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0827 - Der Mann von Barkon

Titel: 0827 - Der Mann von Barkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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grüner Wipfel, nur vom Lauf eines Flusses unterbrochen, bis hinüber zur Trennungslinie zwischen Land und Hisimel. Eine Welt ohne Vergangenheit, aber auch eine Welt mit Zukunft.
    Die Energieausbrüche kamen aus dem Westen.
    Scerp war schon lange auf Fogha, aber er war nie auf den Gedanken gekommen, größere Ausflüge zu unternehmen. Sie waren auch nur mit dem Flugaggregat seines Kampfanzugs möglich, den er höchst ungern anlegte. Das Plateau war seine jetzige Heimat. Hier fühlte er sich sicher und geborgen. In den ganzen Jahren war nie ein Schiff aufgetaucht.
    Sie hatten ihn damals hier abgesetzt, seine Freunde von der Gavök. Zusammen mit einer Stahlitkuppel und der dazu gehörenden Ausrüstung. Lebensmittel waren für Jahre vorhanden, und auch an Waffen fehlte es nicht. Die Kuppel selbst beherbergte Wohnräume und Kontrollstationen. Die stehengelassenen Bäume tarnten sie gegen Sicht von oben, und im Notfall konnte auch ein starker Schutzschirm errichtet werden. Das war bisher nicht notwendig gewesen.
    Scerp trat gegen einen lose herumliegenden Stein, der über den Ab-grund rollte und dann in die Tiefe fiel. Mehrmals schlug er gegen die Felsen, bis er im Blätterdach des Urwalds verschwand. „Ich hoffe, sie haben meine Nachricht erhalten", murmelte Scerp. „Und richtig interpretiert! Die Bestätigung allein kann mir keine Gewißheit geben. Die Zeit meiner Untätigkeit ist vorbei!"
    In seiner Kuppel war der leistungsfähige Empfänger für Hyper-funk ständig eingeschaltet.
    Obwohl allein auf dieser Welt, stand er mit dem Geschehen draußen in der Milchstraße ständig in Verbindung, wenn auch nur einseitig. Natürlich war es auch Scerp nicht entgangen, daß die Laren in ihrer Wachsamkeit nachgelassen hatten. Er wußte um ihre Versorgungsschwierigkeiten und um die übermäßige Belastung der Larensöldlinge, der Überschweren.
    Die Zeit war reif, den Kampf gegen sie zu intensivieren.
    Nicht mehr lange, dann konnte man ihnen vielleicht offiziell den Krieg erklären.
    Er beförderte einen zweiten Stein in die Tiefe, als wolle er sich so abreagieren. Unten am Fuß des Plateaus sah er eine flüchtige Bewegung. Wahrscheinlich ein kleiner Saurier oder ein anderes Tier, von denen es eine Menge gab. Das Leben hatte sich auch hier schon entwik-kelt, aber es würde noch lange dauern, bis der Funke der Intelligenz gezündet wurde.
    Im Westen also ...?
    Scerp entsann sich, vor einigen Wochen einen Ausflug in diese Richtung unternommen zu haben, aber damals hatte es die Energieausbrüche noch nicht gegeben, zumindest hatte er sie nicht registriert. Unter ihm war nichts als Urwald gewesen, der Fluß und einige Sumpfseen.
    Stundenlang war er darüber hinweggeflogen, ohne eine Unregelmäßigkeit bemerken zu können, die er unwillkürlich gesucht hatte. Aber es gab kein zweites Plateau.
    Ein andermal war er nach Norden zum Gebirge geflogen, dessen höchste Gipfel in die Wolken hineinragten, siebentausend Meter hoch. Was dahinter lag, vermochte Scerp nicht zu sagen, aber die klimatischen Verhältnisse ließen den Schluß zu, daß es dort wesentlich kälter als in der äquatorialen Zone war. So kalt, daß sicherlich auch Gletscher und Eiswüsten nur wenige hundert Meter über dem Meeresspiegel das ganze Jahr über Bestand hatten.
    Im Osten war auch nur Urwald, und im Süden wurde er sogar noch dichter und üppiger.
    Scerp wanderte einmal um das Plateau herum, ein Spaziergang von kaum mehr als zwanzig Minuten. Das reichte ihm zur täglichen Bewegung. .Seine Kuppel stand in der Mitte des Plateaus, flach und kaum als solche zu erkennen. Nur an manchen Stellen schimmerte das Metall durch das Grün der Blätter.
    Scerps freiwilliges'Exil war nie zu einem Gefängnisaufenthalt geworden, und vor allen Dingen hatte es seine Widerstandskraft nicht geschwächt. Eher war das Gegenteil der Fall gewesen. Er hatte Zeit zum Nachdenken gehabt. Für ihn stand fest, daß auch die Terraner des NEI für den Kampf gewonnen werden konnten, wenn man es geschickt anfing. Bis jetzt hatten sie sich zurückgehalten.
    Die blaßrote Sonne näherte sich dem westlichen Horizont, bald würde die Dämmerung einsetzen, schnell und kurz, wie überall in tropischen Zonen. Das hinderte Scerp nicht daran, vor der Kuppel stehenzubleiben und zuzusehen, wie Pfado in dem grünen Meer versank und nur das rotblaue Farbenspiel zurückließ, das allmählich verblaßte und der milchigen Sternenpracht wich.
    Der Mond Otna stand plötzlich senkrecht über dem Plateau, klein und

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