Beine nachzuziehen. Dann aber griff Cornor-Lerz zu und half ihm.
    Tekener rollte über die Polster und blieb in verkrümmter Haltung liegen. Vor seinen Augen tanzten rote Lichter. Für einige Sekunden sah und hörte er nichts. Dann aber erholte

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