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0827 - Der Mann von Barkon

Titel: 0827 - Der Mann von Barkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufzugeben, Ellert, denn nicht immer sind solche kosmischen Stürme gleichbedeutend mit unmittelbarer Gefahr. Es kann sogar sein, daß wir sie nicht einmal bemerken, denn die energetischen und gravitationellen Linien wandern, und mit ihnen wandern auch die Schnittpunkte. Oft ist es auch so, daß man gerade im Zentrum eines solchen Sturmes am sichersten ist, ähnlich wie bei planetarischen Wirbelstürmen in einer Atmosphäre."
    „Das beruhigt mich ungemein", gab Ellert etwas sarkastisch zu. „Aber wir haben ja wohl außerdem auch keine andere Wahl, als es zu versuchen. Wir müssen Scerp finden!"
    „Und wir werden ihn auch finden!" bestätigte Sunt energisch. Er schob die Karten zur Seite. „Die Linearberechnung läuft."
    Ellert hatte noch eine weitere Frage auf dem Herzen. „Wenn wir Scerp finden und herausholen, wohin bringen wir ihn? Tifflor hat uns in allen Fällen die Entscheidung überlassen, aber er konnte auch nicht wissen, daß wir einen führenden Mann der Gavök aufgabeln würden, und dann noch unter diesen Umständen."
    „Ich habe darüber nachgedacht, Ellert. Mir wäre es am liebsten, wir könnten Scerp mit nach Gäa nehmen, statt ihn auf einem Planeten der Gavök abzusetzen. Ich kenne Tifflors Pläne. Er möchte die Operationen des Widerstands vom NEI aus leiten, natürlich in enger Zusammenarbeit mit den Rebellen. Ich hielte also eine Aussprache der beiden Hauptpersonen für wichtig -wenn Scerp damit einverstanden ist."
    „Das wird sich herausstellen", hoffte Ellert. „Er ist Neu-Arkonide wie ich", erinnerte Sunt. „Ich kann mit ihm reden und werde ihn zu überzeugen versuchen. Die Freundschaft zwischen Terranern und Arkoniden ist uralt, und sie hat sich auch trotz der Trennung in NEI und Gavök bewährt. Es gab eine gewisse Periode der Entfremdung, die aber nichts mit Gegnerschaft zu tun hatte. Eine erneute Annäherung kann also nicht schaden."
    Wir schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe, meldete sich Gorsty lautlos. Spürst du nicht, daß unser •Körper müde wird?
    Beide Bemerkungen standen in keinem Zusammenhang, aber Ellert mußte dem praktisch veranlagten Gorsty recht geben. Der Körper, den sie gemeinsam besaßen, benötigte eine Ruhepause. Man durfte ihm nicht zuviel zumuten. „Ich werde hier im Augenblick nicht benötigt, Sunt. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich in meine Kabine zurückziehe?"
    „Im Gegenteil, ich kann Sie hier jetzt kaum gebrauchen. Ich werde Sie wecken, sobald Pfado auf dem Bildschirm steht."
    Ellert stand auf und reckte sich. „Wir sind nämlich müde", fügte er noch hinzu und verließ die Kontrollzentrale.
    Sunt winkte dem Chefnavigator zu und gab ihm seine Anweisungen.
    Die Programmierung lief an. 3.
    Die anmeßbaren Energieausbrüche waren in letzter Zeit immer stärker geworden und begannen den einsamen Mutoghmann Scerp zu beunruhigen. Zum ersten Mal während seines langen Exils auf dem Planeten Fogha hatte er das Gefühl, nicht mehr allein auf dieser Welt zu sein.
    Dieses Gefühl entbehrte natürlich jeder logischen Grundlage. Stärkere Energieabstrahlungen auf einem unbewohnten Planeten konnten tausend verschiedene Ursachen haben, außerdem war Scerp klug genug, um zu wissen, daß es in diesem Sektor des galaktischen Zentrums Naturphänomene gab, die nichts mit dem technischen Wirken intelligenter Lebewesen zu tun hatten. „Und doch ...!" murmelte er und schaltete die Kontrollinstrumente seiner Meßstation ab. Eine Weile blieb er noch vor den erloschenen Bildschirmen sitzen, dann erhob er sich, um nach draußen zu gehen.
    Sein elastischer und federnder Gang verriet körperliche Fitneß. Das weiße und gelockte Haar, im Nacken von einem Band gehalten, reichte bis zur Schulter herab. Für einen Arko-niden war er ungewöhnlich groß, fast ein Meter und neunzig Zentimeter. Trotzdem wirkte er nicht schlank, eher breit und massiv gebaut. Sein kantiges Gesicht drückte Energie und Entschlußkraft aus.
    Er trat hinaus auf das gerodete Plateau, das sich wie eine kleine Insel aus dem Meer des riesigen Urwalds erhob, der nach allen Seiten bis zum Horizont reichte und nur im Norden von den höchsten Gipfeln des Nordlandgebirges begrenzt wurde. Im ersten Augenblick hätte man dort Wolken vermuten können, aber die rötlich schimmernde Dunstkette, die knapp über den kaum erkennbaren Gipfeln lag, bestand aus ewigem Eis und Schnee. Darüber spannte sich ein rötlich-blauer Himmel.
    Scerp ging vor bis zum Rand des Plateaus und sah nach Westen.
    Urwald, ein Meer

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